Alles hat eine Ende nur die Wurst hat zwei

Die tollen Fasnachtstage 2023 mit rüüdig schönen Umzügen und Maskenbällen, originellen Narrentreffen und ohrenbetäubenden Guuggerkonzerten sind Geschichte. In Dagmersellen wurde mit der «Häppere-Verbrennung» auf dem Löwenplatz das Ende der fünften Jahreszeit und die Rückkehr zur Normalität angekündigt. 

Die Wiggertaler Fasnachtsregenten bei der brennenden «Häppere» (v.l.): Peter und Rebecca Leupi (Törbelerzunft Uffikon), Adrian und Sibylle Steinger (Häpperezunft Dagmersellen) sowie Heinz und Jeannine Glanzmann (Pfyfferzunft Altishofen). 
Foto Emil Stöckli

von Emil Stöckli

Seit Jahrhunderten wird während der närrischen Zeit alles ausgiebig genossen, was in der anschliessenden Fastenzeit verboten ist. Auch die Dagmerseller Fasnächtler hielten sich an diese Tradition. Sie liessen vor und während der Fasnachtswoche nichts «anbrennen» und sind um viele schöne Erlebnisse und Begegnungen reicher, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Tränen und lodernde «Häppere»

Am Dienstagabend waren sie allerdings etwas weniger fröhlich als an den Vortagen, stand doch das Ende der närrischen Tage in Sicht. Deshalb fanden sich Zünftler, Guugger und weitere Fasnächtler zum gemeinsamen Abschiednehmen von der diesjährigen Narrenzeit auf dem Löwenplatz ein.

Die Beerebiisser….
Foto Emil Stöckli
… Hürntalschränzer und…
Foto Emil Stöckli
… und Häppereschweller in Aktion.
Foto Emil Stöckli

Bei den kakofonischen Klängen der drei einheimischen Guuggenmusigen «Häpperschweller», «Beerebiisser» und «Hürntalschränzer» schwang zwischenzeitlich bereits etwas Wehmut mit und nicht wenige Fasnächtler wischten sich mit einem Taschentuch verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel, obwohl der «schmerzliche» Höhepunkt des Anlasses noch bevorstand.  

Ein Dankeschön an alle Helfer

Obmann Franz Jost sprach den Dank der Zunft an Figaro I., dessen Familie und alle jene aus, die einen Beitrag zur rüüdig schönen Fasnacht 2023 geleistet hatten. Zunftmeister Adrian Steinger tat es ihm gleich und liess viele schöne Erlebnisse während der Fasnacht 2023 nochmals kurz Revue passieren. Die Durchführung der verschiedenen Fasnachtsanlässe sei nur dank des selbstlosen Einsatzes vieler Helferinnen und Helfer möglich gewesen. 

Fasnachtstage bis in die letzten Stunden ausgekostet

Dann war der «schmerzliche Moment» angerückt – das Zunftmeisterpaar Sibylle und Adrian Steinger - begleitet von ihren Kindern Livia und Julian – entflammte mit brennenden Fackeln die überdimensionierte Kartoffel.

Figaro I. in Begleitung von Sohn Julian beim Anzünden der Riesenhäppere.
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Damit setzten sie – in Anwesenheit von Mitgliedern der befreundeten Zünfte aus Altishofen und Uffikon - den halboffiziellen Schlusspunkt unter die diesjährige Fasnacht». Noch blieben nämlich den Fasnächtlern wenige Stunden zum Feiern im Freundeskreis oder irgendwo an einer «Uslumpete». 

Zunftmeister Peter Leupi tanzte mit seiner Familie durch die Reihe der Musikanten.  
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Einfach nur rüüdig schön

Zuvor wurde aber nochmals mit gutem Gewissen «geschlemmt»: Hunderte von herrlich mundenden Risotto-Portionen fanden dankbare Abnehmer. Das leckere italienische Gericht wurde von der «Häppere-Zunft» offeriert und von der eigenen «Küchen-Brigade» unter der Leitung von Hugo Riedweg vor Ort in zwei «Kessi» zubereitet.

Die «zünftige» Küchenbrigade (vl.) Willy Siegenthaler, Hugo Riedweg, Werner Beeli, Peter Häller, Peter Fischer und Franz Muff.
Foto Emil Stöckli

«Megafein – er chönnt bliibe» und weitere lobende Worte entschädigten die «Hobby-Köche» für den geleisteten Einsatz. «Wir werden noch einige Zeit brauchen, bis wir alles, was wir in dieser vom Wetter begünstigten fünften Jahreszeit erlebten, verarbeite» haben», sagte Figaro I. Als Höhepunkt bezeichnete er den Dagmerseller Umzug mit der Rekord-Zuschauerkulisse, bevor auch er sich ein Portion Risotto gönnte. 

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