Nachruf

29. September 2016

Josef Wanner-Barmettler

Buchs

Josef Wanner-Barmettler wurde am 16. Februar 1932 als viertes Kind der Familie Johann und Marie Wanner-Meier geboren. Auf dem Hof Hubel in Buchs wuchs Sepp zusammen mit sechs Geschwistern wohlbehütet auf. Die Schule besuchte er im Schulhaus Buchs. Wie es damals üblich war, war auf dem Bauernhof die Mithilfe von allen gefragt. So hat er das Handwerk und alle Fertigkeiten des Bauerns von Grund auf erlernt. Er hat gerne von diesen alten Zeiten berichtet, von den harten Arbeiten auf den unzähligen zerstückelten Parzellen der Liegenschaft Hubel und vom Arbeiten mit den Pferden.

Auch Anna Barmettler arbeitete zu dieser Zeit in Buchs. Mit Anna verstand sich Sepp vom ersten Augenblick an besonders gut, sie lernten sich kennen und schätzen. Schon bald verband sie eine schöne Liebe. Im Jahre 1959 läuteten für Anna und Sepp in Alpnach die Hochzeitsglocken.

Die Familie trug Sepp schon immer tief im Herzen, zusammen mit seiner lieben Frau war er sehr glücklich. Aus diesem Glück heraus wurden der jungen Familie die Kinder Josef, Anna, Toni, Pius, Heidi, Othmar und Beat geschenkt.

Ein bedeutender Meilenstein im Leben von Sepp war die Aussiedlung vom Hubel in den Schleifhof im Jahre 1964. Mit grossem Pioniergeist gestaltete er zusammen mit der Familie den neuen Bauernhof im Schleif. Unvergesslich bleibt das Bauen des tiefen Trinkwasserbrunnens mit Schaufel und Pickel.

Sepp war ein friedliebender Familienmensch mit viel Humor und Schalk. Der Schleifhof wurde zu einem beliebten Treffpunkt. Nichten und Neffen verbrachten regelmässig ihre Ferien auf dem Hof. Besonders im Herbst während der Rüben-Ernte ging öfters die Post ab.
Sepp liebte auch die Geselligkeit sehr. Nie war er einem gemütlichen Jass abgeneigt. «Möchemer no eine», sagte er jeweils und dann zog sich die fröhliche Jassrunde bis tief in die Nacht hinein. Ein besonders wichtiger Tag für ihn war die Buchser Kilbi. Diese Tradition hatte einen grossen Stellenwert. Sepp war sehr glücklich, wenn die ganze Familie beisammen war.

Leider erlebte die Familie auch schwere Schicksalsschläge. Sein Bruder Jakob verunglückte 1964 bei der Mithilfe auf dem Bauernhof tödlich. Im Spätherbst 1975 starb Sohn Toni mit elf Jahren an einer unheilbaren Krankheit.

Sepp war auch immer ein gern gehörter Erzähler. Er konnte Geschichten von früher, aus der Gemeinde oder vom weiten Weltgeschehen spannend und interessant weitergeben. Europa kannte er zum Beispiel «obsi und nidsi», obwohl er es gar nie bereist hatte. Geografie war schon in der Schule sein Lieblingsfach.

Er engagierte sich auch in der Gesellschaft und in der lokalen Politik. So stand er unter anderem der Käserei­genossenschaft Buchs als Präsident vor. Ebenfalls wirkte er acht Jahre im Kirchenrat Uffikon/Buchs mit. Im Jahr 1999 erfolgte die Hofübergabe an Sohn Othmar. Sepp konnte das «Bauern» nicht ganz lassen und es war für ihn selbstverständlich, weiterhin auf Hof und Feld mitzuhelfen. Das neue Daheim in der Chammeren ist ganz in der Nähe.

Viel Freude bereiteten Sepp auch seine Grosskinder, zu denen er ein herzliches Verhältnis pflegte. Familienfeste, Natur geniessen, lange Spaziergänge, Seniorenausflüge und eben das Jassen erfüllten ihn ganz besonders. Mit zunehmendem Alter machten sich gesundheitliche Beschwerden bemerkbar. Dank der stets vorzüglichen Betreuung von Muetti, seinem starken Willen und seiner bemerkenswerten Ausdauer erlangte er die Gesundheit immer wieder zurück.

Ein Spaziergang in seiner so geliebten Natur stand nun am Anfang seiner letzten Lebensseite. Nach kurzem Spitalaufenthalt durfte sich Sepp am 5. September 2015 friedlich von uns verabschieden. Er hat seine Augen für immer geschlossen und sich als gläubiger Mensch dem Herrgott anvertraut. Wir tragen sein Lebensbuch für immer in unseren Herzen und dürfen in seinen schönen Kapiteln blättern, in lieber Erinnerung.

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