Nachruf

14. April 2020

Bruno Hurschler-Marti

Menzberg

Mit seinen drei Brüdern und vier Schwestern ist er im Petsch aufgewachsen. Aus der Schulzeit müssen wir nicht viel erzählen, die Schule besuchte er überhaupt nicht gerne. Seine wahre Berufung war schon immer die Landwirtschaft. Als sein Vater das Petschüsli in Pacht nahm, entschied Bruno kuzerhand, dass er jetzt lieber Zu Hause beim Erstellen der neuen Viehweiden mithilft, als die Schulbank zu drücken. Die grosse Verantwortung, die er auf dem Heimet durch die Erblindung seines Vaters schon früh tragen musste, ist ihm oft schwer auf seinen Schultern gelegen. Den Ausgleich dafür hat er bei der Musikgesellschaft Menzberg gefunden. Seine Musikkollegen kannten ihn stets als fleissigen und zuverlässigen Kameraden. Natürlich war er auch anzutreffen, wenn es einmal etwas lustig zu und her ging. So konnte es sein, dass er sein Schwyzerörgeli hervornahm und mit Walti und Töni ein paar Stücke spielte.


Ob sie sich auf der Tanzbühne näher gekommen sind? Auf jeden Fall behaupten seine Schwestern, dass Bruno nie eine andere Frau angesehen habe, als seine Theres. Die Hochzeitsglocken läuteten am 14. Mai 1983. Im Februar 1984 kam dann der Stammhalter auf die Welt. So stolz und glücklich war er über die Geburt von Bruno. Drei Jahre später machte dann die Geburt von Töchterli Elvira das Familienglück perfekt.


Die Liegenschaft Petsch ist ein steiles Heimet. Vor allem im Sommer, haben lange, arbeitsreiche Tage mit mähen, wenden, rechen und heimführen Bruno gefordert. Aber er war mit vollem Herz dabei und bewirtschaftete sein Land mit Stolz, Leidenschaft und Liebe. Theres unterstütze ihn dabei immer tatkräftig und arbeitet hart mit. Sein Perfektionismus lehrte die Kinder schon früh das saubere Arbeiten. Auch Haus und Hof hielt er gerne gut in Schuss. Schwere Unwetter richteten auf dem Petsch viel Schaden an. Wir können nicht zählen, wie viele Erdrutsche Bruno in all den Jahren auf seiner Liegenschaft beklagen musste. Kraft fand er in solchen Situationen im Glauben an Bruder Klaus. Es war ihm sehr wichtig, dass die ganze Familie einmal jährlich in den Flüeli-Ranft reist. Die Znüni-Pause auf dem Glaubenberg und zum Mittagessen ein Steak aus der Feldküche sind zur Tradition geworden.


Eine weitere Herzensangelegenheit war für Bruno die Feuerwehr Menzberg. Viele Jahre hat er pflichtbewusst Dienst getan. Mit der Zeit fand er auch immer mehr Gefallen am Schiesssport und machte begeistert bei der Schützengesellschaft Menzberg mit.


Seine Familie war ihm immer sehr wichtig. Zwei, dreimal im Jahr fanden sich alle Geschwister mit Kind und Kegel im Petsch zum grossen Familientreffen ein. Stunden, die er aus vollem Herzen genoss.


Dass Bruno junior in seine Fusstapfen trat und Landwirt lernte und Elvira die kaufmännische Ausbildung bei der Stadt Willisau absolvierte, machte unser Babi sehr stolz und glücklich. Es war ihm wichtig, das seine Kinder eine gute Basis für ihre weitere Zukunft schaffen.


In der Musikgesellschaft Menzberg war er 49 Jahre aktiv. Für lange Zeit als Musikant und später übernahm er zusätzlich noch die Aufgabe als Fähnrich. Es erfüllte ihn mit grossem Stolz, seinen Musikkameradinnen /-kameraden mit der Fahne voranzuschreiten.


Riesig freute ihn, als Stefan sein Schwiegersohn wurde. Oft diskutierten die beiden über ihre gemeinsame Leidenschaft, die Landwirtschaft. Ein ganz besonderer Tag in seinem Leben war dann die Geburt seines ersten Grosskindes Pascal. Die regelmässigen Besuche vom Grosbabi zu einem Kaffee, haben beide sehr genossen. Im November 2019 durfte er dann sein zweites Grosskind Rahel in seine Arme schliessen. Seine strahlenden Augen brauchten keine grossen Worte.


Am 12. Februar 2020 mussten wir urplötzlich und viel zu früh von Bruno Abschied nehmen.  


Wir sind unendlich traurig, dass du viel zu früh von uns gehen musstest. Du wolltest doch noch so viel erleben, jetzt wo du gerade pensioniert wurdest. Ausflüge zu deinen Wurzeln nach Engelberg, eine Kreuzfahrt und noch so viel mehr wolltest du unternehmen.


Liebe Bruno, liebe Babi, liebe Grosbabi, mer hend dech onändlech fescht gärn ond wärde dech emmer i üsne Härze träge.

Dini Familie