Gardistenkaserne stösst in Luzern auf Gegenwehr

Ob die neue Kaserne für die Schweizergarde im Vatikan auch mit Geld des Kantons Luzern finanziert werden kann, ist noch nicht gewiss. Ein überparteiliches Komitee habe gegen die vom Kantonsrat gesprochenen 400000 Franken das Referendum ergriffen, teilte die SP am Dienstag mit.

Papst Franziskus unterhält sich mit dem Kommandanten der Schweizer Garde, dem Luzerner Christoph Graf. Foto Keystone
Stephan Weber

Das Kantonsparlament hatte am 24. Januar die Spende mit 64 zu 47 Stimmen genehmigt. Begründet wurde sie mit der engen Verbundenheit Luzerns mit der Schweizer Garde. Es gehe hierbei um Tradition und nicht um Religion. Die Garde stehe für Schweizer Tugenden wie Sicherheit, Loyalität und Verlässlichkeit.

Die Kaserne ist in einem schlechten Zustand und genügt den heutigen Anforderungen nicht mehr. Der vom Tessiner Architekturbüro Durisch und Noll entworfene Neubau soll 50 Millionen Franken kosten. Gebaut wird die neue Kaserne nicht vom Vatikan, sondern von einer eigens gegründeten Schweizer Stiftung. Auch der Bund und andere Kantone hatten sich zu einer Spende bereit erklärt.

Die Gegner des Luzerner Beitrags führen an, dass der reiche Vatikan in der Lage sei, selbst die Kaserne zu finanzieren. Zudem habe Luzern in den letzten Jahren bei der eigenen Bevölkerung viel gespart.

Es sei ferner staatspolitisch problematisch, eine Religionsgemeinschaft einseitig zu unterstützen, erklärte die SP in der Mitteilung. Der Vatikan kämpfe auch immer wieder mit der Aufarbeitung von Kindesmissbrauchs- und Korruptionsskandalen.

Die SP hat noch rund drei Wochen Zeit, um die notwendigen 3000 Unterschriften zu sammeln. (sda)

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