Nachruf

01. September 2016

Alois Bossert-Nitsche

Willisau

Alois Bossert ist am 23. März 1930 als viertes Kind von Josef und Elisabeth Bossert- Kurmann auf die Welt gekommen. Zusammen mit seinen Geschwistern Josef, Elisabeth, Hans, Xaver, Maria, Franz und Anton wuchs er in der «Hirzmatt», Rohrmatt, auf. Seine Geschwister, Schwägerinnen und Schwager waren ihm immer sehr wichtig. Das regelmässige Treffen mit ihnen hat er sehr geschätzt.

Die Primarschule besuchte er von 1937 bis 1943 in der Rohrmatt und die Sekundarschule von 1944 bis 1946 in Willisau. In seiner Schulzeit lernte er Handorgel spielen bei seinem Onkel Alois Kurmann, dessen Sohn Pater war. Dies beeindruckte ihn sehr, eigentlich wollte er daher Theologie studieren, was aber aufgrund der finanziellen Möglichkeiten der Familie nicht möglich war.

Schon früh wurde bei ihm auch das Interesse an der Technik geweckt. Nach der Sekundarschule absolvierte er die Lehre als Elektromonteur von 1947 bis 1950 bei Linus Hecht im alt Sigristenhaus. Die Lehrzeitzeit prägte ihn sehr. Er erzählte oft, wie er für auszuführende Arbeiten mit dem Velo auf den Menzberg fahren musste.

Nach der Lehre absolvierte er 1951 die Rekrutenschule bei der Artillerie in Sitten. Die Kameradschaft im Militär hat ihm immer sehr gefallen. Alois, Wisu oder Tscheng, wie ihn einige nannten, war stets sehr gesellig, er liebte es zu diskutieren oder auch einfach nur einen Jass zu klopfen.

Das Arbeiten in seinem Beruf machte ihm sehr Freude. Er beschloss, die Meisterprüfung zu machen. Daher zog es ihn nach Malters, wo er von 1951 bis 1958 bei Elektro Achermann arbeitete. Während dieser Zeit lernte er Ingeborg Nitsche kennen und lieben. Am 15. Oktober 1955 fand die Hochzeit in Malters statt.

1959 bestand er die Elektromeisterprüfung. Kurz darauf wurde das eigene Geschäft in der Schreinerei in der Rohrmatt eröffnet. Im Frühjahr 1964 realisierten unsere Eltern ihren Wunsch von einem Eigenheim mit integriertem Geschäftslokal in der Menzbergstrasse 37, wo Alois bis zu seinem Tode wohnhaft war. Insgesamt wurden von ihm 34 Lehrlinge ausgebildet, worauf er immer sehr stolz war.

Im Mai 1967 kam Peter und im Dezember 1969 Tanja in die Familie. Seine offene, humorvolle und verständnisvolle Art wurde nicht nur von den Kindern, sondern von seinem ganzen Umfeld sehr geschätzt. Er war stolz auf seine Kinder, insbesondere als diese ihre Ausbildung abgeschlossen hatten und Peter sogar den Beruf Elektromonteur erlernte.

Besonders stolz war er auch auf seine beiden Enkelkinder Michael und Sascha. Er war ein guter und fürsorglicher Grossvater. Insbesondere zu Sascha hatte er eine tiefe Beziehung. Er kochte oft für Sascha das Mittagessen oder übernahm die Babysitter-Dienste, wenn Not am Mann war. Auch sonst war Sascha oft zu Besuch bei seinem Opa.

Leider verstarb seine Frau Inge viel zu früh, am 27. Dezember 1997. Von da an bewältigte er seinen Haushalt selbstständig. Er liebte die Arbeit in seinem Garten über alles. Unser Vater liebte es, auch stundenlang in seinem Wintergarten zu sitzen und einfach nur den Wald vom Samichläusali anzuschauen.

Alois war früher ein begeisterter Pistolenschütze, viele Waffen, Kränze und Wappenscheiben zierten seine Wohnung. Er war auch einige Jahre aktiv im Vorstand tätig und wurde nach dieser Zeit sogar zum Ehrenmitglied gewählt. Auch das Schiessen im Winchesterclub und das Kochen am Hirsernschiessen bereiteten ihm stets viel Freude. Ein weiteres Hobby war das Fischen in der Buchwigger und auch im Ostergau. Zuhause gab es somit häufig frischen Fisch zu essen.

Früher war Alois auch in der Feuerwehr Willisau-Land. Er war Wachmeister im Elektrokorps und ein aktiver Feuerwehrmann. Er organisierte diverse Feuerwehrausflüge, Agathafeiern und Proben des Elektrokorps. Vielen bleibt folgende Erinnerung an ihn, als die Feuerwehren im August 1988 am «Chom ond Lueg» in Willisau die Brandlöschung des Rathauses nachspielten und er in der Rolle als Pfarrer aktiv bei der Löschung mitwirkte.

Auf den 1. Januar 1996 übergab Alois sein Geschäft an Heinz Müller und trat in den wohlverdienten Ruhestand ein. Er konnte aber nicht untätig sein. Lange Jahre amtete er als Hauswart in der Wyssenhausmatte, Alberswil. Auch die Reparatur von Pendulen gehörte zu seinen Hobbys.  
Alois war stets sehr gesellig, er war oft im Restaurant Sagali und am Sonntag meistens in der Chrotthütte anzutreffen. Sein Auto war ihm stets wichtig und er war stolz, dass er noch Auto fahren durfte und somit auch mobil blieb.

Mit zunehmendem Alter machten sich gesundheitliche Gebrechen bemerkbar. Sein Gehör liess markant nach, er hatte stets Rückenschmerzen und oft auch Probleme mit dem Herzen. Trotzdem machte er für seinen Sohn Peter den Umschwung vom Haus. Alois war ein wesentlicher Bestandteil in der Familie von seinem Sohn Peter.

Um Ruhe zu finden und Kraft zu tanken, ging er oft in die Kapelle Sami­chläusali. Jeder seiner Ausflüge trug zur inneren Zufriedenheit bei. Er spürte sicherlich, dass sein Leben bald zu Ende ging. Anfang September 2015 sagte er zu seinem Sohn Peter: «Meine Kraft lässt langsam nach, von jetzt an musst du wieder den Rasen mähen und ich höre auch auf, Auto zu fahren.» Kurze Zeit später hat dann sein Herz am Freitagabend, 4. September 2015, für immer aufgehört zu schlagen.

Alois, wir werden dich nie vergessen und wir danken dir für die schöne Zeit, die wir mit dir erleben durften. Du bleibst für immer in unseren Herzen.

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