Keine Kilbi – aber ein «Dorffäscht»

Der Gemeinderat hat die Kilbi für dieses Wochenende abgesagt. Gefestet wird morgen Samstag in Grosswangen trotzdem: Zwei Vereine organisieren ein «Dorffäscht» mit Zertifikatspflicht.

Die «Putschiouto-Bahn» wird heuer in Grosswangen zwar still bleiben, doch für Geselligkeit wird am «Dorffäscht» gesorgt. Symbolbild pixabay
Chantal  Bossard

Auf dem Grosswanger «Kronenplatz» bleibt es dieses Wochenende ruhig. Keine Zuckerwatte wird geschleckt, keine Lebkuchenherzen gewonnen, keine Putschiautos gegeneinander gesteuert. Kurz: keine Kilbi abgehalten. Wie in den meisten Gemeinden der WB-Region hat auch der Grosswanger Gemeinderat Mitte August bekannt gegeben, das traditionelle Fest aufgrund der Verschlechterung der Corona-Lage und den darauffolgenden verschärften Massnahmen abzusagen.

Spaghetti-Zelt, CSG-Bar und Live-Musik
Doch die Grosswangerinnen und Grosswanger lassen sich das Festen nicht nehmen: Als Alternative zur Dorfkilbi organisieren die Vereine Feldmusik Grosswangen und Chalofeschränzer Grosswangen ein «Dorffäscht» am Kilbisamstag. 9. Oktober, von 17 Uhr bis 3 Uhr morgens. «Wir dachten uns: Zwei Jahre lang kein Fest für die Dorfbevölkerung? Das darf nicht sein», sagt Marco Mehri, Mitglied des Organisationskomitees Dorffäscht. Als die Gemeinde die Absage kundtat, hätten sie sich deshalb sofort an die Arbeit gemacht. Mehri betont in dem Zusammenhang: «Für die Absage seitens Gemeinderat haben wir Verständnis – eine Kilbi kann in diesen Zeiten definitiv nicht wie gewohnt stattfinden.» Auch bei den Organisatoren des Dorffäschts sei eine Durchführung lange auf wackligen Beinen gestanden. «Wir haben das Drumherum deshalb klein gehalten.» Die Feldmusik bewirtschaftet das traditionelle Spaghettizelt, zwischen 19 und 22 Uhr wird dieses musikalisch von den «Burgspatzen» begleitet. Die Chalofeschränzer servieren in ihrem Festzelt Bratwürste und Pommes frites und führen ein Barzelt, wo ein DJ für Partystimmung sorgt.

Einlass nur mit Covid-Zertifikat
Wer beim Dorffäscht mitfeiern will, der hat ein aktuelles Covid-Zertifikat vorzuweisen. «Anders lässt sich momentan kein Fest durchführen», so  Marco Mehri. Voraussetzung für einen kontrollierten Einlass zum Event ist ein eingegrenzter Festbereich. Anders als jeweils die Kilbi, welche im Dorfzentrum stattfindet, wird das «Fäscht» deshalb auf dem Schulhaus­areal durchgeführt. «Die Gemeinde hat uns grosszügigerweise die Meilihalle und das Schulhausareal kostenlos zur Verfügung gestellt», sagt Mehri. Gratis – das ist auch der Eintritt ins Fest für die Besucherinnen und Besucher. «Für uns steht ein möglicher Profit nicht im Vordergrund. Wir wollen den Grosswangerinnen und Grosswangern nach so langer Zeit wieder einmal einen Anlass bieten, wo gefeiert, gelacht, getanzt werden kann.» Denn schlussendlich, so Mehri, gehe es auch bei einer Kilbi nicht hauptsächlich um Zuckerwatte und Putschiauto-Bahnen, «sondern vielmehr um das Zusammensein».

Chantal Bossard

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