Ein Wirtschaftsführer blickt zurück

UBS, Roche, Implenia – Anton Affentranger arbeitete als Topmanager in wichtigen Grossfirmen. Der Käsersohn aus Eppenwil ist in der grossen Welt zu Hause. Jetzt schrieb er ein Buch über seine Erfahrungen. Er sinnierte über Banker und Boni, Gölä und Büezer, Marc Rich und den «Willisauer Bote». Der Mann sieht viele Baustellen.

Anton Affentranger, Weltbürger mit Hinterländer Wurzeln. Foto zvg
Norbert Bossart

«Es war toll auf dem Highway to Hell», sagt Anton Affentranger (63). Der Weltbürger hat seine Wurzeln in Grossdietwil, wie er festhält. Sein Vater Anton Affentranger sen., der als gelernter Käser für Nestlé in Südamerika tätig war, wächst auf einem Gehöft in Eppenwil auf. Als Anton jun. 13-jährig ist, wird er nach Beromünster ans Internat Don Boco geschickt. Die Wochenenden und Ferien verbringt der Gymnasiast auf dem grossväterlichen Hof. Später macht er Karriere im Wirtschaftsleben.

Seine erste Stelle fand Anton Affentranger bei der Bankgesellschaft (heute UBS), wo er während 15 Jahren in New York, Hongkong, Genf und Zürich alle Karrierestufen bis zum Generaldirektor und Schweizer Kreditchef durchlief. Er machte einen kurzen Abstecher zum Rohstoffhändler Marc Rich nach Zug. Ende der 1990er-Jahre war er Partner und CEO der Genfer Privatbank Lombard Odier. Sein Wissen gab er als Finanzchef Roche weiter und zum Schluss führte er die grösste Schweizer Baufirma Implenia, welche er 2006 aus der Fusion von Zschokke und Batigroup gegründet hatte.

Seither arbeitet der Gründer der Affentranger Associates vorwiegend in Zürich. Die Investmentfirma betrieb er schon vor seinem Implenia-Abgang, Hauptsitz war damals in Genf. In beiden Städten lebt er mit seiner Frau, der ehemaligen Ballettänzerin Melinda Spitzer. Sie haben zwei erwachsene Söhne.

Anton Affentranger denkt schnell und kompromisslos, er wurde nicht nur auf den Banken «Triple A» – das bedeutet «total verlässlich» in der internen Qualitätssprache – genannt. Sogar Bundesräte lobten ihn: Johann Schneider-Ammann war beeindruckt: «Toni ist ein solider und visionärer Denker.»

Seine Erfahrungen schrieb er im Buch «Baustellen» nieder. Affentranger erzählt am Bürotisch seiner Firma in Zürich mit Leidenschaft, wirbelt mit den Händen in der Luft und lacht immer wieder herzlich. Welche Visionen hat Anton Affentranger? Lesen Sie das ausführliche Interview in der WB-Freitagsausgabe! MH/WB

 

Baustellen – Innensichten eines Unternehmers

Zum Buch: Von CEO bis Presse. Von Verwaltungsrat bis Heuschrecken. Von Berater bis Familie; Boni bis Nachhaltigkeit. Fünfzehn Begriffe aus seinem unternehmerischen Berufsleben beschreibt Anton Affentranger im Buch «Baustellen –Innenansichten eines Unternehmers» unter einem sehr persönlichen Blickwinkel. Es geht nicht um Vollständigkeit. Vielleicht um Reflexion über das Gewesene und das darin allgemeingültig Erlebte. Ohne Anspruch auf die allein gültige Wahrheit. Es ist seine bescheidene Wahrheit. Ein Rückblick auf Gewesenes, der auch ein Schmunzeln erlaubt. Weil auch der Autor um seine Unvollkommenheit weiss. Dem ist ja nur mit einer Prise Humor zu begegnen. Und deshalb hat Karikaturist Peter Gut die mögliche Schwere seiner Einsichten so wunderbar erleichtert. pd

WB verlost Bücher

Das 255-seitige Buch «Baustellen» von Anton Affentranger ist im Münster Verlag GmbH, Basel, erschienen (ISBN 978-3-907146-65-1). Der WB verlost unter seiner Leserschaft drei Bücher, die vom Autor signiert sind. Interessierte senden eine E-Mail bis Sonntagabend, 22. März, 18 Uhr, an: [email protected].

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Wüest

Fr 21.02.2020 - 00:23

Als ehemaliger Unternehmer interessiert mich seine Sicht als Banker und Generalist.

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