Weitere Kranzfeste verschoben

Das Coronavirus beutelt den Schwingsport weiter. Nun haben Organisatoren, Kantonalverbände und der ISV-Vorstand beschlossen, die Mehrheit der Innerschweizer Kranzfeste um ein weiteres Jahr zu verschieben.

Spektakuläre Schwingerarbeit vor grossen Zuschauermassen (wie hier am Luzerner Kantonalen 2019 in Willisau): Wann solche Bilder wieder möglich sind, ist nach wie vor offen. Foto Archiv/E.Sch.
Patrik Birrer

Die Corona-Pandemie hat das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Leben weiterhin fest im Griff. Schon 2020 wurde der Schwingsport sehr hart getroffen: Abgesehen von ein paar wenigen kleinen Schwingfesten zu Beginn des Jahres hatte die gesamte Saison abgesagt werden müssen. Im Einzugsgebiet des Innerschweizer Schwingerverbands (ISV) wurden sämtliche Kantonalschwingfeste und später auch die verschiedenen Verbandsfeste und die Bergfeste aufs Jahr 2021 verschoben.

Heute stehen nun die Verantwortlichen der Schwingfeste, also die verschiedenen Organisationskomitees, die Kantonalverbände und auch der ISV, praktisch vor der gleichen Situation wie vor Jahresfrist. Aktuell dürfen nur Schwinger mit Jahrgang 2001 und jünger im Sägemehl trainieren und Wettkämpfe durchführen. Offen ist, ab wann alle Schwinger wieder ohne Einschränkungen zusammengreifen dürfen. Um sich optimal auf Wettkämpfe, insbesondere für Kranzfeste vorzubereiten, brauchen die Schwinger selber, aber auch die Organisatoren eine gewisse Vorlaufzeit.

 

Grosse Einigkeit
Wie der ISV in einer Medienmitteilung schreibt, hätten sich die OK-Präsidenten der fünf Kantonalschwingfeste (Zug, Schwyz, Ob- und Nidwalden, Uri und Luzern) in den vergangenen Wochen und Monaten mehrmals physisch, meistens aber digital zum Austausch und zu Absprachen getroffen. Ziel sei die Erarbeitung einer vernünftigen Lösung für alle Kantonalkranzfeste im ISV-Gebiet gewesen. In die Entscheidungsfindung einbezogen waren auch die jeweiligen Kantonalpräsidenten und der Vorstand des ISV. Aufgrund der aktuellen Pandemielage, den geltenden Einschränkungen bei der Ausübung des Schwingens und im Sinne einer guten Vorbereitung aller Feste haben die Verantwortlichen einstimmig beschlossen, vier von fünf Kantonalschwingfesten um ein weiteres Jahr zu verschieben. Einzig die Organisatoren des Ob- und Nidwaldner Kantonalen Schwingfests mit Austragungsort Giswil möchten ihr Fest wenn möglich noch im Spätsommer 2021 durchführen. Dies, weil dem nachfolgenden OK in Kerns die Festanlage im Jahr 2023 voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen würde.
Als Folge dieses Entscheides werden die OKs und die Festorte für die Kranzfeste 2022 grösstenteils identisch bleiben wie schon für 2020, respektive 2021 geplant. Die Entscheidung gebe den bestehenden OKs und den Nachfolge-OKs eine bessere Planungssicherheit, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Zudem könnten Sponsorenvereinbarungen eingehalten werden.

 

Sobald wie möglich wieder schwingen
Ob und in welcher Form 2021 geschwungen werden kann, wird primär davon abhängen, ab welchem Zeitpunkt alle Schwinger zum Training wieder ins Sägemehl steigen dürfen. Wie der ISV weiter schreibt, könnten die Kantonalverbände im Spätsommer oder Herbst (August/September) am Datum eines Rangschwingets ein Kantonalschwingfest mit Kranzabgabe und mit der gleichen Anzahl Schwinger und dem gleichen Verteiler wie bei einem normalen Kantonalen Schwingfest durchführen. Dies, falls zu diesem Zeitpunkt Wettkämpfe im Schwingsport erlaubt wären. Ziel dieser Alternative sei es, den Schwingern Startgelegenheiten unter Wettkampfbedingungen bereitzustellen und vor allem den jungen, aufstrebenden Schwingern die Möglichkeit des Kranzgewinnes zu geben, damit sie nicht zwei Jahre auf ihren ersten Kranzgewinn warten müssen.


Falls diese Schwingfeste ohne Zuschauer über die Bühne gehen müssten, sei jeweils eine Livestream-Übertragung für alle Interessierten vorgesehen, heisst es weiter.

 

ISV-Verbandsfeste und Bergfeste: noch keine Entscheidung
In Bezug auf das Innerschweizer Schwingfest (ISAF) vom 4. Juli in Ibach-Schwyz und den Innerschweizer Nachwuchsschwingertag (INST) vom 27. Juni in Zug ist noch kein definitiver Entscheid gefallen. Das Gleiche gilt auch für die Bergfeste auf dem Stoos, der Rigi und dem Brünig. Hier werde zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert, teilt der ISV mit.

Die verschiedenen OKs, die Verantwortlichen des ISV, alle Schwinger, Helferinnen und Helfer, Sponsoren, Gabenspender und Schwingerfreunde sehen sich weiterhin mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Von allen wird nach wie vor grosse Flexibilität und viel Verständnis abverlangt. Es sei das grosse Ziel aller, den Schwingsport sobald wie möglich wieder ausführen zu können, damit sich Zuschauerinnen und Zuschauer an den Zweikämpfen im Sägemehl wieder erfreuen können. pd/WB
 

Innerschweizer Kranzfeste 2022

  1. Mai: Zuger Kantonales Schwingfest, Baar
  8. Mai: Ob- und Nidwaldner Kantonales Schwingfest, Kerns
15. evtl. 21. Mai:Schwyzer Kantonales Schwingfest, Muotathal
22. Mai: Urner Kantonales Schwingfest, Erstfeld
29. Mai: Luzerner Kantonales Schwingfest, Rothenburg

Das OK des Ob- und Nidwalnder Kantonalen Schwingfests in Giswil möchte sein Fest im Spätsommer 2021 durchführen, sofern es die dann geltenden Bestimmungen zulassen. pd
 

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