Nachruf

31. Juli 2015

Roman Häfliger

Roman Häfliger
Grossdietwil

Roman wurde am 16. Oktober 1987 als fünftes Kind von Klara und Sepp Häfliger-Wiederkehr geboren. Er erlebte mit den vier Geschwistern Regula, Sandra, Antonia und Josef eine schöne und unbeschwerte Kindheit in der Lisch. Roman hatte Freude an den Tieren auf dem Bauernhof und interessierte sich sehr für die Natur. Er liebte es, überall Hütten zu bauen, sei es auf einem Baum, im Wald oder irgendwo auf dem Hof. Mit seinem Bruder unternahm er später gerne Töfflitouren durch den Wald. In seiner Jugendzeit schätzte er lange Spaziergänge durch die Natur. Dabei wusste er immer viel zu erzählen. Auch war ihm Hund Simba stets ein treuer Begleiter. Diese Spaziergänge liebte er bis am Schluss. Sein selbstgeschnitzter Wanderstock, der seit 2008 stets dabei war, könnte sicher viel erzählen.

Während seiner Schulzeit knüpfte er viele schöne Freundschaften und in den Sommerferien verbrachte er mehrmals erlebnisreiche Tage im Ferienlager. Bereits ab der 3. Klasse besuchte er die Musikschule und übte fleissig Cornet. Schon früh wurde sein Talent erkannt und er konnte dies in den vielen Musiklagern vertiefen. Auch dabei kamen viele Kontakte und Freundschaften zustande. Der Auftritt mit einem Quartett zu Weihnachten in der Kirche Huttwil hatte seit Jahren einen festen Platz in seiner Agenda. Seit 13 Jahren bereitete ihm das Cornet spielen in der Musikgesellschaft Grossdietwil-Altbüron grosse Freude. Viele tolle Stunden durfte er im Kreise der Musikantinnen und Musikanten erleben. Einen aussergewöhnlichen tollen Abend erlebte er am Berner Kantonalmusikfest in Aarwangen im Juni 2014. Ausgelassen und fröhlich, so wie man ihn in letzter Zeit weniger sah, genoss er das Fest bis in die Morgenstunden. Eine grosse Stütze war er auch anderen Musikvereinen, welchen er oft als versierter Cornetist aushalf.

Während des letzten Schuljahres entschied er sich, eine Ausbildung zum Milchtechnologen zu machen. Die dreijährige Lehre absolvierte er in der Napfkäserei AG in Luthern. Während dieser anspruchsvollen Zeit entstand eine wertvolle Freundschaft mit seinem Unterstift Stefan, den Roman bis zuletzt immer „Stift“ genannt hat.

Durch den Unfall seines Vaters im Jahr 2005 durchlebte er eine schwere Zeit. Dieser Schicksalsschlag und alles damit Verbundene belastete ihn sehr. Durch seine Hilfsbereitschaft war er seinen Eltern zu Hause eine grosse Stütze. Es war ihm sehr wichtig, dass es zu Hause weiterging. Er packte mit an, wo immer er gebraucht wurde. Mit seinen kleinen Neffen und Nichten, besonders mit seinem Gotteli Julia, verbrachte er viele schöne Momente. Mit Freude spielte er mit ihnen Fussball oder liess sie hie und da auf dem Traktor mitfahren.

Im Januar 2006 bestand er mit grosser Freude die Prüfung als Militärtrompeter. Im darauf folgenden November rückte er in die Militärspiel-RS nach Aarau ein. Seine WK’s bezeichnete er immer als Ferien.

Nach den Anstellungen in den Käsereien in Hergiswil und Hildisrieden und der erfolgreichen Absolvierung der Molkereifachschule 1, stellte er in der Spezialitätenkäserei Doppleschwand während 4 Jahren sein Können unter Beweis. Roman war ein sehr zuverlässiger, verantwortungsvoller und präziser Mitarbeiter. Er war bestrebt, seine Arbeit mehr als perfekt zu erledigen. Während dieser Zeit suchte Roman auch musikalisch eine neue Herausforderung und fand diese in der „Brass Band Kirchenmusik Flühli“. Mit dem aufgestellten Verein besuchte er Musikfeste und den schweizerischen Brass Band Wettbewerb in Montreux. Mit der Projektband „Brass Band Luzerner Hinterland“ freute er sich stets über die Konzerte und die grossen Erfolge am Swiss Open Contest im KKL in Luzern.

Mit dem Entschluss zur Weiterbildung besuchte Roman im Winter 2013 die Molkereifachschule 2 als Vorbereitung zur Meisterprüfung. Seit April 2014 arbeitete er in der Dorfchäsi Melchnau und war mitverantwortlich bei der Inbetriebnahme der neuen Anlagen und Einrichtungen. Er freute sich sehr auf diese neue Herausforderung. „Perfekt muss es sein“ – das waren oft seine Worte. Halbe Sachen gab es bei ihm nicht. Pflichtbewusst und konsequent ging er durch sein Leben.

Niemand konnte ahnen, dass es in seinem Inneren so starke Auseinandersetzungen gab. Er vermochte seine wahren Gedanken und Probleme so stark zu unterdrücken, dass er daran zerbrach und keinen anderen Ausweg mehr sah. Die Entscheidung am 2. August, seinem jungen Leben ein Ende zu setzen, werden wir niemals verstehen können. Nach ersten Rettungsmassnahmen mussten wir ihn am folgenden Tag schweren Herzens und endgültig gehen lassen.

Roman, trotzdem du uns mit vielen Fragen und keinen Antworten zurücklässt, danken wir dir für den kurzen Weg, den wir gemeinsam unterwegs sein durften. Deine hilfsbereite und liebenswürdige Art werden wir immer in unseren Herzen bewahren.

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