Wie weiter mit weit weniger Geld?

Wie reagiert der Entwicklungsträger Region Luzern West auf die massive Kürzung der finanziellen Unterstützung durch den Kanton? Geschäftsführer Guido Roos zeigte der Delegiertenversammlung drei mögliche Szenarien auf.

An der DV einen Einblick in das Holzbauunternehmen Renggli erhalten. Foto Norbert Bossart
Norbert Bossart

Keine Freude an den kantonalen Entscheiden zum Richtplan und der Neuausrichtung der Regionalentwicklung hat die Region Luzern West: «Vielen Gemeinden ist das zugestandene Wachstum ein Dorn im Auge», hielt Wendelin Hodel in seinem präsidialen Vorwort im Jahresbericht zur Delegiertenversammlung in Schötz fest. «Man fühlt sich in der Entwicklung in einen zu engen Rahmen gepresst.» Weit weniger Spielraum hat die Landschaft auch in der Regionalentwicklun.Der Entwicklungsträger Region Luzern West ab 2018 statt wie bisher mit 370 000 Franken nur noch mit 100 000 Franken vom Kanton unterstützt. Anfang Mai hat der Kantonsrat den Planungsbericht des Regierungsrates mit einem Stimmenverhältnis von 65 zu 35 Prozent zur Kenntnis genommen.

Region Luzern West fühlt sich doppelt benachteiligt

An der Delegiertenversammlung vom Mittwoch informierte die Verbandsspitze über das weitere Vorgehen. Die NRP-Fördergelder, so Geschäftsführer Guido Roos, seien nun nicht mehr primär für die unternehmerischen Initiativen im ländlichen Raum vorgesehen. Künftig gebe es sieben thematische Schwerpunkte, die grundsätzlich für den ganzen Kanton gelten. Nur deren drei davon sind primär für den ländlichen Raum vorgesehen: unternehmerische Initiativen, endogene Potenziale im ländlichen Raum und touristische Inwertsetzung. Weiter erinnerte Geschäftsführer Roos an die Beitragskürzung. Sein Fazit: «Unsere Region wird doppelt benachteiligt.»

Die drei Optionen

Nach der massiven Mittelkürzung stehe die Region Luzern West vor «einer grossen Herausforderung», sagte Präsident Wendelin Hodel. Dieses und nächstes Jahr habe der Kanton eine Übergangsfinanzierung zugesichert. Zudem verfüge der Entwicklungsträger noch über Eigenmittel. Danach gebe es drei Handlungsoptionen, wie Geschäftsführer Roos der Versammlung aufzeigte:

>Aktivitäten einstellen.

>Aufgaben streichen bei bestehender Finanzierung. «Wir strecken uns nach der Decke und priorisieren die Aufgaben in Absprache mit den Gemeinden», präzisierte Roos.

> In etwa gleiche Aufgaben mit neuer Finanzierung.

Die neue Idee: ein Kompetenzzentrum

Diese drei Varianten will der Gemeindeverband nun eingehend prüfen. «Wir hinterfragen in jedem Fall die heutigen Aufgaben», sagte Guido Roos. Weiter prüft die Region Luzern West zusammen mit der Idee Seetal die Neupositionierung als Kompetenzzentrum für Projektentwicklung und Projektfinanzierung – dies als Reaktion auf die Kürzung der Gelder für unternehmerische Initiativen. Denn in diesem Bereich verfüge der Entwicklungsträger über reichlich Erfahrungen und könne allenfalls den Draht zu Fördergeldern des Bundes oder Stiftungen herstellen, sagte Roos. «So könnten wir weiterhin die Rolle als Geburtshelferin von innovativen Projekten wahrnehmen und den ländlichen Raum stärken.»

Mehr über die DV, die mit einem Besuch des Holzbauunternehmens Renggli in Schötz vorbunden war (unser Bild), in der WB-Freitagsausgabe.

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