Nachruf

22. Oktober 2015

Konrad Bösch-Ziegler

Konrad Bösch-Ziegler
Schötz

Mein liebster Radi und unser allerliebster Babi ist am 1. Februar 1941 auf dem «Feldhof», Grosswangen, zur Welt gekommen. Dort verbrachte er mit seinen sieben Geschwistern eine glückliche und unbeschwerte Kindheit. Das «Band» mit dem «Feldhof» hat Babi durch sein ganzes Leben begleitet. Vor allem die innige Verbundenheit mit seinen Geschwistern und ihren Partnern war riesengross und für sein ganzes Leben sehr wertvoll.

Nach seiner Schulzeit half er seinem Bruder Toni auf dem «Feldhof» tatkräftig mit und so konnte er seine Leidenschaft für die Landwirtschaft so richtig ausleben. Nach seinem 20. Geburtstag entschied er sich für eine Ausbildung als Briefträger und blieb diesem Beruf bis zu seiner Pensionierung treu. In dieser Zeit lernte er die «fesche» Serviertochter Margrit Ziegler im Gasthof Krone, Grosswangen, kennen und lieben. Diese Liebe wurde am 29. Mai 1965 vor dem Traualtar besiegelt und es sollte fast die goldene Hochzeit daraus werden… Im gleichen Jahr fanden Babi und Margrit ihren Wohnsitz in Schötz, wo sie bis heute ihr Daheim hat. Ein Jahr darauf konnten sich unsere Eltern mit voller Stolz auf ihr erstes Kind Armin freuen. 1967 kam Cornelia und 1973 Pius auf die Welt. So war die Familie komplett und diese Familie bedeutete Babi alles. Er scheute keine Mühe und war immer für uns da. Seine ruhige und sonnige Ausstrahlung gab uns immer Halt und Geborgenheit.

Natürlich gab es auch «Hobbys», die er mit grosser Begeisterung und Leidenschaft ausübte. Dazu gehörte die Blasmusik, die schon in seiner Schulzeit seinen Anfang nahm. Zuerst in der Brassband Frohsinn Grosswangen und danach in der Brassband in Schötz. Diese Leidenschaft konnte er über 42 Jahre mit seinem B-Bass ausleben. In diesen Jahren entstanden lebenslange und tolle Freundschaften, die bis heute bestehen. Es gibt viele lustige Geschichten und Anekdoten aus dieser Zeit und man wäre gerne «ein Mäuschen» gewesen. Die Ehefrauen hatten es in dieser Zeit nicht immer leicht, denn die «Musiker» kamen oft erst in den Morgenstunden nach Hause! Doch die gemütlichen und geselligen Stunden bleiben unvergessen. Trotz seines zeitintensiven Hobbys hatte er auch noch Zeit für andere Sachen, sei es als Kassier in der Liberalen Partei oder seine Unterstützung auf dem «Feldhof» bei seinem Bruder Toni und Schwägerin Rita sowie überall dort, wo Hilfe nötig war. Es blieb auch immer genügend Zeit für einen zünftigen Jass.

Es gab nicht nur sonnige und heitere Stunden. Kurz vor seinem 60. Geburtstag musste sich Babi einer schwierigen Herzoperation unterziehen. Diese hatte er gut überstanden, doch es blieben Narben zurück. Er musste sich daran gewöhnen, dass er nicht mehr wie ein «Jüngling» seinen Alltag bewältigen konnte.
Ein grosser Schicksalsschlag war der unverhoffte, tödliche Unfall von Sohn Armin im Jahre 2001. Seit dieser Zeit wurde es ruhiger um ihn.

Riesengross war die Freude, als 2011 sein erstes und einziges Grosskind Hanna auf die Welt kam. Sie war sein ganzer Stolz und Sonnenschein und half ihm über seine schwere Krankheit Parkinson hinweg. Da diese Krankheit so stark fortgeschritten war, musste Babi schweren Herzens im Februar 2014 ins Betagtenzentrum Linde, Grosswangen. Dieser Schritt ist der ganzen Familie nicht leicht gefallen, doch durfte er dort eine fürsorgliche Pflege erfahren und eine familiäre Atmosphäre genies­sen. In dieser Zeit war Babi keinen Tag ohne Besuch, sei es von seiner Familie, seinen Geschwistern, Freunden und Bekannten. Das hat Babi sehr geschätzt und hat ihm trotz seiner Krankheit immer wieder ein verschmitztes Lächeln auf sein Gesicht gezaubert. Auch die Jasskarten kamen rege zum Einsatz. Vor allem die Besuche von Hanna bei ihrem Opi waren Glücksmomente.
Am Sonntag, 3. Mai, wurde Babi von seinem schweren Leiden erlöst. An dieser Stelle bedanken wir uns von Herzen beim ganzen «Linde»-Team für die fürsorgliche Pflege, seinen lieben Geschwistern und lieben Schwägerinnen für ihre unzähligen Besuche und Unterstützung sowie allen Freunden und Bekannten, die Babi durch sein Leben begleitet haben.

Wir vermissen dich so sehr und werden dich immer in unseren Herzen tragen.
Liebe Babi, nun ruhe aus und schlaf' in Frieden.Deine Familie.