Viel Beifall für die neue Tracht

Die Jodlerinnen und Jodler hatten am Sonntag allen Grund zum Feiern. Im Beisein vieler Besucher, Freunde und Gönner weihten sie in der Pfarrkirche ihre neue Tracht, die zweite in der Geschichte des Klubs.

 

Alle Augen richteten sich am Sonntagmorgen auf die vier Jodlerinnen und 18 Jodler. Erstmals zeigte sich der Klub in seiner neuen Tracht. Herausgeputzt von der Scheitel bis zur Sohle marschierte der Jodlerklub in die voll besetzte Pfarrkirche ein, angeführt vom Fahnenmeer der Grosswanger Vereine und mit einem breiten Strahlen im Gesicht.

«Die Tracht ist eine Augenweide»
26 Jahre sind vergangen seit der letzten Trachtenweihe. Der Jodlerklub Grosswangen bekommt seine zweite richtige Tracht – im feierlichen Dunkelblau gehalten und mit der farbenfrohen Blumenstickerei, die man schon von der Vorgängerversion kannte. Für OK-Präsidentin Gaby Zihlmann ist die Trachtenweihe gleichzeitig ein grosser Freudentag für den Klub: «Das Tragen einer Tracht bedeutet, für eine jahrhunderte­alte Tradition einzustehen und diese zu bewahren. Jodlerinnen und Jodler stehen im Halbkreis ein und hören aufeinander, so wie es im Alltag auch sein sollte.»
Diakon Kurt Zemp lobte die neue Tracht in den höchsten Tönen: «Die Festtagstracht ist eine Augenweide. Wir als Gemeinde würden am liebsten laut jutzen, aber das überlassen wir lieber euch Jodlern.» Begleitet wurde der Gottesdienst mit feinen Melodien von Ernst Meier auf dem Alphorn und auf der Orgel von Martina Stutz. Das passte wunderschön in den festlichen Rahmen des feierlichen Gottesdienstes. «Singen ist wie doppelt beten. Wichtig ist, dass das Singen von Herzen kommt und deshalb ein Himmelsgesang ist», predigte der gut gelaunte Diakon Kurt Zemp. Danach weihte er die Tracht mit reichlich Weihwasser ein. Dass nicht nur das neue Gewand strahlte, sondern auch die Stimmen, bewies der Jodlerklub mit seinem ersten Lied: «D'Tracht esch wy en Heimatschyn». Dirigent Hans-Ruedi Zihlmann aus Britnau strahlte über das ganze Gesicht, als er so das erste Mal vor seinen neu eingekleideten Leuten stand.

Ein lauter Juchz des Gemeindepräsidenten
Draussen strahlte auch die Sonne, erste Frühlingsblumen säumten den Weg runter zum Betagtenzentrum Linde, wo die Festgemeinde auf die neue Tracht anstiess. Viel Lob durften die neu eingekleideten Mannen entgegennehmen: Man lobte, dass die Blumenstickerei auf dem Revers wieder so schön Platz fand. Auch der neue, dunkelblaue Stoff mit der feinen Musterung kommt an.
Gemütlich zu und her ging es im «Ochsen»-Saal beim Bankettessen. Der befreundete Jodlerklub Heimelig von Ruswil umrahmte das Fest mit freudigen Jodelliedern. Auch dieser Verein steht unter der Direktion von Hans-Ruedi Zihlmann. So lag es auch nahe, dass Grosswangen und Ruswil zwei Lieder gemeinsam darboten. Das gelang derart gut, dass ohne grosse Probe auch noch eine Zugabe gewährt wurde.
Vereinspräsident Armin Künzli sagte in seiner Ansprache: «Das aktive Kulturleben in Grosswangen ist uns wichtig.» Vorzügliche Arbeit habe das OK der Trachtenweihe geleistet, dafür dankte er mit herzlichen Worten.
Der Grosswanger Gemeindepräsident Beat Fischer hielt seine Festansprache kurz und knackig. «Die neue Tracht soll euch begleiten durch dick und dünn. Es ist schön, dass ihr in unserer Gemeinde die Tradition und das Brauchtum hochhält.» Seine Rede schloss er mit einem mutigen und lauten Juchzer.
Den ganzen Sonntagnachmittag wurde gejodelt, meistens auf der Bühne, aber auch spontan an den Tischen. Das Fest, das feine Essen, die strahlenden Gesichter und das schmucke, neue Trachtengewand würde – in Anlehnung an die Klassierung im Jodeln – die Klasse 1 mit der Maximalpunktzahl 60 bedeuten.

Weiter gehts mit dem Jahreskonzert: Auf die Trachtenweihe folgen nun die Jahreskonzerte. Der Jodlerklub Grosswangen konzertiert am Freitag, 15. März, 20 Uhr, und Sonntag, 17. März, 14 Uhr, im «Ochsen»-Saal. Das Motto der Konzerte – naheliegender könnte es nicht sein – heisst: «Mis Trachte­gwand».

von Roland Meyer

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