Jungunternehmer von Google gefördert

Der Willisauer Software-Entwickler Andreas Schürmann und sein Kollege Patrick Roos haben einen virtuellen Assistenten entwickelt. Dieser unterstützt Unternehmen bei digitalen Werbekampagnen. Jetzt arbeiten die zwei Jungunternehmer mit Gigant Google zusammen.

Software-Entwickler Andreas Schürmann. Foto Norbert Bpssart
Norbert Bossart

«Wir helfen Unternehmen und Organisationen ihre Produkte und Dienstleistungen auf den digitalen Kanälen bekannter zu machen», sagt Andreas Schürmann (30). Er ist in Willisau aufgewachsen und heute in Hergiswil wohnhaft. Zusammen mit dem Luzerner Patrick Roos (32) hat er geschafft, wovon andere junge Informatiker träumen. Ihre selbst entwickelte IT-Lösung «adhook.io» ist seit Anfang Oktober 2019 Teil des sogenannten «Google Channel Sales Acceleration Programms». Will heissen: Der Weltkonzern unterstützt die zwei Jungunternehmer mit persönlicher Beratung sowie bei der Vermarktung und Weiterentwicklung ihres Produkts. Dabei ist Google selbst an das Luzerner Start-up-Unternehmen herangetreten. Schürmann und Roos kennen sich seit ihrer Lehrzeit als Informatiker. Nach vielen gemeinsamen nebenberuflichen Projekten haben sie nach dem Informatik-Studium an der Hochschule Luzern ihre eigene Firma gegründet. Für diese arbeiten sie seit 2018 Vollzeit. Die GmbH geniesst die Unterstützung zweier weiterer Förderprogramme: von «Smart-up» der Hochschule Luzern und von «genisuisse», einer Förderungsorganisation für Jungunternehmer.

 

Ein virtueller Assistent

Die Lösung des Luzerner Duos kann inbesondere für KMU-Betriebe von grossem Interesse sein. Für solche, die auf Google und auf den Social-Media-Kanälen ihre Produkte und Dienstleistungen (verstärkt) in den Fokus rücken wollen. Andreas Schürmann und Patrick Roos haben hierfür mit «adhook.io» einen virtuellen Assistenten entwickelt. Dieser ist bei digitalen Werbekampagnen behilflich, wenn es dem firmeneigenen Marketing an Fachwissen oder der nötigen Zeit fehlt. «Unser virtueller Assistent trägt dazu bei, dass die Werbefranken auf Google, Facebook, Instagram, LinkedIn und Twitter möglichst gezielt und effektiv eingesetzt werden», erläutert Andreas Schürmann. Ein Beispiel gefällig: Ein Garagist will für eine Winterreifen-Aktion online werben. «adhook.io» unterstützt ihn dabei. In zweifacher Hinsicht. Zum einen sorgt «adhook.io» dafür, dass das Aktionsangebot bei der Google-Suche nach wintertauglichen Reifen möglichst weit oben bei den Suchergebnissen zu finden ist. Zum anderen trägt der virtuelle Assistent dazu bei, dass das Angebot des Garagisten bei Facebook, Instagram oder Co. auftaucht. Zusätzlich haben «adhook.io»-Kunden jederzeit den Überblick über den Erfolg der Werbung. So sind etwa die Reichweite, Klicks oder Kosten aller eingesetzten Werbekanäle ersichtlich. Zur Verbesserung der Ergebnisse werden die Kampagnen automatisch auf Optimierungsmöglichkeiten geprüft. Die empfohlenen Massnahmen können per Knopfdruck ausgelöst werden.

 

Ein Geben und Nehmen

In den letzten Monaten haben sich Andreas Schürmann und Patrick Roos den spezifischen Fragen und Anforderungen von Google gestellt, um ins Programm «Google Channel Sales Acceleration Programms» aufgenommen zu werden. Von der initialen Kontaktaufnahme durch Google bis zum offiziellen «Go» zur Zusammenarbeit wurden intensive Workshops und Diskussionen geführt. «Gemeinsam haben wir Geschäftsmodelle und Strategien zum Markteintritt detailliert ausgearbeitet», berichtet Andreas Schürmann. «Der Austausch mit den Coaches von Google war auf unsere Anliegen zugeschnitten. Die Gespräche haben uns extrem geholfen, ‹adhook.io› besser auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppe auszurichten.» Im Gegenzug zur individuellen und persönlichen Betreuung erwartet Google entsprechende Produktinnovationen und ein stetiges Wachstum seines Partners – denn letztlich erhofft sich der Gigant dank dem virtuellen Assistenten ein Wachstum bei den Werbegeldern.

 

Ein Ziel

Auch die Adhook GmbH hat ein klares Ziel vor Augen: Sie will innert zwei Jahren die Zusammenarbeit festigen und zum «Google Channel Sales Partner» aufsteigen. Zu diesem exklusiven Kreis gehören aktuell im deutschsprachigen Raum nur gerade 40 Firmen.

Norbert Bossart

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