Treff junger Eltern und Kinderhort Balu jubilieren

Der Grosswanger Treff junger Eltern ist 20 Jahre alt. Er organisiert während des ganzen Jahres diverse Anlässe. Mal eine Schnitzeljagd für die ganze Familie durchs Dorf, mal ein Themenabend für die Eltern oder den alljährlich beliebte Osterhöck. Ein Gespräch mit Eliane Lustenberger, die ist seit Anfang 2016 im Vorstand des Treffs junger Eltern mitmacht und verantwortlich für den Kinderhort ist.

Eliane Lustenberger in den Räumlichkeiten der "Chenderhüeti Balu". Foto zvg
Norbert Bossart

Mit der Geburt eines Kindes sieht der ganze Alltag von Mama und Papa plötzlich ganz anders aus. Statt spontane Kinobesuche stehen Termine beim Kinderarzt oder der Mütter- und Väterberatung an. Zudem hat man eher tagsüber mal Zeit etwas abzumachen. Doch mit wem, wenn man noch niemand Gleichgesinnter im Ort kennt. Genau um diese Lücke zu füllen, wurde vor 20 Jahren der Treff junger Eltern in Grosswangen gegründet. Neue Kontakte zwischen jungen Familien sollen geschaffen und das gegenseitige Kennenlernen gefördert werden. Fünf junge Mütter bilden jeweils den Vorstand, aktuell sind dies Cornelia Hodel, Nadine Limacher, Melanie Lipp, Eliane Lustenberger und Tanya Meyer. Sie sind der Frauengemeinschaft Grosswangen unterstellt. Sie bieten damit ein weiteres interessantes Angebot für Familien neben Spielgruppen, MuKi-Turnen, usw. an.

Vor 20 Jahren wurde auch der Kinderhort Balu gegründet. Eliane Lustenberger ist seit Anfang 2016 im Vorstand des Treffs junger Eltern und verantwortlich für den Kinderhort. Gerne erzählt sie vom erfolgreichen Betreuungsmodell in Grosswangen:

 

Gratulation zum Jubiläum! Vor 20 Jahren gab es gewiss noch nicht viele solcher Angebote?
Ja, das ist wahr. Selbst ich als Grosswangerin wurde erst bei der Geburt unseres ersten Kindes auf dieses Angebot im Dorf aufmerksam. Ein Angebot, welches ich selbst mit unseren drei Kindern immer gerne benutzt habe und noch immer nutze.


An wen richtet sich das Angebot?
Es ist für Mütter und Väter gedacht, welche für ihre Kinder vormittags eine Betreuung benötigen. Dafür gibt es viele Gründe. Oft steht ein Coiffeur- oder Arzttermin an, man möchte einkaufen gehen oder besucht mit einem Geschwister das MuKi-Turnen. Ein weiterer Beweggrund ist, dem Kind den sozialen Kontakt mit Gleichaltrigen zu ermöglichen. Es ist nicht ein geeignetes Modell für berufstätige Mütter oder Väter, um an ihren Arbeitstagen die Kinder fremdbetreuen zu lassen. Wir nehmen keine fixen Reservationen entgegen. Es ist keine Kita, sondern wie bereits erwähnt, ein Hütedienst. Für ein kostendeckendes Entgelt können die Kinder so für ein paar Stunden betreut werden. Es können maximal 14 Kinder betreut werden. Bei einem dringenden Termin kann man am gleichen Morgen ab 8 Uhr einen Platz reservieren. Zu erwähnen sind die über 20 Hüterinnen und Hüter, ohne die dieses Betreuungsangebot gar nicht möglich wäre. Ihnen verdanken wir die grossartige Umsetzung des Chenderhüeti Balu.
 

Wann ist der Kinderhort Balu geöffnet?
Wir haben von Dienstag bis Freitag, von 8 Uhr bis 11.30 Uhr, geöffnet. Während den Schulferien und an Feiertagen bleibt der Balu geschlossen. Ergänzend gibt es das Balu-Café, welches jeweils am ersten Montagvormittag im Monat stattfindet (ausgenommen Schulferien). Alle welche Lust und Zeit haben, sind herzlich willkommen. Es ist ein idealer Treffpunkt für junge Mütter und Väter, sich und die Kinder beim Spielen und Kaffeetrinken kennen zu lernen.
 

Ab welchem Alter können die Kinder in den Balu gebracht werden?
Der Chenderhüeti Balu wird für Kinder ab 3 Monaten bis zum Kindergartenalter angeboten. Die Kinder müssen von einer erwachsenden Person gebracht und auch wieder abgeholt werden.

Wie sieht der Ablauf im Balu aus?
Im Vordergrund steht das Spielen. Sehr beliebt ist unsere selbstgemachte Knete. Aber auch Puzzles, Geschichten erzählen oder einfach draussen herumtollen. Um ca. 10 Uhr machen wir gemeinsam eine Znüni-Pause. Die Eltern geben dies ihren Kindern mit. Selbstverständlich gehören auch Wickeln oder Schoppengeben zu den Aufgaben der Hüterinnen und Hüterr. Der Umzug in den Chenderträff an der Dorfstrasse 1 anfangs 2019 ist für uns alle ein Gewinn, denn dort profitieren wir nicht nur von den grosszügigen Räumlichkeiten, sondern auch vom Spielplatz direkt vor der Türe.


Im Chenderträff befinden sich auch die Räumlichkeiten der Spielgruppe und der Tagesstruktur – ein Vorteil?
Ja, definitiv. Kinder, die den Kinderhort Balu kennen, fühlen sich später in der Spielgruppe schneller wohl, da der Ort nicht mehr so ganz fremd ist. Einige Kinder kommen auch vor oder nach der Spielgruppe zu uns. Für die Eltern ist dies eine Entlastung. Die Kinder der Tagesstruktur nutzen unsere Räumlichkeiten fürs Spielen und Verweilen. Da ergänzen wir uns ideal.


Wie wird der Kinderhort finanziert?
Die Räumlichkeiten und der Spielplatz werden kostenlos von der Gemeinde und der Kirchgemeinde zur Verfügung gestellt. Kleinere Anschaffungen werden von der Balu-Kasse übernommen. Bei grösseren Notwendigkeiten sind wir sehr froh, dass uns die Frauengemeinschaft unter die Arme greift, da der Treff junger Eltern kein gewinnbringender Verein ist. Das jeweilige Geld, welches die Eltern für den Hütedienst ihrer Kinder bezahlen, zahlen wir den Hüterinnen und Hütern wieder aus. Natürlich darf auch das alljährliche Hüterinnen-Essen nicht fehlen. Es ist für uns eine wichtige Wertschätzung ihrer Freiwilligenarbeit im Balu.
 

Wie war die Auslastung in den letzten Jahren?
Die Auslastung ist unterschiedlich. Die Tage an welchen das MuKi-Turnen stattfindet, sind meistens ziemlich gut besucht.


Gibt es noch einen Tipp für interessierte Eltern?
Bei uns sind alle willkommen, auch spontan. Damit der erstmalige Balu-Besuch für die Kinder entspannter ist, lohnt es sich, dafür genügend Zeit einzuplanen. Das ist angenehmer für die Kinder und Eltern. Wir freuen uns immer wieder auf neue Gesichter.

 

Weitere Informationen zum Treff junger Eltern, dem Kinderhort Balu und dem Balu-Café: www.frauengemeinschaftgrosswangen.ch.

Cornelia Kalbermatten

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