Nachruf

03. Juli 2015

Katharina (Nina) Birrer-Koch

Katharina (Nina) Birrer-Koch
Geiss

Am 25. September 1936 erblickte Nina als ältestes Kind der Familie Johann und Katharina Koch-Kurmann in Elswil, Geiss, das Licht der Welt. Mit ihren Geschwistern (fünf Schwestern und ein Bruder) erlebte sie eine schöne und geborgene Kindheit auf dem elterlichen Hof. Schon früh lernte sie Verantwortung zu tragen und bei den landwirtschaftlichen Arbeiten mitzuhelfen. Sie besuchte die Primarschule in Geiss und danach die Sekundarschule in Menznau mit viel Begeisterung und Fleiss. Danach unterstützte Nina ihre Eltern tatkräftig bei den Arbeiten im Haus und auf dem Feld und war stets um das Wohl der andern besorgt.

Bei Sonntagsspaziergängen nahm sie gerne ihr Liederbüchlein mit und sang «Im grünen Wald» oder «Ich werd' dich nie, nie, nie, nie vergessen». Später durfte sie in der Fremde ihrem Verdienst nachgehen. Sie arbeitete mehrere Jahre im Gasthaus Engel, Udligenswil, und durfte dort ihr Talent in der Küche und die Freude an der Gastfreundschaft unter Beweis stellen. Viele schöne und interessante Erinnerungen aus dieser Zeit tauchten immer wieder bei Gesprächen auf.

Nach ein paar Jahren arbeitete sie im Küchendienst im Restaurant Pinte, Nebikon, und danach als Service-Angestellte im Restaurant Bahnhof, Zell. Sie absolvierte die Bäuerinnenschule in Willisau und durfte mit viel Freude und Zuversicht auf ihre Zukunft als Bäuerin auf der Pachtliegenschaft Esch, Ebersecken, und nachher auf der «Allmend», Zell, blicken. Nach der Heirat bereicherten drei Knaben und ein Mädchen das Familienleben auf dem schönen Hof. Unermüdlich waren Ninas Hände im Einsatz. Sie pflegte ein geschmücktes Heim, Geranien leuchteten von weitem und jedes Plätzchen war mit einem Blumentopf besetzt. Sie verstand es ausgezeichnet, den Garten in Ordnung zu halten und für den Winter im Keller Vorräte anzulegen. Selbst dann wenn Not am Mann war packte sie die Arbeiten im Stall oder auf dem Feld an. Der Umgang mit Tieren, wie Ziegen, Hühner, Katzen, Pfauen und vor allem der Hund Astor, bereitete ihr grosse Freude.

Ihre Gastfreundschaft und ihre Offenheit wussten Freunde, Nachbarn und Bekannte sehr zu schätzen. Mit viel Freude bewirtete sie ihre Besucher und genoss die geselligen Stunden und das fröhliche Beisammensein. Im Kirchenchor Zell, wo sie 30 Jahre mitwirkte, erlebte sie viele schöne, gemeinsame Konzerte und Ausflüge, und sie wusste die Kameradschaft sehr zu schätzen. In der Musik fand sie den beglückenden Ausgleich zu den Alltagssorgen. Musik begleitete sie während den Hausarbeiten, beim Kochen, Putzen und Bügeln. Besonders hatte es ihr die Volksmusik angetan. So besuchte sie immer wieder gerne die Konzerte mit Volksmusik, vor allem mit Hansi Hinterseer, sei es in Huttwil, Sursee, Lyss oder am Bodensee.

Sie liebte es, wenn sie zur Entspannung die Modekataloge durchblättern konnte. Gerne machte sie sich schön für einen Konzertbesuch oder für einen Einkaufsbummel. Auf den Carreisen ins Ausland blühte sie auf und war eine gesellige Reisebegleiterin und pflegte den Kontakt mit neuen Leuten. Nach dem Wegzug von der «Allmend» wurde sie an ihrem Heimatort in Geiss herzlich aufgenommen von ihren alten Freunden und Bekannten. Sie erlebte ein wunderbares, nachbarschaftliches Verhältnis mit den Bewohnern des Mehrfamilienhauses Bergblick. Auf dem Balkon blühten die Petunien und im Garten wuchs das Gemüse – so wie es Nina immer geliebt hatte. Im Liederchor Geiss konnte sie sich ihrem Hobby, dem Singen, im Kreise der lieben Mitwirkenden widmen und gute Kameradschaft erleben. Sie fühlte sich sehr wohl und geborgen bei ihren Vereinsmitgliedern.

Leider wurden die gesundheitlichen Probleme innert weniger Wochen immer grösser, sodass sie auf Spitalpflege angewiesen war. Am Freitag, 2. Januar, ist sie friedlich für immer eingeschlafen.

Liebe Nina, du hast uns viel Liebe und Glück gegeben. Du wirst in unseren Herzen weiterleben.