Ja zum Ausbau der Lohrenkreuzung

Der Kanton Luzern kann die Lohrenkreuzung im Norden von Emmen ausbauen. Der Kantonsrat hat am Dienstag mit 76 zu 30 Stimmen einen Kredit von 12,16 Millionen Franken bewilligt. Abgelehnt wurde das Vorhaben von der SVP und den Grünen.

Trotz Kritik von links und rechts hat Baudirektor Fabian Peter (FDP) ein Strassenbauprojekt durch das Parlament gebracht. Foto: Keystone
 

An der mit Ampeln gesteuerten Lohrenkreuzung in Emmen treffen die Kantonsstrassen aus Emmenbrücke, Ruswil und Neuenkirch zusammen. Sie soll mit Rechtsabbiegespuren, Busspuren, Rad- und Gehwegen ergänzt werden. Die sechs Busstationen werden ausgebaut.

Der Regierungsrat begründete den Ausbau der Kreuzung mit der Sicherheit und dem wachsenden Verkehr. Dieser habe dort seit der Inbetriebnahme des Autobahnanschlusses Rothenburg 2011 stark zugenommen, der Entwicklungsschwerpunkt Rothenburg dürfte zu einem weiteren Anwachsen des Verkehrs führen. Baudirektor Fabian Peter (FDP) sagte, Lohren sei nicht einfach eine Kreuzung, sondern Teil eines Gesamtsystems.

SVP schlägt Discountlösung vor

Abgelehnt wurde der Kredit von der SVP. Fraktionssprecher Guido Müller begründete dies damit, dass der Nutzen für die Autofahrer gering sei. Diese würden, wegen der geplanten Dosieranlage und der Busbevorzugung, daran gehindert, zur Arbeit zu fahren. Ein Ausbau zugunsten des Bus- und Veloverkehrs wäre aber günstiger zu haben.

Nach Ansicht der SVP ist das Projekt auch zu stark auf die Kreuzung Lohren beschränkt und bietet keine umfassende Lösung für den Strassenverkehr in diesem Gebiet. Müller sagte, dass sich die Unfälle dort vor allem nachts ereigneten, wenn die Ampel ausgeschaltet sei. Bliebe diese eingeschaltet, könnte die Sicherheit zum Discountpreis erhöht werden.

Für Grüne zu autolastig

Ein Nein kam auch von der anderen Seite des politischen Spektrums. Der Ausbau Lohren sei neben viel Gutem auch ein Ausbau für den motorisierten Individualverkehr, sagte Korintha Bärtsch (Grüne, Luzern). Dies führe zu mehr Autos. Sie beantragte deswegen die Rückweisung der Vorlage.

Unterstützung erhielten die Grünen aber keine, auch von der SVP nicht, dies wegen der autokritischen Haltung der Grünen. Bei einer Rückweisung werde das Projekt noch schlimmer, sagte SVP-Sprecher Müller. Die Rückweisung scheiterte so deutlich mit 89 zu 10 Stimmen.

Auch SP und GLP stellten sich hinter das Projekt. András Özvegyi (GLP, Luzern) sagte, das Projekt habe für den öffentlichen Verkehr eine grosse Bedeutung und steigere dessen Attraktivität. Andy Schneider (SP, Rothenburg) warf den Grünen "Fundamentalopposition" vor. Rothenburg mache viel für den öffentlichen Verkehr.

Wirtschaftsprojekt

Mitte und FDP standen dem Projekt anfänglich kritisch gegenüber und fragten sich, wieso eine Kreuzung im Grünen ausgebaut werden müsse. Für die Mitte sei aber klar geworden, dass dies ein Wirtschaftsprojekt sei, sagte Fraktionssprecher Josef Wyss. Es könnten nicht alle Logistikströme über Bahn oder Velo abgewickelt werden.

FDP-Sprecherin Sabine Wermelinger (FDP, Flühli) sagte, die Kreuzung werde noch wichtiger, wenn sich der Entwicklungsschwerpunkt Rothenburg wie erwartet entwickle. Mit den Busspuren könne verhindert werden, dass der ÖV im Stau stehe und die Leute auf das Auto umsteigen würden. (sda/swe)

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