Blasmusik, vermischt mit Rock und Pop

Mit den diesjährigen Jahreskonzerten kann die Feldmusik bei Jung und Alt punkten. Zwei völlig verschiedene Musikwelten werden miteinander vermischt. Der Mut zu etwas Neuem hat sich gelohnt.

Acht kubanisch, kolumbianische Klarinettsolistinnen und -solisten der Feldmusik Grosswangen. Foto Willi Rölli
Stephan Weber

Jährlich um den Jahreswechsel lädt die Feldmusik Grosswangen zu ihren Jahreskonzerten. Am Samstagabend ging in der Kalofenhalle die Premiere über die Bühne. Eine grosse Konzertbühne, ein grosser und bis auf den letzten Platz gefüllter Konzertsaal: Man konnte gespannt sein auf das Kommende. Wie der Präsident der Feldmusik Grosswangen, Bernhard Hodel, bei seinen Begrüssungsworten sagte, sei es für ihn ein Rekordjahr. Mit 84 aktiven Musikantinnen und Musikanten auf der Konzertbühne auftreten zu können und vor einem so grossen Publikum aufspielen zu dürfen, sei einmalig. Es sollen um die 500 Eintritte gewesen sein. Das Konzert am Samstagabend eröffnete die Smiling Band Rottal, eine Formation von Musikschülerinnen und -schülern aus dem Rottal, die unter der Leitung von Martial Kuhn ihr Können unter Beweis stellten. Die Mädchen und Knaben überzeugten das Publikum und ernteten für ihre Musik grossen Applaus.

Konzertante Blasmusik im ersten Konzertteil
Eröffnet hatte die Feldmusik Grosswangen das Konzert mit dem schnellen Stück «Impact» von Randal D. Standridge. Nach diesem rassigen Stück folgte ein Konzerthöhepunkt. In der Komposition «Bernhart Matter – Das Leben eines Diebes» von Mario Bürki, erzählte die Feldmusik musikalisch das Leben des Ein- und Ausbrechers Bernhart Matter, der von 1821 bis 1854 lebte und  für seine Taten als erst 33-Jähriger enthauptet wurde. Eine bewegte Geschichte, die von der Feldmusik auf wunderschöne Art und Weise dem begeisterten Publikum präsentiert wurde. Herrlich die abwechslungsreiche, melodiöse Musik in diesem Werk mit den vielen solistischen Einlagen einzelner Musikantinnen und Musikanten. Die Feldmusik Grosswangen hat dieses anspruchsvolle Werk als Selbstwahlstück für das Kantonale Musikfest in Emmen ausgewählt.

Im nächsten Stück «Latin Woods» verband der Komponist Mario Bürki eine europäische Instrumentengruppe, die Klarinettenfamilie mit typisch kubanisch, kolumbianischen Rhythmen. Die acht Klarinettensolisten mit den Sombreros auf den Köpfen wurden in diesem Stück von den verschiedenen Registern flankiert. Im Zusammenhang mit dieser Komposition erwähnte der Präsident Bernhard Hodel, dass die Klarinetten mit ihrem Klang und ihrer Technik die Basis eines jeden Blasorchesters bilden. Für den guten und zahlreichen Nachwuchs im Klarinettenregister der Feldmusik Grosswangen ist hauptsächlich die Musikschullehrerin der Musikschule Rottal, Caroline Krattiger, verantwortlich. Mit dem wunderschönen Marsch «Arnhem» von Albert E. Kelly ging es in die Pause.

Rock- und Popmusik im zweiten Konzertteil
Rockig und fetzig wurde der zweite Konzertteil. Mit der Feldmusik traten der Gitarrist Thomas Eberhart und der Sänger Norbert Suppiger auf die Bühne. Diese beiden bekannten Rockmusiker spielten schon in jungen Jahren in Bands und touren aktuell mit ihrer Rock Coverband «Cover Connection» durch die Schweiz und das angrenzende Ausland. Es war eine gut geratene Kombination von E-Gitarre, Gesang und Blasmusik mit dem grossen Orchester der Feldmusik Grosswangen. Alle Mitwirkenden waren hier gefordert. Dirigent Urs Bucher verstand es, die beiden Rockmusiker und seine Musikantinnen und Musikanten zu einer Einheit zusammenzuführen. In einem ersten Block wurden dem Publikum moderne englische Werke von Robbie Williams, Deep Purple und Guns n'Roses präsentiert. In einem zweiten Block folgten Hits von bekannten Schweizer Musikern wie etwa «Rosmarie», bekannt vom Männerchor Heimweh, «Alperose» von Polo Hofer, von Göla «I hätt no viu blöder ta» und von Patent Ochsner «W. Nuss vo Bümpliz». Ein abwechslungsreicher zweiter Teil, die Feldmusik und die beiden Gastmusiker begeisterten das Publikum mit ihrer Musik. Im Publikum sah man wie mitgesungen wurde, es wurde mitgeklatscht. Es war einmalig, diese  Kombination von rassiger anspruchsvoller Blasmusik und fetziger Rock- und Popmusik.

Das zehnte Konzert mit Dirigent Urs Bucher
Für einen Vereinspräsidenten sind die Konzerte immer eine gute Gelegenheit zum Danken oder auch zum Gratulieren. So auch für Bernhard Hodel, den Präsidenten der Feldmusik Grosswangen. Ein grosses Dankeschön richtete er an den Dirigenten Urs Bucher, der zum 10. Mal die Konzerte der Feldmusik dirigierte und wie Bernhard Hodel sagte, «der Feldmusik Grosswangen hoffentlich noch viele Jahre treu bleibt.» Einen speziellen Dank richtete der Präsident auch an Lisa Birrer, die charmant und kompetent das Konzert moderierte und an Martial Kuhn, der mit seiner Smiling Band Rottal das Konzert eröffnete.

Aktive Musikantinnen und Musikanten
Der Bassklarinettistin und Vizepräsidentin der Feldmusik, Judith Kunz-Fischer, konnte Bernhard Hodel für 35 Jahre aktives Musizieren in der Feldmusik gratulieren. Sie darf am kommenden Kantonalen Musikfest in Emmen die verdiente Auszeichnung zur Eidgenössischen Veteranin entgegennehmen. Für bereits 40 Jahre aktives Musizieren wurde Hanspeter Wanner gratuliert. Der Tubist Hanspeter Wanner spielte schon mit der Eintracht Schötz, im Musikverein Schenkon und seit 2008 in der Feldmusik Grosswangen. Die Feldmusikantinnen und -musikanten mischten sich nach dem Konzert unters Publikum und im Saal und an der Musikbar wurde auf das erfolgreiche Konzert angestossen.

Willi Rölli

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