Nachruf

27. August 2015

Mathäus Achermann-Portmann

Mathäus Achermann-Portmann
Altishofen

Unser Vater wurde am 22. Juli 1923 als Sohn des Mathäus Achermann und seiner Frau, Marie Achermann-Schärli, in Altbüron geboren. Er wuchs zusammen mit drei Geschwistern im «Totenboden» auf dem Hof seiner Eltern auf.

Dort hatte man noch keinen elektrischen Strom und sonstigen Komfort. Das prägte sein Leben ungemein. Sparsam umgehen mit solchen Gütern, das hat er immer gekonnt. Seine Bestimmung lag nicht darin, den elterlichen Hof zu übernehmen. So arbeitete er nach der Schulzeit als Angestellter in diversen Fabriken. Zum Teil schwere Schichtarbeit und Akkord. Nebst der harten Arbeit ging er am Abend gerne weg und so ist es gekommen, dass er Hermine Portmann kennenlernte. Er ging sehr gerne auf die Alpen und fühlte sich dort sehr wohl.

Doch die Liebe war wohl grösser und so heiratete er im Oktober 1951 in der Kapelle Mariazell in Sursee seine Hermine. Anfangs wohnten die beiden auf dem elterlichen Hof. Sie arbeiteten während drei Jahren zusammen in der Glashütte in Wauwil.

Drei Jahre später wurde Pia geboren und Vater sorgte für seine kleine Familie. 1958 erblickte Josef das Licht der Welt.

Zwischendurch ging die Familie zusammen viele Male in die Berge. Vater liebte die Abgeschiedenheit und konnte sich ein Leben hoch oben vorstellen. Dort bekam er immer einfache Mahlzeiten, die er liebte. Ein Stück Speck und ein Spiegelei – das war sein Essen. Danach einen guten gestampften Kafi fertig und die Welt war in Ordnung. Sieben Jahre später bekamen die beiden Sohn Arthur. Es war für alle klar, ein Haus wäre das Beste für eine Familie.

Und es wurde gefunden. In Altishofen, im «Eichbühl», konnten sie ein altes Bauernhaus kaufen und Vater konnte Geissen und Chüngel halten. Noch nicht lange dort wohnhaft, wurde das Heimetli der Familie durch einen Blitzschlag zerstört. Vater setzte alles in Bewegung, um das Haus wieder aufzubauen. Zwischen Schichtarbeit bei der Firma Strebel in Nebikon, baute er ein Einfamilienhaus. Natürlich durfte ein Geissenstall und eine Chüngelihütte nicht fehlen. Mit viel harter Arbeit und gelegentlichen Nebenjobs schaffte er sich und seiner Familie ein neues Zuhause. Im Haus sorgte Mutter für Gemütlichkeit und für den kalten Winter schaffte Vater das Holz nach Hause vom eigenen Wald. Er war gerne im Wald und in der Natur.

Selbst als die Kinder aus dem Hause waren, konnte man viel Gemüse ernten, und Vater hatte immer Salat oder Bohnen für uns parat.

1980 wurde er zum ersten Mal Grossvater und 1983 wurde das zweite Kind von Pia geboren.

Viele sonntägliche Ausflüge erlebte die ganze Familie. Gemeinsam auf einen Berg und am Feuer Servelats bräteln, das war besonders schön.

Als er mit 65 in Pension ging, war die Arbeit noch lange nicht fertig. Fleis­sig ging er noch dem Nachbarn bei der Heuernte helfen und auch zu Hause mussten die Tiere gemolken und versorgt sein. Sein allerliebstes Ziel war bis zu Vaters Lebensende das «Stäffeli» in Engelberg gewesen. Dort gab es den besten Alpkäse. Die Wanderungen waren für Vater bis ins hohe Alter kein Problem gewesen. Auch mit dem Velo war er bis weit über 80 Jahre noch unterwegs. Kleine Gebrechen begleiteten ihn stets durchs Leben. Doch als die Beine nicht mehr so recht gehorchen wollten und die Kraft nachliess, musste er sich schweren Herzens von seinen Tieren trennen.

Nach einem Spitalaufenthalt seiner Hermine kamen beide ins Ferienbett, da Vater nicht alleine zu Hause bleiben konnte. Vor vier Jahren zogen sie ins Regionale Alters- und Pflegezentrum Feldheim, Reiden. Schweren Herzens verliessen sie ihr Zuhause. Nach kurzer Krankheit verliess ihn seine Hermine für immer. Das fiel Vater besonders schwer. Anspruchslos, wie im ganzen Leben, passte er sich im «Feldheim» gut an.

Stürze mit Wirbelprellungen waren die Folgen der Beine, deren Kräfte nachlies­sen und die nicht mehr stehen wollten. Auch eine schwere Lungenentzündung hat Vater überstanden.

Vor zwei Jahren reiste Vater mit dem «Feldheim» in die Ferien ins Tessin. Auch dieses Jahr konnte er die Reise noch einmal antreten. An Ostern konnte er sein erstes Urenkelkind in die Arme schliessen.

Der Rollstuhl wurde sein stetiger Begleiter. Dennoch stürzte er so schwer, dass ein Hüftgelenk operiert werden musste.

Das Alter war stärker als der Kampf ums Leben und so mussten wir für immer Abschied nehmen von unserem Vater. Wir sagen ihm, wo immer er auch ist, ein grosses Dankeschön und «Behüt' dich Gott!».

Deine Kinder Pia, Josef und Arthur