Luzerner Regierung will Pilzschontage ersatzlos streichen

Pilze sollen im Kanton Luzern an allen Tagen gesammelt werden dürfen. Der Regierungsrat will das "Pilzlen" liberalisieren und die bestehende Einschränkung ersatzlos streichen.

Der Luzerner Regierungsrat will die Pilzschontage ersatzlos streichen. Foto Keystone/Christian Beutler
Stephan Weber

Die Kantonsregierung beantragt dem Parlament, ein Postulat von Noëlle Bucher (Grüne) teilweise gutzuheissen. Die Kantonsrätin macht sich für eine Aufhebung der Pilzschontage stark, aber auch für eine Schaffung von Pilzschutzzonen. Der Regierungsrat lehnt diese zweite Forderung im Gegensatz zur ersten aber ab, wie er in seiner am Montag veröffentlichten Antwort auf den Vorstoss schreibt.

Im Kanton Luzern müssen in jedem Monat vom 1. bis 7. Kalendertag die Pilze in Ruhe gelassen werden. Das Ernten von Pilzen beeinträchtige weder die Anzahl der Pilze noch die Artenvielfalt am Sammelort, begründet Bucher ihre Forderung nach einer Abschaffung der Schontage.

Der Regierungsrat pflichtet Bucher bei. Der Nebeneffekt der Schontage, nämlich dass während diesen andere Waldbewohner vor Störungen geschützt würden, sei offenkundig wichtiger geworden als der ursprüngliche Schutzzweck.

Bucher fordert als Ersatz für die Schontage einen Biotopschutz. Gefährdete Pilze fänden sich meist in gefährdeten Ökosystemen wie Hochmooren, Magerwiesen oder Auenwäldern. Die Einrichtung von Pilzschutzgebieten stelle den wirkungsvollsten Schutz dar, weil dieser immer und nicht nur vom 1. bis 7. des Monats wirke.

Die Einrichtung solcher Schutzgebiete sind für den Regierungsrat aber zu aufwendig. Die mit der geforderten Aufhebung der Pilzschontage zu erreichende Liberalisierung und Verschlankung der Vorschriften solle nicht durch ein unabsehbares Konstrukt neuer Vorschriften abgelöst werden, schreibt er in seiner Antwort. (sda)

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