Positiver Abschluss und grosser Applaus

Die Stimmbeteiligten bestätigten an der Gemeindeversammlung vom Dienstagabend die Jahresrechnung einstimmig. Mit grossem Applaus wurde der ehemalige Sozialvorsteher Beat Bisang verabschiedet.

Von links: Beat Bisang, Hedy Bisang, Gemeindepräsident Peter Obi. Foto Cornelia Schmid
Chantal  Bossard

In Ettiswil fanden sich 57 Personen zur Gemeindeversammlung ein, 50 davon waren stimmberechtigt. Es schien, dass alle dankbar waren, nach langer Zeit wieder an einem Anlass in der Gemeinde teilnehmen zu dürfen. Gemeindepräsident Peter Obi begrüsste die Versammelten mit den neusten Zahlen der Einwohnerstatistik. Am 3. Mai 2021 zählte die Gemeinde 2 777 Einwohner, man durfte 29 Geburten und 12 Ehen im vergangenen Jahr verzeichnen, zu bedauern waren 25 Todesfälle.

Die Jahresrechnung schliesst positiv ab
Gemeindeammann Urs Boog erläuterte den Jahresbericht 2020 ausführlich. Die Jahresrechnung schliesst positiv mit einem Einnahmenplus von 893 951 Franken ab. Für das laufende Jahr habe man eine gute Liquidität. Die Zunahme der flüssigen Mittel betrage 839 472 Franken. Die Nettoverschuldung pro Einwohner liegt bei 101 Franken. Im Bereich Präsidiales und Kultur verzeichnete man einen geringen Mehraufwand von einem Prozent, welcher vor allem auf die schriftliche Gemeindeversammlung zurückzuführen sei. Im Bereich Bildung, Sport und Freizeit führten höhere Lohnkosten sowie Mehrkosten für den zusätzlichen Kindergarten in Kottwil zu einer Budgetüberschreitung von 8.8 Prozent. Mit 13.6 Prozent Mehreinnahmen präsentiert sich der Bereich Steuern, Finanzen und Allgemeine Dienste. Einstimmig genehmigte die Versammlung die Jahresrechnung 2020. Die Lufida Revisions AG wurde als externe Revisionsstelle für 2021 einstimmig bestätigt.

Umweltschutz und Einbezug der Bevölkerung
Der Leitgedanke für die nächsten vier Jahre entspricht im Wesentlichen dem bisherigen Leitgedanken der Gemeinde. Obi hielt fest, dass vor allem die Schule ein wichtiger Strategiepunkt sei. Das Naturlehrgebiet Buchwald sowie das Schloss Wyher hätten kulturellen und lehrreichen Charakter und würden daher von der Gemeinde unterstützt. In allen Entscheidungen hätte der Umweltschutz-Gedanke eine zentrale Rolle, ebenso wichtig sei der Erhalt einer medizinischen Grundversorgung in Ettiswil. Massvoll und mit Qualität wolle man wachsen und für das Gewerbe vor Ort einstehen. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Sanierung des Friedhofs. Die letzte Ruhestätte für Verstorbene soll würdig und modern sein. Das Legislatur Programm 2020 bis 2024 wurde einstimmig zur Kenntnis genommen. Ebenso wurden alle Verbunde, denen die Gemeinde Ettiswil angehört, genehmigt. Nachtragskredite für die Abrechnung des Sonderkredites betreffend Investitionsbeitrag an den Sportplatz Grosswangen, für die ICT der Schule Ettiswil sowie für den Kauf zweier Wohnungen auf dem Schulhausareal Kottwil wurden nach Erläuterungen von Urs Boog gutgeheissen und genehmigt.

Verabschiedungen von Thomas Gut und Beat Bisang
Per Ende Juli 2020 trat Thomas Gut als Präsident der Bildungskommission zurück und legte sein Amt nieder. Schulverwalterin Christa Lütolf verdankte sein grosses Engagement für die Schulgemeinde Ettiswil. Thomas Gut seinerseits bedankte sich bei allen Gremien für die achtjährige, gute Zusammenarbeit. Während 15 Jahren war Beat Bisang im Gemeinderat tätig. Mit der Gemeindefusion per 1. Januar 2006 trat der Kottwiler sein Amt an. Per 31. August 2020 verliess er den Gemeinderat. In seiner Laudatio würdigte Gemeindepräsident Obi das engagierte und interessierte Wirken des ehemaligen Sozialvorstehers. 375 ordentliche Gemeinderatssitzungen, 5 391 Traktanden und 30 Gemeindeversammlungen hat Bisang zu Buche stehen. Alle seine Anträge wurden gutgeheissen. «Die vielen Anliegen im sozialen Bereich hat Beat Bisang mit vollem Einsatz, Herzblut, Fachwissen und mit Mitgefühl für die betroffenen Personen gelöst», so Obi weiter. Auch seiner Frau sprach Obi einen herzlichen Dank aus, denn ohne die Unterstützung der Familie sei die Erfüllung dieses Amtes nicht möglich. Beat Bisang richtete seinerseits Dankesworte an die Gemeinde und den Gemeinderat. Er blickte zurück auf die Anfänge seiner Amtszeit, in welcher man noch «papiermässig» unterwegs gewesen sei. «Homeoffice wäre damals undenkbar gewesen», so Bisang. Mit grossem Applaus wurde er von der Versammlung verabschiedet. Zum Abschluss der Versammlung orientierten die Gemeinderäte aus ihren Ressorts. So war unter anderem zu vernehmen, dass die Bauarbeiten an den Schulhäusern planmässig fortgeschritten und teilweise abgeschlossen sind.

Endloser Applaus für Anerkennungspreis
Eine Standing Ovation und endloser Applaus erhielten die Vertreter des Sonnbühl Ettiswil, welchen in diesem Jahr der Anerkennungspreis übergeben wurde. Heimleiter René Vinatzer bedankte sich bei seinen Mitarbeitern und der Gemeinde für die grossartige und eindrückliche Unterstützung und den Einsatz während den schweren Zeiten von Corona. Die Auszeichnung sei eine grosse Wertschätzung.

Cornelia Schmid

Heimpersonal erhält Anerkennungspreis

Das Heimpersonal leistete insbesondere während der Coronazeit Aussergewöhnliches. Die Gemeinde Ettiswil vergibt den Anerkennungspreis 2020 deshalb an die Belegschaft des Alters- und Pflegeheims Sonnbühl. Ein Zeichen der Wertschätzung.

Corona. Das Wort hängt wohl allen längst zum Hals raus. Seit über einem Jahr bestimmt es das Leben, beeinflusst den Alltag. Das Ausmass der Pandemie bekommt insbesondere auch das Personal von Alters- und Pflegeheimen zu spüren. Mit voller Wucht. «Es war ein kräftezehrendes Jahr», bestätigt René Vinatzer, Leiter des Alters- und Pflegeheims Sonnbühl. Wie in allen Heimen, so waren auch im Sonnbühl die Besuche stark eingeschränkt, die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften hingegen omnipräsent und die Anlässe und Aktivitäten nur noch intern. «Durch diese Massnahmen blieb unser Haus lange Zeit vor Infektionen verschont», meint René Vinatzer. Doch dann, kurz vor Weihnachten, habe das Virus mit voller Härte zugeschlagen: «Die meisten der Bewohnerinnen und Bewohner und viele Mitarbeitende haben sich mit Corona angesteckt.» In dieser Zeit hätten sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner aufgrund einer Isolation oder Quarantäne im Zimmer bleiben müssen. «Und das Personal stand vor gewaltigen Mehraufwänden.» Damit diese bewältigt werden konnten, hätte man die Personaleinsätze in allen Bereichen hochgefahren. Heisst: Die Nachtwachen verdoppelt, die Reinigungsabläufe umgestellt, die Mahlzeiten in die Zimmer verteilt und so weiter. «Zu all dem kam noch die menschliche Verantwortung.» Die Pflegemitarbeitenden hätten keinen Aufwand gescheut, um den Bewohnerinnen und Bewohnern in ihren Zimmern gerecht zu werden. Die Arbeitspläne seien von Tag zu Tag neu angepasst worden, Mitarbeitende seien aus dem Frei zurückgerufen worden oder hätten gar ihre Ferien absagen müssen. «Das Engagement des Sonnbühl-Personals war überwältigend», sagt Vinatzer. Jede und jeder habe seine eigenen Bedürfnisse zurückgestellt, habe Mehreinsätze geleistet und sei für die Bewohnerinnen und Bewohner dagewesen.

«Funktionieren der Strukturen»
Der Zusatz-Effort bleibt nicht unbemerkt. So hat der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Dienstag (siehe Kasten zur Gemeindeversammlung) den Anerkennungspreis 2020 an eine Delegation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Heims Sonnbühl übergeben. Der Rat begründet diese Entscheidung wie folgt: «Dieses grosse und aussergewöhnliche Engagement des gesamten Personals im Alters- und Pflegeheim Sonnbühl ist ein positives Beispiel für das gute Funktionieren der Strukturen in unserer Gemeinde.» Dies steigere auch die Attraktivität von Ettiswil, wird festgehalten: «In diesem Sinn unterstützt die Einsatzfreude des Personals im Alters- und Pflegeheim Sonnbühl die Gemeinde Ettiswil als attraktive Wohn- und Kulturgemeinde.» Mit der Preisverleihung soll jenes grosse Engagement verdankt und gewürdigt werden.

1000-Franken-Preisgeld: Ein kleine Fest?
Heimleiter René Vinatzer freut es: «Der Anerkennungspreis ist ein Zeichen der Wertschätzung.» Der Preis verdeutliche «einmal mehr» die starke Verbundenheit des Heims Sonnbühl mit der Gemeinde Ettiswil. «Wir werden von der Dorfgemeinschaft getragen», so Vinatzer. Was mit den 1000 Franken Preisgeld geschehe, sei derzeit noch offen. «Sicher ist, dass das Geld all unseren Mitarbeitenden zugute kommt.» Etwa im Rahmen eines kleinen Fests, sobald sich die Situation rund um Corona entspannt hat – «was hoffentlich bald passiert», so Vinatzer. Mit dieser Hoffnung ist er gewiss nicht alleine.

Chantal Bossard

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