Trotz Einstimmigkeit wurde es emotional

Die Altishofer Jahresrechnung schliesst über eine Million Franken besser ab als budgetiert. Neben deren Genehmigung wählte die Gemeindeversammlung einen neuen Präsidenten der Bildungskommission und ein neues Mitglied der Rechnungskommission.

Die letzte Gemeindeversammlung des langjährigen Ebersecker und später Altishofer Gemeindepräsidenten Thomas Roos (vorne) stand ganz im Zeichen des Abschieds und des Neuanfangs. Foto Anna Graf
Anna Graf

«Heute ist für mich ein emotionaler Abend.» Zum letzten Mal stand Gemeindepräsident Thomas Roos am Rednerpult und führte die 82 anwesenden Stimmberechtigten durch die Versammlung. Der Ebersecker blickte mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf seine elfjährige Amtszeit zurück, wovon er die ersten acht Jahre in Ebersecken und die restliche Zeit in der fusionierten Gemeinde Altishofen absolvierte. Als sein Vorgänger Oskar Pfister das Präsidentenamt im Jahr 2012 niederlegte, wurde Thomas Roos als erster Kandidat in der Ebersecker Dorfgeschichte von beiden Ortsparteien portiert: «Zum einen gehörte ich von Haus aus zur damaligen CVP, zum anderen wohnte ich am ‹schwarzen Hoger›.» So wurde der 32-Jährige zu einem der jüngsten Gemeindepräsidenten. Die vergangenen elf Jahre habe er viel Herzblut und Energie in sein Amt gesteckt – entsprechend schwer falle ihm nun der Rücktritt. «Doch ich bin überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist.» Ab Juli kehrt der ehemalige Gemeindepräsident Urs Kaufmann auf die politische Bühne zurück, bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für das Präsidium aufgebaut ist.
 

«Warum lagen wir so daneben?»

Ebenfalls zum letzten Mal präsentierte der seit 2008 im Gemeinderat tätige Josef Szalai die Jahresrechnung. Ab Juli tritt Jeannine Glanzmann-Häfliger (Mitte) seine Nachfolge an. Der Finanzvorsteher konnte mit einem Ertragsüberschuss von über einer Million Franken schwarze Zahlen präsentieren, die den budgetierten Ertragsüberschuss von knapp 45 000 Franken bei Weitem übersteigen. «Warum lagen wir so daneben?», fragte Josef Szalai und beantwortete seine Frage gleich selbst: «Gute Budgetdisziplin und Mehr­erträge bei den Steuern.» So wurden bei den natürlichen Personen 483 000, bei den juristischen Personen 77 000 und bei den Grundstückgewinnsteuern 138 000 Franken mehr eingenommen als geplant, was hauptsächlich auf einmaligen Zahlungen von Nachsteuern und Strafsteuern beruht. Der Präsident der Rechnungskomission Gregor Häfliger fügte hinzu, dass insbesondere der Fusionsbeitrag des Kantons von 900 000 Franken zum positiven Ergebnis beitrug. Die Versammlung winkte die Jahresrechnung ohne Gegenstimme durch.
 

Zwei einstimmige Wahlen

Nach der Demission von Toni Greber musste ein neuer Präsident der Bildungskommission her. Dieser wurde in der Person von Stefan Bättig (Mitte) gefunden. Der Ebersecker ist Vater von zwei Mädchen und Geschäftsführer bei der Fabag AG in Härkingen. Eine weitere Vakanz musste in der Rechnungskommission besetzt werden. Hier stellte sich mit dem Bankwirtschafter und Kantonsrat Andreas Bärtschi (FDP) ein der Politik bestens bekanntes Gesicht zur Wahl. Beide Kandidaten wurden einstimmig gewählt und mit grossem Applaus willkommen geheissen.
 

Auf Altes und Neues angestossen

Als abtretendes Mitglied der Rechnungskommission empfing Stephanie Banz den Dank des Gemeindepräsidenten. Sie bleibt Altishofen als künftige Bereichsleiterin Finanzen treu. Zudem wurde Simon Schwizer offiziell verabschiedet, der seine Tätigkeit als Gemeinderat im Dezember 2022 nach vier Jahren beendete, um sein Elternhaus in Pfaffnau zu übernehmen. Die ruhig verlaufene Versammlung endete bereits nach einer Dreiviertelstunde. Beim anschliessenden Apéro stiessen die Altishoferinnen und Altishofer auf die verschiedenen Abschiede und Neuanfänge an.

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