Nachruf

17. Juni 2019

Sophie Steinmann-Blum

Murhof, St. Urban, früher Altbüron

Unser Mueti wurde am 3. Dezember 1919 im Hasenacher, Gemeinde Altbüron, als ältestes von neun Kindern geboren.

Als du 12 Jahre alt warst, zerstörte ein Brand euer Zuhause. Die ältesten Kinder wurden zu andern Bauersfamilien verteilt. Unser Mueti kam nach Geiss ins Schragenhus zur Familie Meier. In Geiss besuchtest du den Rest deiner Schulzeit. Nicht die Schule war zu dieser Zeit wichtig, sondern die Arbeit bei den Bauersleuten.

Auch der Kirchenchor Ufhusen war für dich immer wichtig. Später hast du in verschiedenen Haushalten dein Brot verdient. So auch in Ufhusen, wo du den Bauer Hans Steinmann kennenlerntest. Im April 1947 heiraten Hans und Sophie. So wurdest du zur Bäuerin im Lienichasperhof in Ufhusen. Von eurer Hochzeitsreise nach Lourdes hast du immer und gern erzählt.

Im Laufe der Jahre wurden euch eine Tochter und drei Söhne geschenkt. Dieser Zeitpunkt war für dich auch der Start im Mütterverein, der dir immer wichtig war. 

Wir hatten eine einfache, aber schöne Jugendzeit, bis dann im November 1971 dein lieber Hans und unser Vater an Herzversagen starb. Du musstest den Bauernhof mit noch zwei Minderjährigen und einem 20-Jährigen führen. Also noch mehr Arbeit und Verantwortung. Mueti, du hast sehr viel für uns alle gearbeitet.

Als dann Sohn Hans den Hof übernahm, bist mit den Buben, wie du sie nanntest, ausgezogen. In der Calida in Menznau konntest du deine Nähkünste zu deiner gros­sen Freude ausüben. 

Die Zeit verging und deine Buben wurden selbständig und zogen aus. Dich zieht es dann wieder nach Altbüron, wo noch deine Geschwister leben.

Dort bist du für viele die gute Seele, denn das Sophie kann man zum Kinderhüten, zum Hausreinigen, Stricken, Nähen, Flicken und Bügeln engagieren.

Der Garten mit den vielen Blumen und dem Gemüse war für dich immer sehr wichtig. 

Wie bist du viele Jahre mit Postauto, Zug und Taxi nach Geiss gefahren, um nach den Meiers zu schauen. Sie waren schon älter und brauchten Hilfe. Mueti, du warst der 7. Nothelfer.

Du hast aber auch sehr gern einen Jass geklopft und wehe du hast einen Fehler gemacht, das konnte dann gut sein, dass die Karten geflogen kamen.

Sehr freutest du dich immer am Besuch deiner Kinder und Grosskinder. Wir freuten uns natürlich auch, denn es gab immer ein Dessert.

Leider wurden deine Augen und deine Kräfte immer weniger und du musstest vor vier Jahren ins Alters- und Pflegeheim Murhof in St. Urban ziehen.

Dieser Schritt war für uns alle nicht einfach. Aber auch das hast du geschafft. Du bist für uns eine Stehauffrau.

Liebes Mueti, schade, dass es dich nicht mehr gibt, aber schön, dass es dich gab.

Wir danken dir für alles und gönnen dir deine Ruhe und den ewigen Frieden. 

In Liebe, deine Kinder