Kanton Luzern schliesst Asylzentrum Geuensee

Weniger Asylgesuche, zu viele freie Betten: Der Kanton Luzern schliesst Ende August das kantonale Asylzentrum in Geuensee. Sechs Personen verlieren ihren Job.

Foto: WB-Archiv
Stephan Weber

Das ehemalige Hotel Sternen in Geuensee wurde der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) für drei Jahre zur Zwischennutzung angeboten. Im August dieses Jahres läuft der Mietvertrag aus. "Eine Verlängerung ist nicht geplant", teilte die DAF am Donnerstag mit. Es sei auch keine Ersatzlösung für diese 70 Plätze erforderlich.

Die Anzahl Asylgesuche bewege sich gemäss Staatssekretariat für Migration (SEM) auf dem tiefsten Stand seit elf Jahren, heisst es weiter. Für dieses Jahr prognostiziere des SEM erneut weniger Gesuche als 2018.

Zudem wird momentan auf Bundesebene die Neustrukturierung des Asylwesens umgesetzt und die Kantone müssen nochmals deutlich weniger Asylsuchende unterbringen. Für den Kanton Luzern bedeutet dies, dass er mittelfristig von den aktuell 835 Plätzen noch 300 benötigt.

Die Schliessung des Zentrums in Geuensee bedeutet laut Medienmitteilung einen Abbau von 4,6 Vollzeitstellen. Betroffen sind sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Kanton will ihnen bei der Suche nach einer Anschlusslösung helfen. Bei internen Vakanzen sollen sie prioritär berücksichtigt werden.

Somit verbleiben noch die Durchgangszentren Sonnenhof Emmenbrücke, Rothenburg-Station und Grosshof sowie die Minimalzentren Buttisholz und Fischbach. Wegen Überkapazitäten hatte der Kanton bereits per Ende 2018 das Durchgangszentrum Hirschpark Luzern mit 100 Plätzen, das Aufenthaltszentrum Oberkirch mit 50 Plätzen und das AZ Löwen in Ebikon mit 80 Plätzen geschlossen, die ersten beiden frühzeitig. Betroffen waren 19 Mitarbeitende.

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