Auf Rädern unterwegs in der Region

Ein Elektrovelofahrer, ein Biker und ein «Gümmeler» aus der WB-Region erzählen von ihren schnellen Zweirädern und beschreiben für die WB-Leserschaft ihre Lieblingsroute.

Die Rennvelofahrer des VC Nebikon sind jeweils am Montag auf der Piste. Foto zvg
Stefan Bossart

Ab aufs Rennrad...Ob mit oder ohne weiss-blaues Vereinstrikot: «Bei den Ausfahrten des Velo Clubs Nebikon sind alle Interessierten willkommen», sagt deren Präsident Paul Wyss. Jeweils am Montagabend treffen sich die Rennvelofahrer, am Donnerstag die Biker. Paul Wyss und seine Frau Brigitte sind an beiden Abenden punkt 18.30 Uhr am Treffpunkt vor dem Ladenlokal von Radsport Limacher an der Nebiker Bahnhofsstrasse mit dabei. «Ausser es regnet», sagt Wyss, der sich als «Schönwetterfahrer» bezeichnet. Obwohl er auf dem Bike anzutreffen ist – im Herzen ist der gelernte Bauführer ein «Gümmeler». «Auf dem Rennrad lassen sich mehr Kilometer strampeln, erweitert sich der Horizont wortwörtlich», sagt er und lacht.

Auf dem Rennrad lassen sich mehr Kilometer strampeln, erweitert sich der Horizont wortwörtlich.
Paul Wyss
Präsident des VC Nebikon

Seine ausgedehnten Touren hält der 65-Jährige dank eines GPS-Geräts am Lenker digital fest. So auch seinen Vorschlag für jene 70 Kilometer lange Tour, die sich ohne Weiteres etappenweise zurücklegen lässt. Sie führt von Paul Wyss` Wohnort Willisau in die Rohrmatt und über die Mörisegg nach Hergiswil und weiter ins Hübeli. Via Tannen gilt es den zweiten Bergpreis ins Luthertal zu absolvieren, ab Zell gibts einen kleinen Abstecher auf den Bodenberg und anschliessend gehts via Fischbach durchs Rottal nach Altbüron. Hier gilt es den Abzweiger Richtung Ebersecken nicht zu verpassen und auf der Krete links abzubiegen, um nach Richenthal zu gelangen. Via Altishofen führt seine Tour durchs Hürntal und über den Santenberg nach Wauwil. Wer in Schötz noch genügend «Pfuus» hat, kann wie von Paul Wyss vorgeschlagen eine Schlaufe nach Grosswangen anhängen und via Ostergau zurück nach Willisau. 

 

Link für die vorgeschlagene Tour samt Karte:
connect.garmin.com/modern/course/54806697 

 

Ab aufs Elektro- oder Tourenvelo...

Seine Truppe trifft sich jeden zweiten Dienstag im Monat: Max Scheidegger leitet die Ausfahrten des Seniorentreffs Uffikon-Buchs. Die meisten der bisweilen rund 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind auf den zweistündigen Ausfahrten durch die Region wie er mit einem Elektromotor als Unterstützung unterwegs. «Mit Strom, aber ohne unter Strom zu stehen», sagt der 67-Jährige und lacht. Gemütlich gehe es auf den Ausfahrten zu und her, in normalen Zeiten gehört der Besuch in einer Gastwirtschaft dazu. «Ist die Gartenbeiz noch zu, trösten wir uns mit einem vollen Bidon oder nach Möglichkeit mit einem in diversen Geschäften angebotenen Café to go.»

Ist die Gartenbeiz noch zu, trösten wir uns mit einem vollen Bidon oder nach Möglichkeit mit einem in diversen Geschäften angebotenen Café to go.
Max Scheidegger
Velotouren-Leiter des Seniorentreffs Uffikon-Buchs

An der frischen Luft gemeinsam etwas unternehmen, dem Corona-Blues die Stirn bieten: Daran hindert die muntere Truppe niemand. Bei Max Scheidegger hat sein Velomechaniker seinen Beitrag dazu geleistet. Wie vor jedem Saisonstart brachte er sein Zweirad in den Service. Mit mehreren 100 Kilometern auf dem Tacho brauchte er heuer unter anderem neue Bremsklötze. Zudem stand der Wechsel des Radlagers an. Zurzeit nicht lieferbar, war das Verdikt, welches zurzeit viele Radfans zu hören bekommen. «Kurzerhand bekam ich ein Ersatzrad zur Verfügung gestellt. Das nenne ich Service», sagt Max Scheidegger. So konnte er heuer eine seiner Lieblingstouren bereits unter die Räder nehmen. Diese führt von Uffikon auf der Radroute 84 bis nach St. Erhard. Von hier gehts übers Moos nach Kottwil und auf dem Radstreifen weiter nach Ettiswil, der Rot entlang nach Grosswangen und weiter bis nach Buttisholz. Auf der Radroute 73 führt die insgesamt rund 50 Kilometer lange aber «je nach Schnuf» abkürzbare Tour via St. Ottilien, Soppensee und Ostergau nach Willisau und entlang der Wigger via Dagmersellen zurück zum Startpunkt. «Mit Blick in die Innerschweizer Berge und umgeben von der wunderbaren Natur eine tolle Strecke, die ich nur empfehlen kann», sagt Max Scheidegger. Tipps für weiteren Routen gibt er gerne auch persönlich. Am liebsten gleich mit drehenden Pedalen. «Ich würde mich freuen, wenn unsere Truppe Zuwachs erhält», sagt der ehemalige Baumaschinenführer. Nächste Gelegenheit bietet sich am Dienstag, 27. April, 13.30 Uhr. Gestartet wird dann bei der ehemaligen Käserei in Buchs. Max Scheidegger: «Auch Seniorinnen und Senioren aus den umliegenden Dörfern dürfen gerne einmal bei uns vorbeischauen.»

Link für die vorgeschlagene Tour samt Karte:
www.komoot.de/tour/346980473/zoom

 

Ab aufs Mountainbike...

Fussball war die grosse Leidenschaft von Pirmin Vogel, linker Aussenverteidiger seine Position im Team des FC Algro. Doch der dritte Kreuzbandriss war einer zu viel: Mit knapp 20 Jahren musste sich der gebürtige Roggliswiler ein neues Hobby suchen und stieg aufs Velo. «Als Zweiradmechaniker eigentlich ein logischer Schritt», sagt Pirmin Vogel und lacht. Interessierten ihn bis dahin vor allem die technischen Belange der Velos, nahm es ihm nun auch auf dem Sattel seines Rennrades oder Bikes «den Ärmel inne». Mit Letzterem stand er an diversen Bikemarathons am Start. Auch am 24-Stunden-Rennen hinterliess er Spuren. Insbesondere 2016 – mit knapp 480 gefahrenen Kilometern klassierte er sich unter den Top Fünf bei den Einzelfahrern. «An diese Leistung käme ich heute wohl nicht mehr ran. Mir fehlt schlicht die Zeit zum Trainieren.» Der Grund dafür liegt an der Reider Hauptstrasse 70 und trägt den Namen «PS Cycling».

Wir haben alle Hände voll zu tun. Die Corona-Situation löste in unserer Branche einen regelrechten Boom aus.
Pirmin Vogel, leidenschaftlicher Biker und Velomech, Reiden/Willisau.

Kurzum: Letztes Jahr eröffnete Pirmin Vogel gemeinsam mit seinem Berufskollegen Sandro Marfurt ein eigenes Fahrradgeschäft. Die beiden sind gut gestartet. «Wir haben alle Hände voll zu tun. Die Corona-Situation löste in unserer Branche einen regelrechten Boom aus», sagt Pirmin Vogel. Das neuste Material selbst auszuprobieren, lässt sich der 36-Jährige trotzdem nicht nehmen. Insbesondere am Feierabend schwingt er sich auf den Sattel, testet, was er seinen Kundinnen und Kunden später empfehlen will. Eine seiner Lieblingstouren auf dem Mountainbike führt via Pfaffnau nach Melchnau und Reisiswil ins bernische Hoheitsgebiet. Wortwörtlich ein Höhepunkt ist dabei der Besuch der Aussichtsplattform auf der Hohwacht. Wer keine Höhenangst hat, stellt sein Velo ab und steigt Stufe um Stufe nach oben. Wieder runter vom Turm schlängelt sich ein wunderschöner kleiner Weg bis nach Langenthal. Generell punkte die via Roggwil und Bowald nach rund zwei Stunden wieder in Pfaffnau endende Tour mit einem Singletrail-Anteil von rund 50 Prozent. 

Link für die vorgeschlagene Tour samt Karte: connect.garmin.com/modern/activity/5376567634

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