Pro Weiher erhält den Anerkennungspreis 2018

Die Gemeindeversammlung vom Freitagabend verlief äusserst ruhig. Sämtliche Traktanden wurden einstimmig abgesegnet. Nebst der Bekanntgabe des Anerkennungspreisträgers zog vor allem eine Umstrukturierung in der Schule Aufmerksamkeit auf sich.

Der Gemeinderat überreichte dem Verein pro Weiher den mit 500 Franken dotierten Anerkennungspreis 2018. Foto Pascal Vogel
Pascal Vogel

Plus statt Minus: Den 45 Versammlungsteilnehmern konnte am Freitagabend ein positives Ergebnis präsentiert werden: Die Laufende Rechnung der Gemeinde Roggliswil schliesst bei einem Aufwand von 3,34 Millionen Franken mit einem Ertragsüberschuss von 105 000 Franken ab. Budgetiert war ein Mehraufwand von 31 000 Franken. Zum besseren Ergebnis beigetragen hätten aufgrund der regen Bautätigkeit vor allem höhere Erträge aus den Grundstückgewinn- und den Handänderungssteuern, wie Gemeindepräsident Josef Steinmann erläuterte. Die Investitionsrechnung verzeigt Ausgaben von 291 000 Franken und schliesst mit einer Nettoinvestitionszunahme von 79 000 Franken ab. Sowohl die Laufende Rechnung als auch die Investitionsrechnung wurden von den anwesenden Stimmberechtigten einstimmig angenommen. 

Ebenfalls ohne Gegenstimme segneten sie die Abrechnung des Sonderkredits für die Sanierung der Winkel- und Winterhaldenstrasse ab. Der ursprünglich bewilligte Kredit von 135 000 Franken wurde um rund 9000 Franken überschritten.

 

Ein naturverbundener Verein

Nebst den Zahlen stand an der Gemeindeversammlung traditionell die Vergabe des Anerkennungspreises im Zentrum. Seit fünf Jahren vergibt die Gemeinde Roggliswil den mit 500 Franken dotierten Preis an Vereine, Personen oder Institutionen, die sich in der Gemeinde speziell engagieren. «Recht jung, trotzdem bereits erfahren und top motiviert»: mit diesen Worten eröffnete Gemeinderätin Brigitte Purtschert das Rätsel um den Preisträger 2018. Trotz vieler eigener Projekte helfe er im Dorf mit, schaffe einen grossen Mehrwert und sei überall in der Gemeinde präsent. 1986 von zwei innovativen Herren ins Leben gerufen, stünden nun vier Damen an vorderster Front des Vereins. Pflegen, bauen, putzen und helfen seien die Tätigkeiten der Mitglieder: «Anerkennungspreisträger 2018 ist der Verein Pro Weiher.» Unter grossem Applaus nahmen Präsidentin Petra Geiser und Kassierin Gaby Vogel den Preis entgegen. «Naturschutz macht glücklich», sagte Geiser, «wenn jemandem etwas zum absoluten Glück fehlt, ist er oder sie herzlich eingeladen, unserem Verein beizutreten.»

 

Zweite Basisstufe ab Sommer

Weiter informierte der Gemeinderat über eine Systemänderung in der Schule. «Wir werden früher als geplant die zweite Basisstufe einführen», sagte Schulverwalterin Brigitte Purtschert. Grund sei die grosse Nachfrage beim freiwilligen Kindergarten. Die 3. bis 6. Klasse wird weiterhin in zwei Abteilungen geführt (3./4. Klasse und 5./6. Klasse). Dem grösseren Raumbedarf zum Opfer fällt die Spielgruppe. Bisher kostenlos im Schulhaus untergebracht, mussten sich die Verantwortlichen auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten machen. Unter Mithilfe des Gemeinderates konnten diese in der ehemaligen Käserei Niederwil gefunden werden. Der Gemeinderat hat der Spielgruppe für die kommenden vier Jahre finanzielle Unterstützung zugesichert, was an der Gemeindeversammlung auf Zustimmung stiess. Das neue Konzept wird bereits ab Sommer umgesetzt.

 

«Ein Weltenbürger wird sesshaft»

«Ich bin ein britischer Inder aus Kenia.» Mit diesen Worten stellte sich Himatlal Raishi Karamshi Shah den Versammlungsteilnehmern humorvoll vor. Der 64-Jährige ersuchte beim Gemeinderat die Einbürgerung, welche ihm an diesem Abend unter grossem Applaus und einstimmig erteilt wurde. «Der Weltenbürger wird sesshaft.» Treffender als Himatlal Shah selbst hätte es wohl kaum jemand formulieren können. In Mombasa geboren, zog er mit seiner indischen Familie als Kind nach England. Über Deutschland gelangte er schliesslich vor 32 Jahren in die Schweiz. Seit acht Jahren ist er in Roggliswil wohnhaft. Wie der Anerkennungspreisträger 2018 ist auch er naturverbunden. Entsprechend war das Hauptgesprächsthema beim anschlies­senden Apéro gegeben.

 

Pascal Vogel

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