Nachruf

17. Mai 2016

Urs Thalmann-Brechbühl

Urs Thalmann-Brechbühl
Ebnet

Urs Thalmann-Brechbühl wurde am 16. Juni 1972 im Spital Wolhusen geboren. Als sechstes Kind von Helen und Fridolin Thalmann-Stadelmann wuchs er im «Oberlehn», Ebnet, auf. Urs hatte eine lustige und lebhafte Kindheit mit seinen sechs Geschwistern Beat, Luzia, Peter, Kurt, Pia und Heidi. 1979 kam er in den Kindergarten und schon früh musste Urs lernen, Abschied zu nehmen. Am 21. September 1980 kam seine Schwester Luzia mit knapp 17 Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben. Dies prägte das Familienleben sehr. Die Schule machte ihm keine Mühe, er war schlau und lernte schnell. Sechs Jahre Primarschule Ebnet und drei Jahre Sekundarschule Entlebuch. 

Urs liebte die Natur, die Tiere und den Alltag auf dem Bauernhof. Auch lange später kam er gerne von der Arbeit nach Hause und half beim Heuen oder bei Viehschauen. Eine grosse Leidenschaft war das Schwingen, ob als kleiner Bub an Bubenschwinget oder später an den kantonalen Schwingfesten. Er war immer mit viel Herzblut mit dabei. Der Schwingsport blieb bis zum Schluss eine riesige Leidenschaft. Traktoren und Mäher faszinierten ihn schon als kleiner Junge und somit war die Berufswahl als Landmaschinenmechaniker klar. Von 1989 bis 1993 absolvierte er bei der Enz AG, Ebnet, die Lehre. Er war auch sehr sportlich: Skifahren, Schwimmen, Bergläufe, Langlauf, Hornschlittenrennen, Seilziehen, Fussball oder Kegeln. Jassen war ein weiteres Hobby von Urs, ob an Weihnachten bis in alle Nacht mit der Familie oder mit seinen Kollegen im «Lindenhof». Bei der Samichlausgesellschaft Ebnet war Urs auch mit dabei, viele Jahre als deren Präsident. Nach der Lehre musste er im Sommer 1993 in die RS. Er absolvierte diese in Thun als Panzermech. Nach der RS arbeitete er bei Bernhard Alpstäg Swiss­por AG, Stein­hausen, als Betriebsmechaniker. 1990 war er Gründungsmitglied der «Ämmegosler Äbnet». Nach 13 Jahren verliess er die «Ämmegosler» schweren Herzens und lebte seine Fasnacht mit den «EXGO'S» aus. Als Ehrengosler blieb er aber weiterhin mit den «Ämmegosler» verbunden. Am 1. Mai 1995 trat er in die Firma Krieger AG ein. Nach mehreren berufsbegleitenden eidgenössischen Abschlüssen war er zuletzt als Leiter Logistik und Einkauf tätig und trug als Kadermitglied massgeblich zu den Erfolgen der Krieger AG bei. 1996/97 machte er eine längere Reise nach Amerika. 1999 trat er dem Jodlerklub Luegisland, Ebnet, bei. Bis am Schluss war er aktiv im Jodlerklub und bis wenige Wochen vor seinem Tod auch als dessen Präsident tätig. 

2001 lernte er seine grosse Liebe Carmen kennen. Am 12. Juni 2004 läuteten die Hochzeitsglocken und am 24. November 2005 erblickte Amanda das Licht der Welt. Für Urs Unfassbares geschah am 17. Februar 2007. Sein Schwager Toni kam durch einen tragischen Unfall ums Leben. Am 13. Juli 2007 kam Levin zur Welt. Am 9. März 2008 starb sein Dädi. Wieder einmal musste Urs von einem geliebten Menschen für immer Abschied nehmen. 2009 widmeten sich Urs und Carmen dem Projekt Hausbau. Für ihn war es sehr wichtig, seinen Traum von einem eigenen Heim für seine Familie zu verwirklichen. Während der Bauphase starb im März 2009 sein Schwiegervater Ueli. Nach einer intensiven Bauzeit durfte die Familie Ende September 2009 ins neue Heim einziehen. Urs liebte es, mit seiner Familie kleinere oder grössere Ausflüge zu unternehmen. Bei Wanderungen zeigte Urs seinen Kindern gerne die Schönheiten der Natur. Er verstand es, ihnen die kleinen Werte des Lebens weiterzugeben. Mit viel Freude brachte er Amanda und Levin das Skifahren bei. 2012 war für Urs und seine Liebsten ein bewegtes und extrem prägendes Jahr. Am 3. April wurde bei ihm die Diagnose eines Hirntumors gestellt. Dieser konnte operativ entfernt werden. Urs freute sich riesig, nach fünf Tagen nach Hause zu seiner hochschwangeren Carmen und den beiden Kindern zu gehen. Leider wurde diese Freude am selben Tag durch den Tod seines Mamis stark getrübt. Freud und Leid sind so nahe beieinander. Urs erholte sich rasch von dem grossen Eingriff und durfte am 9. Mai 2012 bei der Geburt von Kilian mit dabei sein. Kurze Zeit, nachdem Kilian und Carmen vom Spital nach Hause kamen, erkrankte Urs an einer Infektion infolge der Operation und musste ein zweites Mal operiert werden. Während den nächsten zwei Jahren genoss Urs das Familienleben intensiv und setzte alles daran, die Umgebung des Hauses fertigzustellen. Anfang Juli 2015 erlitt er einen harten Rückschlag. Bei einer Routineuntersuchung wurde ein neuer aggressiver Hirntumor festgestellt. Obwohl der Tumor nicht operiert werden konnte, war Urs fest davon überzeugt, die Krankheit in Schach halten zu können. Nach der ersten Chemotherapie erlebte er mit seiner Familie wiederum unvergessliche Ferien. Urs erlitt immer wieder Rückschläge. Trotzdem ermutigte er uns, mit ihm weiterzukämpfen. Leider schlug keine Therapie an. Er kämpfte bis am Schluss und gab die Hoffnung nicht auf. Er gab uns Zeit, Abschied zu nehmen und ihm sehr nahe zu sein. 

Am Mittwoch, 3. Februar, wurde Urs im Spital Wolhusen von seinem Leiden erlöst. 
Lieber Urs, wir sind stolz auf dich, wie du die Krankheit angenommen und getragen hast. Du hinterlässt eine riesige Lücke. Wir werden dich nie vergessen und dich immer in unseren Herzen tragen. «Mier hei dech ganz fescht gärn.»