Nachruf

04. April 2019

Toni Stöckli-Pletscher

Luthern

Toni Stöckli wurde am 14. März 1931 auf dem Bauernhof Ober-Walsburg, Hofstatt, als drittes Kind von Johann und Marie Stöckli-Hodel geboren. Mit seinen vier Brüdern und vier Schwestern erlebte er eine schöne, aber auch arbeitsreiche Kindheit. Die Schule besuchte er in Hofstatt. Schon damals war Toni manchmal ein kleines Schlitzohr. Der Schulweg nach Hause dauerte oft viel länger als in die umgekehrte Richtung, denn es gab ja so viel zu sehen und zu erzählen, und das brauchte einfach seine Zeit.

Zu Hause auf dem Hof musste er schon früh mithelfen. Zu den Tieren hatte Toni immer eine besondere Beziehung. Er redete mit ihnen und sie befolgten zuverlässig seine Anweisungen. So hat er schon in Kinderjahren den Muni Joggeli zum Arbeiten dressiert, weil zwei der drei Pferde während der Kriegszeit eingezogen wurden. 

Nach der obligatorischen Schulzeit war er bei verschiedenen Nachbarn eine willkommene Hilfe. Er arbeitete auch einige Zeit beim Viehhändler Grüter, was ihm grosse Freude bereitet hat.

1954 war ganz ein besonderes Jahr: Zusammen mit seinem Bruder Hans, seiner Schwester Marie und auch mit Schwägerin Fränzi haben sie die gepachtete Liegenschaft Farn in Hofstatt bewirtschaftet. In dieser Zeit war viel Handarbeit in Feld und Wald angesagt und Toni nahm diese Herausforderung gerne an. 

Mit seinem Bruder Hans war er auch viel als Transporteur von verschiedenen Waren unterwegs. So haben sie anfänglich mit Ross und Wagen die Sägereien mit Holz beliefert. Später kam ein Traktor dazu, welchen Toni mit grossem Stolz lenkte und Hans die Aufgabe hatte, hinten am Holztransporter zu spettern, damit das schwer beladene Gefährt richtig in der Spur lag. Auch für die Beförderung von gros­sen Ladungen mit Strohballen und Rüben waren die beiden bekannt.

Im Verlaufe der Zeit machte sich Toni als Transporteur selbständig. Mit seinem kleinen Lastwagen beförderte er Tiere und verschiedene Waren in der ganzen Schweiz. Mehrere Jahre war er auch als Geschäftsführer der Landi Luthern tätig.

1978 konnte er sich einen grossen Traum verwirklichen. Er kaufte das Haus Post in Luthern Dorf. Er investierte viel Zeit in sein Haus und machte drinnen wie draussen verschiedene Reparaturen selber. Seine Villiger Stumpen durften dabei nie fehlen. Zu all seinen Nachbarn hatte er immer ein gutes Verhältnis.

Im Jahr 1981 heiratete er Doris Pletscher aus Rothrist. Ein neuer Lebensabschnitt begann. Unterwegs sein in der Natur mit Doris und natürlich mit dem Hund Bäri war sein ein und alles. Viel Zeit verbrachte er auch in seinem Garten und seine Blumen waren sein ganzer Stolz. Verschiedene Patenkinder durften auch immer wieder seine Grosszügigkeit erfahren und Toni konnte sie mit seinen Geschichten aus alten Tagen gut unterhalten. 

Toni war nie etwas zu viel, er war ein richtiger «Chrampfer». Als seine Doris zunehmend Hilfe brauchte, war es für Toni selbstverständlich überall anzupacken. Er baute sogar noch
einen Treppenlift ein, damit Doris mit Unterstützung der Spitexfrauen noch länger in ihrem Haus bleiben konnte. 

Im Juli 2016 entschieden sich die beiden, ins Alters- und Pflegezentrum Waldruh in Willisau einzutreten. Fast täglich machte er grössere oder kleinere Spaziergänge in der Umgebung der Waldruh. Sein Spazierstock, sein Stumpen und die Dächlikappe waren seine Markenzeichen. Er genoss das feine Essen und die gute Betreuung. Wenn möglich besuchte er Doris täglich und sie haben zusammen den Nachmittag verbracht.

Das fortgeschrittene Alter machte sich in den letzten Monaten auch bei ihm bemerkbar. Die täglichen Spaziergänge wurden kürzer und weniger und nach und nach verliessen ihn die Kräfte.

Am Morgen des 19. Februars, vier Tage nach dem Tod seiner lieben Frau Doris, hat sich auch der Lebenskreis von Toni geschlossen.

Danke, lieber Toni für alles und «bhüetti Gott».