Sie schwören dem Papst die ewige Treue

Mit der Vereidigung steht am Donnerstag für die neuen Hellebardiere einer der Höhepunkte in ihrer Gardekarriere an. Dem Papst die Treue schwören unter anderem Tobias Zurfluh (Pfaffnau), Flavio Tomaschett (Uffikon) und Patrick Dubach (Ufhusen). 

Am Donnerstag leisten 34 Gardisten den Treueschwur: Unter ihnen auch Tobias Zurfluh (Pfaffnau), Flavio Tomaschett ­(Uffikon) und Patrick Dubach (Ufhusen). Bild Oliver Sittel
Stefan Bossart

Für den Schutz von Papst Franziskus sowie seinen rechtmässigen Nachfolgern sogar sein eigenes Leben hinzugeben: Dies schwören am Donnerstag, 6. Mai, insgesamt 34 junge Männer auf die Fahne der Schweizergarde. In Gran Gala (Uniform inklusive Harnisch) treten dabei Tobias Zurfluh (Pfaffnau), Flavio Tomaschett (Uffikon) und Patrick Dubach (Ufhusen) vor ein unüblich kleines Publikum. Pandemiebedingt konnte kein Gastkanton eingeladen werden. Somit sind lediglich die Eltern und Geschwister der zu vereidigenden Gardisten, die Familien der aktiven Gardisten sowie einige wenige ausgewählte Repräsentanten aus der Schweiz anwesend. Dazu gehört die Delegation der Schweizerischen Eidgenossenschaft, angeführt von Bundespräsident Guy Parmelin, Nationalratspräsident Andreas Aebi sowie Ständeratspräsident Alex Kuprecht. Des Weiteren ist der Chef der Armee durch Divisionär Roland Favre und die Schweizerische Bischofskonferenz in der Person von Monsignore Alain de Raemy vor Ort. Die Vereidigung wird via Livestream übertragen (siehe Fussnote). 

Tobias Zurfluh und Flavio Tomaschett hatten am Montag noch kurz Zeit für einen Fototermin, während sich ihr Kollege Patrick Dubach bereits an den Proben für den grossen Tag am Donnerstag befand. Foto Oliver Sittel

Seit 1506 dem Papst zu Diensten

Die kleinste und älteste Armee der Welt sorgt seit ihrer Gründung durch Papst Julius II. im Jahre 1506 als Leibwache für den Schutz der Päpste. Darüber hinaus ist das Korps für die Bewachung der Eingänge zum Vatikan und dem Apostolischen Palast zuständig, steht für Repräsentationsaufgaben bei päpstlichen Zeremonien und Staatsempfängen zur Verfügung. Derzeit stammen die meisten Gardemitglieder aus den Kantonen St. Gallen und Wallis (je 16), gefolgt vom Kanton Luzern (13). Wer Gardist werden will, hat einige Kriterien zu erfüllen: Anwärter müssen den katholischen Glauben praktizieren, mindestens 1.74 Meter gross, Schweizer­bürger, männlich, ledig und zwischen 19 und 30 Jahre alt sein. Neben einem einwandfreien Leumundszeugnis ist eine abgeschlossene Berufslehre/Matura sowie eine absolvierte Rekrutenschule erforderlich. Der Kandidat muss ausserdem bereit sein, sich für mindestens 26 Monate in den Dienst der Päpstlichen Schweizergarde zu stellen.

Pfaffnauer an der Spitze

Seit sechs Jahren leitet der gebürtige Pfaffnauer Christoph Graf die Geschicke der Schweizergarde. Er ist insbesondere für die Rekrutierung der Gardisten sowie die Einhaltung des Garde-Reglements verantwortlich. Graf ist der 35. Kommandant und bei Weitem nicht der Erste, der aus der WB-Region stammt. An der Spitze der «weltweit kleinsten Armee» sind Leute aus dem Wiggertal keine Seltenheit. Den absoluten Rekord an Garde-Kommandanten haben die Pfyffer. Auf Johann Rudolf (1652 bis 1657) folgten bis heute zehn weitere Pfyffer aus Altishofen. bo./pd

Vereidigung der neuen Schweizergardisten, Donnerstag, 6. Mai, 17 Uhr. Der feierliche Anlass im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes kann via Live-
stream auf der Webseite www.schweizergarde.ch mitverfolgt werden.

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