Sie müssen den Pisten fern bleiben

Aufgrund der aktuellen Situation streichen viele Skiclubs und Schulen die geplanten Tage auf der Skipiste. Schweren Herzens, wie das Beispiel des Schötzer Skiclubs zeigt.

Der Schötzer Skiclub auf der Piste – ein Bild, wie es heuer nicht geknipst werden wird. Archivfoto zvg
Chantal  Bossard

Auf den Webseiten der (Ski-)Schulen der Region werden um diese Zeit normalerweise Packlisten aufgeschaltet. Skihelm, Verkleidung für den Casino-Abend, Tagesrucksack, stehen da etwa auf der Liste. Freude herrscht - Tage im Schnee stehen vor der Tür. Doch heuer ist - wie so vieles - auch da alles anders. Anstelle der Packlisten dominiert ein einziges Wort die Homepages: Abgesagt. Grund: Corona. Der Kanton Luzern empfiehlt den Verzicht auf Lager und hat entschieden, im Interesse der Gesundheit der Teilnehmenden sämtliche kantonalen Sportlager 2021 nicht durchzuführen, wie der Website des Kantons zu entnehmen ist. Weitergehend orientiert man sich an den Vorgaben des Bundes.

Strenge Rahmenbedingungen
Zwar sind Schneesportlager bisher grundsätzlich nicht verboten, doch die Rahmenbedingungen, welche das Bundesamt für Sport (Baspo) zusammen mit dem BAG verfasst hat, sind streng: Hygienemassnahmen, Maskentragen, Abstandhalten, sich nur in den gleichen Teilgruppen bewegen und vieles mehr, wofür die Lagerleitung die Verantwortung zu tragen hat. «Solche Massnahmen sind in einem Lager kaum einzuhalten», sagt Nicola Linggi, Lagerleiter und Vorstandmitglied des Skiclubs Schötz. «Insbesondere in der Unterkunft, ist es fast unmöglich, die Kinder in kleinen Gruppen zu behalten.» Anfangs Dezember hat sich der Verein deshalb entschieden, die Lagerwoche im Februar abzusagen. Dieser Entscheid sei alles andere als einfach gefallen, so Linggi: «Wir haben so lange daran festgehalten, wie es nur ging.» Denn: «Das Skilager ist eine Herzensangelegenheit des Skiclubs.» Viele schneesportbegeisterten Kinder und Jugendliche würden jeweils schon lange im Voraus auf diese Woche plangen. «Gerade in der jetzigen Zeit hätten Sport und Spass in der Natur sicher gut getan»; sagt Linggi. «Aber eben, wir befinden uns in einer Ausnahmesituation.»

Verständnis für den Entscheid
Das hätten auch die Teilnehmer und deren Eltern begriffen: «Unser Entscheid ist auf viel Verständnis gestossen.» Ebenfalls absagen musste der Skiclub Schötz die Schneesporttage, welche jeweils an vier Samstagen zu Beginn des Jahres stattfinden. An den vier Tagen geht es darum, die Kinder und Jugendlichen je nach persönlichem Level beim Ski- oder Snowboardfahren zu fördern. Dafür werden sie in entsprechende Gruppen eingeteilt. Der Grund für diese Absagen: «Die Kurstage hätten im Sörenberg stattgefunden.»  Der Kanton Luzern hat Anfangs Dezember die Schliessung der Luzerner Skigebiete angeordnet. «Wir wussten nicht, für wie lange und hatten keine Planungssicherheit.» Um Kosten zu vermeiden, habe man dann rechtzeitig die nötigen Schlüsse gezogen. «Wir können zwar heuer kein Geld in die Vereinskasse stecken, müssen aber zum Glück nicht rote Zahlen schreiben.»
Weder für die Kurstage noch für die Lagerwoche plant der Skiclub Schötz ein Ersatzprogramm. «Das Schötzer Vereinsleben steht nicht grundlos still», sagt Linggi. «Mit aller Kraft versucht die Gesellschaft, ihre Kontakte einzuschränken - es wäre respektlos, wenn wir das nicht akzeptieren würden.»  Trotzdem sei es wichtig, sich nicht nur in den eigenen vier Wänden zu verkriechen, findet der ausgebildete Skilehrer. Er legt allen ans Herz: «Geht raus an die frische Luft und bewegt euch!»

Chantal Bossard

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