Das Fasnachtsfeuer loderte nochmals auf

Am Abend des Güdisdienstags setzten die Hürntaler Fasnächtler mit der «Häppere-Verbrennung» und dem anschliessenden Risotto-Essen auf dem Löwenplatz den offiziellen Schlusspunkt hinter die fünfte Jahreszeit 2020. 

Stefan Bossart

Nach einem schmissigen Auftakt durch die drei einheimischen Guuggen Häpperschweller, Beerebiisser und Hürntalschränzer klangen die nachfolgenden Melodien zusehends melancholischer – ein akustisches Spiegelbild der Gefühle, die bei den Fasnächtlern vorherrschten. Zunftobmann Franz Jost hiess unter den vielen Anwesenden die Delegationen der benachbarten Zünfte aus Altishofen und Uffikon-Buchs besonders herzlich willkommen, bevor er das Zunftmeisterpaar Sarah und Toni Wyss verabschiedete. Er dankte den beiden für die mustergültige Führung durch die närrische Zeit 2020.

Ein grosses Lob für Wagenbauer und Umzugsgruppen

Zunftmeister Arranius I. liess diese kurz Revue passieren und hob einige Höhepunkte heraus. Besonders eindrücklich schien ihm der Arbeitsaufwand der Umzugsteilnehmer, die gemäss seinen Schätzungen gegen 20 000 Stunden in die Vorbereitungsarbeiten investiert hätten. «Sie haben damit den Dagmerseller Umzug zu einem riesen Erlebnis gemacht», sagte Toni Wyss und fügte an: «Ich habe gemeinsam mit Ehefrau Sarah und den Kindern Emma und Nico jede Minute meiner begrenzten Amtszeit genossen.» 

Alles hat ein Ende  – nur die Wurst hat zwei

Nach dem Dank für die tolle Unterstützung war für Toni Wyss und seine Frau Sarah der Moment angerückt, die überdimensionale «Häppere» zu entflammen. Manch einer der vielen Anwesenden mag sich dabei eine Träne aus dem Augenwinkel gewischt haben, als das Dagmerseller Fasnachts-Symbol in Vollbrand stand.  Die Traurigkeit dauerte allerdings nur kurze Zeit an, waren doch anschliessend alle zum Risotto-Essen eingeladen wurden. Die zunfteigene Küchenbrigade mit Peter Fischer, Peter Häller, Werner Beeli, Erwin Felder, Willy Siegenthaler und Hugo Riedweg hatte einmal mehr ganze Arbeit geleistet und in zwei «Kessi» mehr als 800 Portionen der sämigen italienischen Spezialität zubereitet. Kinder, Frauen und Männer harrten diszipliniert in der langen «Fass-Strasse» aus, obwohl nun erste Regentropfen fielen. Petrus zeigte aber Einsicht mit den Fasnächtlern und öffnete die Schleusen erst später, als sich diese in froher Runde noch für einige Stunden vergnügten. Trotz der tollen Stimmung gelang es ihnen allerdings nicht, den immer näher rückenden Anbruch des Aschermittwochs zu verhindern. 

Emil Stöckli

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