Deutlich mehr Fischsterben wegen Gewässerverschmutzung

Im Kanton Luzern sind 2020 wegen Gewässerverschmutzung deutlich mehr Fische gestorben als im Vorjahr. Der Luzerner Fischereiverband zeigt sich verärgert und fordert mehr Sorgfalt auf Bauernhöfen und Baustellen.

 

Foto zvg
Stefan Calivers

2020 wurden im im Kanton Luzern 92 Fälle von Gewässerverschmutzungen registriert, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Das sind vier Fälle mehr als im Vorjahr. 16 Fälle hatten ein Fischsterben zur Folge. Dies entspricht einer Verdoppelung gegenüber 2019.

Für 5 Fälle waren Industrie- und Gewerbebetriebe verantwortlich. 20 Verschmutzungen stammten von landwirtschaftlichen Betrieben. 35 entfielen in die Kategorie Diverse. Darin sind Verschmutzungen durch Privatpersonen sowie unnatürliche Trübungen und Verschmutzungen zusammengefasst.

 

Mehr Sorgfalt gefordert

Er sei "verärgert", denn dies sei ein "trauriger Rekord", schreibt der Fischereiverband des Kantons in einer Medienmitteilung. Es seien schlicht und einfach zu viele Fische und zu viele Lebensräume, die kaputt gingen. Er fordert mehr Sensibilität und Sorgfalt im Alltag.

Es sei klar, dass es nicht am bösen Willen sondern an Unvorsichtigkeit liege, wird Fischereipräsident Markus Fischer in der Mitteilung zitiert. Auf Bauernhöfen sei es ungenügende Überwachung beim Umschlag, bei den Baustellen mangle es an Kontrollen durch die Gemeinden. Der Verband begrüsse daher die Absicht des Kantons, die Kompetenz für Überwachung und Kontrolle der Baustellen von den Gemeinden zu übernehmen.

Auch der Kanton hält fest, dass die Ursache der meisten Gülleunfälle ungenügende Überwachung war. Durch ein unsachgemässes und unbeaufsichtigtes Umpumpen sowie Fehlmanipulationen durch falsches Stellen von Schiebern bestehe die Gefahr, dass Gülle austritt und in die Gewässer gelangen könne.

Um die Sicherheit zu erhöhen, Bauern zu sensibilisieren und Unfälle zu reduzieren, würden seit 2020 jährlich rund 25 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe zum Thema Gewässerschutz überprüft.  sda

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