Hermann Morf-Frei erhält Eselspreis

An der 22. Bettagswanderung wurde der Eselspreis 2021 vergeben. Die Auszeichnung für soziales Engagement ging an den Willisauer Hermann Morf-Frei – der Leiter der Abgabestelle von «Tischlein deck dich» in Willisau.

Chantal  Bossard

Nach einem Unterbruch im letzten Jahr lud die Projektgruppe «Wieder mehr Sonntag» um Lilian und Toni Stübi-Karli (Dagmersellen), Hans Sägesser (Willisau) und Alois Häcki (Luzern) am Sonntag zur traditionellen Bettagswanderung ein. Rund 35 Personen nahmen daran teil. Die Wanderung führte wegen Dauerregens nicht wie geplant auf die «Gulphöchi», sondern über den Mühlebachweg bis zum Alters- und Pflegezentrum Waldruh. Das Spezielle an der Wanderung ist, dass sie von einem oder mehreren Eseln begleitet wird. Sie geben das Tempo vor. Am letzten Sonntag waren es die Eselin «Benitta» und deren Tochter «Baily» der Familie Irène und Meinrad Burkhard aus Gettnau. Passend sind die Namen der Eselinnen: «Benitta» bedeutet «die Gesegnete», «Baily», «die Lastenträgerin».

Informative Referate unterwegs
Beim ersten Halt, in der Nähe des sogenannten «Wasserfalls», informierte der ehemalige Kommandant der Feuerwehr Willisau, Alfred Herzog, über deren Kampf gegen die früheren Hochwasserkatastrophen. Der zweite Halt wurde wegen des misslichen Wetters in den Saal der Waldruh verlegt. Walter Troxler, Präsident des Alters- und Pflegezentrums Waldruh, zog die Anwesenden mit seinen Ausführungen über die bald sechzigjährige Geschichte der Waldruh in seinen Bann. Danach schilderte er den Werdegang vom alten zum heutigen Willisau.
Der Dritte im Bund der Referenten war Hermann Morf-Frei, der Leiter der Abgabestelle Willisau des Vereins «Tischlein deck dich». Seine kernigen Worte über die Non-Profit-Organisation und den Ablauf der jeden Donnerstag stattfindenden Essensabgabe stiessen auf offene Ohren. Morf-Frei gab bekannt, dass er fast auf den Tag genau nach 10 Jahren als Leiter der Abgabestelle Willisau per Ende September zurücktritt. Die gute Nachricht: «Ich habe einen Nachfolger als Abgabestellenleiter gefunden.»

Laudatio für Hermann Morf
Hans Sägesser, Ing. agr. ETH, Willis­au, hielt die Laudatio. Er schickte voraus, dass der «Eselspreis» eine Anerkennung für Beharrlichkeit, Genügsamkeit und Treue zu sich selber sei. Dann gab Hans Sägesser bekannt, wen wunderts, dass Hermann Morf-Frei, Willisau, zum Eselpreisträger 2021 erkoren wurde.
Hermann Morf-Frei ist ein aktives Mitglied im Naturschutzverein und Männerchor Concordia. Er arbeitete auch während vielen Jahren unermüdlich im Vorstand der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Willisau-Hüswil mit und ist derzeit deren Präsident. Seine Schaffenskraft setzt er aber – inzwischen 75-jährig – bereits seit zehn Jahren für das von ihm vorgestellte Programm «Tischlein deck dich» für die Ärmsten und Schwächsten unserer Gesellschaft und zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ein. Hans Sägesser dankte Hermann Morf-Frei ganz herzlich und fügte hinzu: «Mögen dir noch recht lange dein Humor, deine Hilfsbereitschaft und dein Mut für ‹Ungewohntes› bei bester Gesundheit erhalten bleiben.»

Ökumenischer Gottesdienst
In diesem Jahr begann die Wanderung mit einer Baumpflanzaktion bei der reformierten Kirche Willisau. Hier pflanzten die Landeskirchen des Kantons Luzern zu ihrem 50+1-Jubiläum einen Apfelbaum. Um 10 Uhr wurde in der Pfarrkirche St. Peter und Paul ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Dieser wurde von Andreas Wissmiller, katholischer Pfarreileiter, und Uwe Tatjes, reformierter Pfarrer, gemeinsam gestaltet. Die Predigt bestritten sie im Dialog und richteten dabei den Fokus auf das diesjährige Motto der Landeskirchen «Mut». Als Grundlage diente ihnen die Heilung des blinden Bartimäus. Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch Ilona Bättig an der Orgel.

Peter Helfenstein

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