Parlament hat kein Rezept gegen Medikamentenengpass

Der Kanton Luzern kann das Problem fehlender Medikamente nicht allein lösen. Der Kantonsrat hat deswegen am Montag ein Postulat von Bernhard Steiner (SVP, Entlebuch) abgelehnt. Und zwar mit 77 zu 26 Stimmen.

 

Den Kinderärzten fehlen immer wieder Antibiotika und Schmerzmittel. Foto: Keystone
 

Kinderarzt Steiner (SVP, Entlebuch) sagte, bei den Medikamenten für Kinder gebe es Versorgungsengpässe. Bislang habe der Staat nicht genügend gegen ein drohendes «Medikamenten-Black-Out» vorgesorgt. Er forderte den Regierungsrat deswegen auf zu prüfen, wie er in akuten Versorgungsengpässen administrative Verfahren vereinfachen könnte.

Unterstützung erhielt Steiner aber nur von seinem Fraktions- und Berufskollegen Urs Schumacher aus Ebikon. Alle anderen Sprecherinnen und Sprecher lehnten das Postulat ab, weil es ein globales und kein kantonales Problem sei. Eine kantonale Insellösung mache keinen Sinn, es brauche eine nationale Koordination.

David Roth (SP, Luzern) diagnostizierte ein Marktversagen. Er brachte die alte SP-Forderung ins Spiel, dass der Staat Sandoz kaufen könnte. Dies wäre aber eine Sache des Bundes und nicht des Kantons. Der Kantonsrat könnte dazu aber eine Standesinitiative lancieren, sagte Roth. "Ich würde sie unterstützen", hielt er fest. (sda/swe)

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