Nachruf

19. November 2015

Alois Marti-Hiltbrunner

Alois Marti-Hiltbrunner
Hergiswil

Alois wurde am 31. Mai 1947 als Sohn von Johann und Elisabeth Marti-Marti geboren. Auf dem Hof Unter-Linden­egg ist er mit seiner Schwester Annelies und den beiden Stiefgeschwistern Marie und Hans aufgewachsen. Die Schule besuchte er in Hergiswil. Er erlebte eine arbeitsreiche, aber glückliche Kind- und Jugendzeit. Schon früh zeigte Alois reges Interesse auf dem elterlichen Bauernhof und half immer gerne tatkräftig mit, überall wo eine Arbeit anstand.

Nach der obligatorischen Schulzeit besuchte er während zwei Wintern die Bürgerschule. Dort hat Alois sich sein Wissen über die Landwirtschaft angeeignet. Während dieser Zeit arbeitete er auf verschiedenen Bauernbetrieben als Aushilfe. Danach hatte er seine erste Festanstellung beim Baugeschäft Duss und später bei der Firma Peyer in Wil­lis­au. Im Jahre 1973 übernahm Alois mit seiner Frau Bernadette den elterlichen Betrieb und sie bewirtschafteten diesen gemeinsam. Nur ein Jahr nach der Hofübernahme verstarb sein Vater. Die Arbeit auf seinem Hof war für ihn immer sehr wichtig und befriedigte ihn. Er freute sich am gepflegten Milchviehbestand und die Erträge aus Acker, Feld und Wald schätzte er sehr.

Da sein Landwirtschaftsbetrieb klein war, arbeitete Alois immer noch auswärts. Bei der WIRAG, Willisau, war er vier Jahre als Chauffeur angestellt. Dort lernte er viele Orte und Nestchen der Schweiz kennen. Als sein Vater krank wurde, musste er diese Anstellung aufgeben. Die Korporation Willis­au beschäftigte ihn als Waldarbeiter und er half noch bei der Bachverbauung im Enzi mit. Später war er 21 Jahre in der Heizwandproduktion bei der Firma Strebel und anschliessend bei der Prolux in Nebikon tätig. Leider wurden diese Betriebe geschlossen und Alois musste sich eine andere Arbeit suchen. Bei der Firma Kronospan in Menznau öffnete sich eine neue Türe für ihn. Ab dem Herbst 1999 bis zur Pensionierung arbeitete er als Schichtangestellter in der Zuschneiderei. Bei den verschiedenen Arbeitsstellen lernte er immer wieder neue Kameraden kennen, deren Freundschaft er gerne pflegte.

Sein Auto, ein Ford Taunus, war sein grosser Stolz. Er investierte viel Zeit und baute aus zwei Wagen ein fahrtüchtiges Auto. In dieser Zeit lernte er auch Bernadette kennen und verliebte sich in sie. Im August 1971 gaben sich Alois und Bernadette Hiltbrunner im Luthern Bad das Ja-Wort und legten damit den Grundstein für eine glückliche Familie. Der jungen Familie wurden drei Kinder geschenkt, Alois, Stefan und Daniela. Die Familie bedeutete ihm sehr viel. Trotz der vielen Arbeit fand er immer wieder genügend Zeit für Ausflüge und Spaziergänge mit seinen Liebsten. Später war er auch gerne mit seinen Grosskindern unterwegs und zeigte ihnen schöne Plätzchen in der Natur.

Als Alois mit seiner Familie im Februar 1987 in das neues Haus einziehen durfte, war dies für alle eine grosse Bereicherung. Seine Familie und viele Kollegen unterstützten ihn beim Hausbau und halfen tatkräftig mit. Trotz der Arbeit durfte die Geselligkeit dabei nicht zu kurz kommen und für einen Imbiss und Kaffee fand er immer Zeit.
Für ihn war es wichtig, jedes Jahr mit Bernadette zum «Söitoni» nach Stettenbach zu pilgern und am Gottesdienst teilzunehmen. Auch der Besuch im Flüeli-Ranft mit den Kindern und später mit den Grosskindern bedeutete ihm sehr viel. Bei den Ausflügen und Anlässen der Gartenfreunde Willisau war er immer gerne dabei. Ebenfalls verbrachte er schöne Augenblicke mit seinen Patenkindern.

Ein weiterer Schritt in seinem Leben war die Hofübergabe an seinen Sohn Stefan im Jahre 2007. Bis zu seinem Tod half er immer sehr gerne auf dem Hof mit, was von Stefan sehr geschätzt wurde. Im gleichen Jahr verstarb seine Mutter, die bis zuletzt bei Alois und Bernadette wohnte. Viel zu verarbeiten hatte Alois jeweils am Hinschied seiner besten Kameraden.

Seine grosse Leidenschaft waren seine Rapid Einachser mit den diversen Anbaugeräten. Alois restaurierte und reparierte «Alteisen», so lange, bis daraus wieder eine funktionierende Maschine entstand. Die verschiedenen Geräte lud er auf den Rapid mit Treib­achsanhänger. Mit Stolz fuhr Alois los an die verschiedenen Oldtimer-Treffen. Der Preis für die vielen investierten Stunden waren die schönen Trophäen, welche er immer gerne zeigte.
Ein Wunsch ging für Alois in Erfüllung, als er und Bernadette mit seinem Wohnmobil die Schweiz, Österreich und den Schwarzwald erkunden konnten. Er liebte es, über einen Pass zu fahren und an schönen Orten freie Tage zu geniessen.

Am Mittwoch, 16. September 2015, stand das Wohnmobil bereit für ein paar weitere Ferientage. Alois trat eine andere Reise an als geplant. Unerwartet hat sein Herz aufgehört zu schlagen.
Wir werden dich nie vergessen und sind dankbar für die Zeit, die wir mit dir verbringen durften.

Deine Familie