Das Ja zum gemeinsamen Weg

Die beiden Nachbargemeinden Gettnau und Willisau fusionieren. Gettnau sagte mit einem Ja-Anteil von 81,8 Prozent Ja zum Zusammenschluss, in Willisau lag dieser bei 61 Prozent.

Foto Norbert Bossart
Stephan Weber

Ab Januar 2021 ist Gettnau ein Ortsteil von Willisau: Dies hat die Stimmbürgerschaft der beiden Gemeinden am Sonntag an der Urne entschieden. Die Abstimmungsresultate sehen wie folgt aus: In Gettnau stimmten 383 Stimmberechtige (81,8 Prozent) für eine Fusion, deren 85 waren dagegen. In Willisau gabs 1755 Ja und 1122 Nein zur Vorlage. Die Stimmbeteiligung betrug in Gettnau 66,8 Prozent, in Willisau lag sie bei 53,05 Prozent.

Auslöser der Fusionsabklärungen war die schwierige finanzielle Lage der Gemeinde Gettnau und deren düsteren Aussichten bei einem Alleingang. Der Kanton unterstützt den Zusammenschluss daher mit einem 7-Millionen-Beitrag. Die Fusion soll gleichzeitig Willisau als Regionalzentrum stärken.

Ein überparteiliches Pro-Komitee votierte mit Unterstützung der CVP, FDP, Grünen und SP für die Fusion. Die Befürworter argumentierten: Gettnau habe als Willisauer Ortsteil weitaus bessere Entwicklungsmöglichkeiten als bei einem Alleingang und Willisau werde gleichzeitig als Regionalzentrum gestärkt. Als einzige Ortspartei war die Willisauer SVP gegen die Vorlage. Deren Begründung: Willisau sei bei einer Fusion die Verlierergemeinde.

Stadtrat wird im September gewählt
Der Stadtrat Willisau sowie der Gemeinderat Gettnau sind erfreut über den Ausgang der Urnengänge: «Durch die Fusion wird Willisau als Regionalzentrum weiter gestärkt», sagt Stadtpräsidentin Erna Bieri. Ihr Amtskollege Urs Vollenwyder dankt der Willisauer Bevölkerung dafür, «dass sie sich gegenüber Gettnau solidarisch gezeigt hat».

Eine Feier fand wegen der Notlage durch die Corona-Pandemie nicht statt. Regierungspräsident Paul Winiker telefonierte mit Erna Bieri und Urs Vollenwyder und gratulierte per Videobotschaft. Er dankt der Bevölkerung für ihren «weitsichtigen und solidarischen Entscheid». Die Fusion sei von unten gewachsen, das sei dem Kanton wichtig. Gettnau habe in Willisau angeklopft und damit den Prozess ausgelöst. Der Kanton unterstützt den Zusammenschluss mit dem besagten 7-Millionen-Franken-Betrag .

Bis zur Vereinigung auf den 1. Januar 2021 sind noch etliche Arbeiten zu erledigen. Unter anderem finden am 27. September 2020 die Wahlen für den Stadtrat von Willisau statt. Sie sind wegen der Fusionsabstimmung verschoben worden. Die jetzigen Behörden bleiben bis Ende Jahr im Amt.

-art./swe

 

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