Nachruf

19. September 2016

Esther Bossert-Lüthi

Esther Bossert-Lüthi
Altbüron

Esther wurde am 22. März 1963 als Tochter von Heidi Zimmermann in Littau geboren. Ihren leiblichen Vater hat Esther nie wirklich gekannt. Nur in der Jugendzeit wurde er ihr als Onkel René vorgestellt. Aber bald schon wurde Ruedi Lüthi ihr neuer Vater und später konnte sie sich mit den Geschwistern Manuela und Roger in der Familie glücklich fühlen. Esther war ein aufgewecktes Kind. Ein bisschen Dreck in der Natur gehörte dazu und auch gegen Knaben konnte sie sich meistens durchsetzen. Als Blauringführerin konnte sie problemlos eine Knabengruppe der Jungwacht leiten. Mit der Familie und vor allem mit ihrer Mutter unternahm sie gerne eine Wanderung. Und wenn sie mal etwas bedrückte oder wenn zu Hause dicke Luft war, unternahm sie eine Wanderung auf einen nahen Hausberg. Nach solcher Luftveränderung war sie wieder zufrieden und neu aufgetankt.

Nach der Schulzeit und der Lehre als Köchin zog es sie schon im Teenager­alter von zu Hause weg. In dieser Zeit lernte sie ihren späteren Ehemann Peter kennen. Im Jahr 1983 heirateten die beiden und 1984 kam ihre Tochter Cécile zur Welt. Mit der Geburt von Michael 1986 war ihr junges Familienglück komplett. Da der Verdienst ihres Mannes nicht immer ausreichte, musste Esther mit Teilzeitjobs zum Einkommen beitragen. In dieser Zeit machte Esther auch den Rotkreuzkurs als Pflegerin und arbeitete später als Spitexhelferin und in der Alterspflege.

In den ersten Ehejahren funktionierte das Familienleben mit Peter noch gut, aber er hatte immer öfter das Bedürfnis für weitere Beziehungen. Als er dann mit einer gut bekannten Kollegin eine engere Beziehung anfing, setzte sie ihn vor die Tür und empfahl ihm, bei der Neuen einzuziehen.

Zufällig kam diese Geschichte auch Philipp Bossert zu Ohren. Esther und Philipp kannten sich schon vom Aikido-Training und waren sich schon damals sympathisch. So entstand nach und nach eine engere Beziehung. Nach der Scheidung von ihrem Ex-Mann schlug Philipp vor, dass Esther mit den Kindern bei ihm einziehen könnte. Schon bald nach diesem Umzug waren ihre Kinder erwachsen und es zog sie aus der gemeinsamen Wohnung. Esther konnte sich schnell im Dorfleben integrieren. Sie war mit ihrer unkomplizierten, offenen, fröhlichen Art bei vielen Mitmenschen beliebt. Im Jahr 2000 musste Esther einen schweren Schicksalsschlag erleben. Ihre Mutter wurde nach längerer Krankheit vom irdischen Leben abberufen.

Die Beziehung von Esther und Philipp war für beide eine Bereicherung. Esther schätzte die ruhige Art von Philipp und dieser war immer wieder von ihrem Temperament beeindruckt. Nach sieben Jahren des Zusammenlebens war für beide der richtige Zeitpunkt gekommen, um zu heiraten. 

Esther hatte auch verschiedene Hobbys. Sie liebte Haustiere und mit ihrem Hund machte sie auch bei der Hundegruppe mit. Bei den Hundemilitarys war sie immer gern dabei. In Kriens aufgewachsen, wurde ihr die Fasnacht fast in die Wiege gelegt. Einige Jahre machte sie auch in der Damenriege des Turnvereins mit und später war sie beim Aquafit anzutreffen. Ein Steckenpferd von ihr war auch ihre Sammlung von Engelsfiguren.

Esther erfuhr schon früh, dass eine gute Gesundheit keine Selbstverständlichkeit ist. Schon mit 28 Jahren musste bei ihr die Gebärmutter entfernt werden. Im Jahr 2014 machte sich bei ihr ein bösartiges Melanom bemerkbar, welches erfolgreich entfernt werden konnte. Ein Jahr später hatte Esther am 1. August nach wiederholten Bauchbeschwerden eine heftige Kolik. Nach der sofortigen Untersuchung wurde bei ihr eine Veränderung der Bauchspeicheldrüse festgestellt. Die folgende genaue Diagnose bestätigte den Bauchspeicheldrüsenkrebs, welcher anschliessend mit Chemotherapie behandelt wurde. Esther hatte eine gute Einstellung zur Therapie und war immer eine Kämpferin. Über ein halbes Jahr verhielten sich die Krebszellen relativ ruhig und gingen sogar leicht zurück. Doch dann musste ihr im Juni 2016 ein schnellwachsender Eierstocktumor entfernt werden. Schon nach kurzer Zeit stellten sich weitere Beschwerden und Komplikationen ein. Die immer schwächer werdende Esther hat sie alle tapfer und mit Geduld ertragen. Am Morgen des 27. Juli durfte Esther friedlich einschlafen und wurde von ihren Beschwerden erlöst. Der langsame Ablöseprozess war für einige nahestehende Personen eine sehr wichtige Lebenserfahrung.

Esther, wir werden dich in guter Erinnerung behalten. Du warst eine gute und hilfsbereite Mutter und eine liebenswerte und aufgestellte Lebenspartnerin. Wir werden dich sehr vermissen. Du wirst für uns immer ein guter Engel sein.