Schiessanlage wird doch umfassend saniert

Zum Ärger der SVP Ortspartei wurde an der letzten Gemeindeversammlung entschieden: Die Schiessanlage Feldgass soll nur minimal saniert werden. Nun kommt aber doch die erweiterte Variante zum Zug. Wieso? 

 

Ursprünglich war hier eine minimale Sanierung geplant – nun kommt doch die erweiterte Variante zum Zug. Foto WB-Archiv/bos
Chantal  Bossard

Die ehemalige 300-Meter-Schiessanlage in Grosswangen war von 1960 an gut 45 Jahre in Betrieb. In dieser Zeit wurden rund 1,4 Millionen Schuss abgefeuert. So sind etwa 10.6 Tonnen Blei in die Erde gelangt. An der Herbstgemeindeversammlung des vergangenen Jahres orientierte der Gemeinderat die Anwesenden darüber, dass die Zone auf Weisung des Kantons saniert werden müsse (der WB berichtete).

Die minimale und erweiterte Variante
Der Rat schlug der Versammlung die minimale Variante einer Sanierung vor, bei der der Kanton die Kosten von 445 000 Franken voll und ganz übernimmt. Die SVP Ortspartei stellte  den Antrag, die Schiessanlage in der erweiterten Variante zu sanieren. Zusätzlicher Kostenpunkt für die Gemeinde: 77 000 Franken. Die Anwesenden entschieden sich für die minimale Variante – der Antrag der SVP blieb auf der Strecke. Doch die Ortspartei liess nicht locker: In diesem Frühjahr stellte sie erneut einen Antrag an den Gemeinderat. In diesem fordert die SVP die Behörde dazu auf, auch für eine Restsanierung – also die erweiterte Variante – eine verbindliche Offerte zu erstellen. «Dieser SVP-Forderung können wir nicht nachkommen», hielt Gemeindepräsident Beat Fischer damals auf WB-Anfrage fest. Grund: Die Versammlung habe sich für die minimale Variante entschieden. «Der Gemeinderat hat sich an Gemeindeversammlungsbeschlüsse zu halten und diese umzusetzen», sagte Fischer weiter.   

Weniger Mehrkosten als gedacht
«Die Schiessanlage Feldgass wird nun doch mit der erweiterten Variante saniert. Die SVP freuts.»: Das schreibt die Ortspartei in ihrer Medienmitteilung, welche am Mittwoch auf der WB-Redaktion eintraf. «Ja, die Schiessanlage Feldgass soll nun doch erweitert saniert werden», bestätigt Gemeindepräsident Beat Fischer die SVP-Meldung.  Grund: neue Offerten. «Diese zeigen auf, dass der Mehrpreis für die erweiterte Variante marginal ist», so Fischer. Statt wie gedacht 77 000 Franken hat die Gemeinde lediglich rund 40 500 Franken aus der eigenen Tasche zu bezahlen. «Über solche Ausgaben kann der Gemeinderat auch ohne erneute Abstimmung an der Gemeindeversammlung bestimmen – deshalb haben wir uns schlussendlich eigenmächtig auf die erweiterte Variante geeinigt.» Der Rest übernimmt der Kanton – rund 308 000 Franken soll die gesamte Sanierung der Schiessanlage total kosten. Ebenfalls bei Weitem weniger als an der Gemeindeversammlung vorgestellt. Wieso diese Fehlkalkulierung? «Wir haben uns – wie vorgesehen – auf die Berechnung eines Ingenieurbüros gestützt. Dass deren Einschätzung so massiv daneben lag, ist ärgerlich», sagt Fischer. «Es freut uns aber, sind schlussendlich nun alle zufrieden – inklusive SVP.»

Chantal Bossard

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