Pfarrei feierte ihren 750. Geburtstag

 Am 10. April 1271 wurde die Pfarrei Reiden das erste Mal geschichtlich erwähnt. Auf den Tag genau 750 Jahre später fand am Samstag in der Kirche Reiden ein inhaltsreicher Festgottesdienst statt.

 

 

Der von Pfarrer Jaroslaw Platunski und zahlreichen Mitwirkenden feierlich zelebrierte Gottesdienst wurde per Livestream übertragen. Fotos Beatrix Bill
Stefan Bossart

Eröffnet wurde die Eucharistiefeier mit einem feierlichen Einzug, angeführt von den Delegationen des Malteserhospitaldienstes, des Johanniterordens, des Souveränen Malteserordens sowie Lucia Wicki-Rensch von «Kirche in Not», gefolgt von den Ministranten, Mitwirkenden im Gottesdienst und dem Hauptzelebranten Jaroslaw Platunski. Der Pfarradministrator begrüsste ehemalige Mitarbeitende, welche der persönlichen Einladung nachkamen, die Anwesenden in der Kirche und alle Interessierten, die via Livestream mit dabei sein konnten.  Er fuhr mit einer kurzen Einführung geschichtlicher Eckdaten fort. Unter anderem war zu vernehmen, dass mit der Gründung der Johanniterkommende 1284 die Pfarrei an den Johanniterorden überging. Über 500 Jahre übte der Johanniterorden die Seelsorge in der Pfarrei Reiden und Umgebung eine wichtige Rolle aus. 1863 erfolgte die Ablösung durch den Staat. Der erste Pfarrer war Johann Isenegger. Reiden wurde eine eigene Pfarrei, war aber immer noch mit der Kantonsregierung Luzern verbunden. Seit 1951 befindet sich die Kommende und die Pfarrkirche im Eigentum der katholischen Kirchgemeinde Reiden.


Im Glauben wachsen
Die Bibel vergleicht einen Menschen, der sein Leben auf Gott und seine Massstäbe baut mit einem Baum. Warum? Darauf gab Pfarrer Platunski in seiner Predigt Antworten. Er sprach von den Wurzeln des Baumes, die bei allen Wetterlagen für dessen Verankerung zuständig sind und ausserdem die Nähstoffaufnahme gewährleisten. Voraussetzungen für grüne Blätter und saftige Früchte. Die Vergleiche zeigten, dass eine Beziehung zu Jesus nicht Funkstille oder Stillstand, sondern aktives Wachstum und ständige Vertiefung bedeuten. Werte, die nach aussen sichtbar werden. «Wir müssen uns nicht möglichst viel anstrengen, um in der Beziehung zu Gott zu wachsen. Wir dürfen Gott unseren Glauben geben und er macht ihn stark wie einen Baum. Das macht uns Mut, und bleibt für die zukünftigen Generationen, wie unseren Vorfahren, denen wir das heutige schöne Fest zu verdanken haben.» Mit diesen Worten endete die feierliche Predigt des Pfarradministrators. Passend zum Motto des Jubiläumsjahres «Im Glauben verwurzelt» erhielten die Gottesdienstbsucher neben einer Festschrift, einer Jubiläumskerze und Streichhölzern ein kleines Bäumchen als Erinnerung. Für die Zuschauer, welche via Livestream am Festakt teilnahmen, standen Vorräte in der Kirche Reiden zum Abholen bereit.
 

 

Pfarradministrator Jarosław Płatuński bei seiner Predigt zum Festgottesdienst. In Händen hielt er ein kleines Bäumchen, passend zum Motto des Jubiläumsjahres «Im Glauben verwurzelt».

Zwei besondere Gratulanten
Lucia Wicki-Rensch, der Informationsbeauftragen von «Kirche in Not (ACN)» Schweiz/Lichtenstein, stellte ihm Gottesdienst seine Organisation vor. Diese unterstützt arme, bedrängte und verfolgte Christen. Aktuell ist das Hilfswerk in 140 Ländern präsent und finanziert jährlich mehr als 5000 Projekte. Verschiedene Partner waren in den letzten Jahren in der Pfarrei Reiden-Wikon zu Gast, um über die Situation vor Ort zu informieren. Denn Religionsfreiheit ist nicht in jedem Staat garantiert. «Ich bin jedoch zuversichtlich, dass solange es der katholischen Kirche, gelingt von ihrer Botschaft zu sprechen, wird die Pfarrei Reiden-Wikon, aber auch «Kirche in Not» noch viele schöne Jubiläen feiern können», sagte die Referentin und dankte allen Pfarreiangehörigen herzlich, für die immer wieder grosszügige Unterstützung.
 

Im Gedenken und zur Bekräftigung der jahrhundertealten Freundschaft zwischen Reiden und dem Malteserorden sprach Martin von Walterskirchen, Präsident der Schweizer Assoziation des Souveränen Malteserorden, das Ordensgebet der Malteser und gratulierte der Pfarrei zu ihrem hohen Jubiläum.
 

Lucia Wicki-Rensch, Informationsbeauftragen von «Kirche in Not (ACN)» Schweiz/Lichtenstein stellte Projekte des Hilfswerks vor.
Martin von Walterskirchen zu Wolfsthal, Präsident der Schweizerischen Assoziation des Souveränen Malteserorden, sprach das Ordensgebet der Malteser.

Musikalisch begleitet wurde der Festgottesdienst von Bruno Kaufmann an der grossen Orgel, Walter Ziörjen an der Chororgel und Ursula Ziörjen auf der Querflöte. In vielen Facetten wechselnde Klangfarben erfüllten die Kirche. Treffend und mit Freude gespielt.

Sie gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit. Von links: Bruno Kaufmann, Hauptorgel, Walter Ziörjen, Chororgel und Ursula Ziörjen, Querflöte.

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