Gemeinde investiert in Infrastruktur

Am Mittwochabend fand eine ausserordentliche Gemeindeversammlung statt. Ein Sonderkredit und zwei Nachtragskredite wurden gesprochen. Und: Cornel Erni, der auf Ende Mai als Gemeinderat zurückgetreten ist, wurde verabschiedet.

Von links: Gemeindepräsident Beat Fischer verabschiedete seinen Ratskollegen Cornel Erni und begrüsste den neuen Gemeinderat Ressort Finanzen, Pascal Limacher. Foto Willi Rölli
Chantal  Bossard

An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom Mittwochabend hatten die 49 Anwesenden über zwei Geschäfte zu befinden, bei denen es um dringende Unterhaltsarbeiten bei der gemeindeeigenen Infrastruktur ging. Einen besonderen Willkommgruss richtete der Gemeindepräsident Beat Fischer zu Beginn der Versammlung an den neuen Ratskollegen Pascal Limacher, der per 1. Juni 2021 als Verantwortlicher Ressort Finanzen für den zurücktretenden Cornel Erni in den Grosswanger Gemeinderat gewählt wurde.

Sanierung der Kantonsstrasse  
Beim ersten Versammlungstraktandum handelt es sich um die Sanierung der Kantonsstrasse vom Kreisel bis zur Kirche. Der Kanton wird diesen Sommer den Belag erneuern. Nebst dem Kanton, der die Kantonsstrasse saniert, werden die Wasserversorgung Grosswangen AG die Wasserleitung, die Zentralschweizerischen Kraftwerke die Stromleitung, die Wasserwerke Zug AG die Telekommunikationsleitungen und die Einwohnergemeinde Grosswangen die Abwasserleitung sanieren. Die Ausgaben für den Ersatz der Abwasserleitung waren mit 300 000 Franken budgetiert. Gemäss neuerer Kostenberechnung müsse nun mit Kosten von 460 000 Franken gerechnet werden. Mit der Erhöhung der Kosten um 160 000 Franken wurde die Finanz-Kompetenz  des Gemeinderates überschritten, und die Gemeindeversammlung hatte darüber zu befinden. Der neue  Sonderkredit von 460 000 Franken sowie der Nachtragskredit von 160 000 Franken wurden einstimmig genehmigt.

Sanierung Feuerwehr- und Gemeindemagazin und Probelokal
Beim Gebäude des Feuerwehrmagazins, welches 1993 erstellt wurde, muss dringend das Dach saniert werden. 50 000 Franken sind dafür budgetiert. Abklärungen des Gemeinderates haben ergeben, dass auf dem Dach eine Fotovoltaik-Anlage sinnvoll wäre. Entgegen der ursprünglichen Absicht soll nun diese Fotovoltaik-Anlage nicht durch die Gemeinde erstellt werden. Wie bereits beim Schulhaus soll die Dachfläche der Firma Afimag AG Willis­au zur Verfügung gestellt werden. Für die Dachsanierung muss ein Gerüst erstellt werden, und in diesem Zusammenhang sollen auch die Gebäudefassade und Fensterbänke saniert werden, die zum Teil in einem schlechten Zustand sind. Die Dachsanierung mit dem Aufbau der Fotovoltaik-Anlage und die übrigen Sanierungen sollen nun, wenn schon das Gerüst erstellt wird, zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt werden. Budgetiert waren für die Dachsanierung 220 000 Franken. Da nun die Fotovoltaik-Anlage fremderstellt wird, entfallen diese Kosten, dafür fallen die zusätzlichen Kosten für die nun zusätzliche Sanierung der gesamten Fassade an. Für diese Fassadensanierung beantragt der Gemeinderat einen Zusatzkredit von 70 000 Franken, der einstimmig bewilligt wurde.

Geplanter Urnenhain
Ein Vorhaben, das Grosswangen schon seit längerer Zeit beschäftigt, ist ein neuer Urnenhain. Der Gemeinderat informierte an der Versammlung, dass eine Arbeitsgruppe gegenwärtig an der Arbeit ist und nach den richtigen Lösungen sucht. Nun liegen erste Pläne und Visualisierungen des geplanten Projektes vor.
Zum ganzen Projekt sind noch einige Fragen offen. Der Gemeinderat hofft aber, an der Herbstgemeindeversammlung das Reglement zum Urnenhain vorlegen zu können und mehr über das Projekt Urnenhain orientieren zu können.

Finanzchef Cornel Erni verabschiedet
Seit dem Jahr 2008 war Cornel Erni im Gemeinderat Grosswangen für das Ressort Finanzen zuständig. Auf den 31. Mai 2021 hat er seine Demission eingereicht. Nun sass er zum ersten Mal seit 13 Jahren an der Gemeindeversammlung nicht am Ratstisch vor dem Volk, er sass selbst wieder in den Reihen des Volkes. Gemeindepräsident Beat Fischer würdigte in seiner Laudatio das erfolgreiche Wirken von Cornel Erni, dem Mann «mit einem besonderen Gespür für Zahlen, besonders wenn es sich um Finanzzahlen handelt». Beat Fischer erwähnte einige Eckpunkte in Cornel Ernis Ratszeit. So habe man die Verschuldung der Gemeinde massiv gesenkt, positive Jahresabschlüsse seien die Regel gewesen und eine grosse Aufgabe habe Cornel Erni bei der Einführung des neuen Rechnungsmodells gemeistert. Vom grossen Fachwissen von Cornel Erni hätten auch etliche regionale Verbände und Organisationen, in denen er zusätzlich mitarbeitete, profitieren können. «Cornel war ein besonnener, ruhiger, zielorientierter, kompromissbereiter und gradliniger Ratskollege, der sein Handwerk bestens verstand», so Beat Fischer. Die Versammlung sagte Cornel mit einem riesigen Applaus «Dankeschön».
Dankesworte verteilte auch Cornel Erni nach allen Seiten, und er sagte, er freue sich, dass er seinem Nachfolger, Pascal Limacher, eine finanziell gesunde Gemeindekasse übergeben könne. Er dürfe auf 13 schöne und erfolgreiche Jahre zurückblicken, und er habe die Toleranz, den gegenseitigen Respekt und die zielgerichtete Arbeit im Grosswanger Gemeinderat geschätzt.

Willi Rölli

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