Nachruf

13. September 2021

Robert Schäfer-Dubach

Ettiswil

Im Jahre 1935 erblickte Robert Schäfer als jüngstes von sieben Kindern das Licht der Welt. Die Brestenegg war seine Heimat, die ihn geprägt hat. Das Zusammenstehen, gemeinsam zu werken und zu wirken, aber auch Feste zu feiern, das waren für Robert selbstverständliche Lebensbestandteile. Man setzte seine Arbeitskraft da ein, wo die Möglichkeit bestand. Nach der obligatorischen Schulzeit arbeitete er in verschiedenen Betrieben als Maurer, Strassenbauer und Maler. Seine Bestimmung fand er, als er in die Fussstapfen seines Vaters, der Bannwart war, treten konnte. Diese Aufgabe war ihm auf den Leib geschnitten. Neben dem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, den Robert neben der Ausübung als Förster führte, betätigte er sich auch als versierter Strassenbauer. Die Waldstrasse und das Forsthaus im Schelmenwinkel sind nur zwei Beispiele für sein Wirken. Dass er auch noch Jäger wurde, rundete seine berufliche Tätigkeit ab. 

Im Jahre 1962 schloss Robert mit Margrit Dubach den Bund fürs Leben. Mit den Jahren wuchs die Familie heran. Die vier Kinder Monika, Stefan, Irma und Manuela konnten auf dem kleinen Bauernhof in der Brestenegg ihre Kindheit verbringen. Mit Stolz erfüllte diese Familie das Herz von Robert.

Einen wichtigen Stellenwert im Leben von Robert hatten aber auch die Tätigkeiten ausserhalb von Familie und Beruf. Ehrenamtliche Tätigkeiten könnten hier zuhauf aufgezählt werden. Robert war nirgends nur so oder nur kurz in einem Verein engagiert. So war er z. B. 45 Jahre lang Mitglied der Feldmusik Ettiswil und über 25 Jahre Kanzler und dann Obmann der Muggezunft Ettiswil. Auch bei den Armbrustschützen war er an vorderster Front dabei, als dieser Verein gegründet wurde. Robert war bei grossen und auch kleineren Festen OK-Präsident. Hier konnte er seine Lust am Organisieren ausleben. Ausgesprochen talentiert war er im Delegieren von Aufgaben. Sonst wäre wohl das eine oder andere nicht möglich gewesen. Seinem Naturell kamen diese Aufgaben sehr entgegen. Er war ein geselliger Mensch, der seine Zeit gerne in fröhlicher Gesellschaft verbrachte. Den Genüssen, die das Leben bot, war er nicht gerade abgeneigt.

Er hatte zu vielen Themen im Leben und in der Gesellschaft eine klare Haltung und Meinung. Darum erstaunt es auch nicht, dass er über Jahre politisch sehr aktiv war. Während mehreren Jahren übte er das Amt des Präsidenten der CVP Ettiswil aus, und er vertrat diese Farbe während zwölf Jahren im Grossen Rat des Kantons Luzern. Sich mit politischen Themen und Menschen auseinanderzusetzen, das liebte er. Hier kamen ihm seine Qualitäten als selbstbewusster Redner und engagierter und willensstarker Mensch entgegen.

Das Reisen sorgte im Leben von Robert für schöne Abwechslungen. Gerne reiste er mit seiner Familie oder Kollegen in verschiedenste Regionen der Schweiz und Länder der ganzen Welt. Die Ferien in der Schweiz mit der Familie, mit den Grosskindern waren ihm wichtig, und er hat sie genossen. 30 Jahre lang verbrachten Schäfers schöne Zeiten in Scuol. Im Sommer zum Bräteln und Pilzesammeln und im Winter zum Skifahren. 

Wer mit Robert im Leben unterwegs war, hat einiges erlebt. Durch seine Art, die Dinge beim Namen zu nennen, hat er sich Freunde gemacht, aber hin und wieder stiess er damit auch auf Widerstand. Seine Eigenwilligkeit brachte ihm nicht nur Freunde ein. Dieser Umstand führte dazu, dass man wohlmeindend von Robert, Röbu oder Robi sprach. Bei einigen war er dann halt «de Schäfer» oder «de Schäfer Röbu». 

Ein grosser Verlust, kurz vor seiner Pensionierung, war der Tod von Margrit. Gemeinsam zogen sie noch in die moderne Wohnung im neuen Zweifamilienhaus in der Brestenegg ein. 

Auch im Ruhestand engagierte er sich noch sehr aktiv in Vereinen und Institutionen. So hat er sich bis ins hohe Alter für den sozialen Wohnungsbau eingesetzt. Auch der Erhalt und die Bewirtschaftung des Schlosses Wyher beschäftigte ihn noch viele Jahre. Als Mitglied des Gönnervereins, des Stiftungsrats und als Schlossverwalter war er viele Stunden im und ums Schloss herum anzutreffen. Ebenso wichtig waren ihm die vielen Zusammenkünfte mit früheren Vereins- oder Berufskollegen. Regelmässige Treffen mit ehemaligen Kameraden zu einem Ausflug oder Jass durften nicht fehlen.

Robert hat die letzten Monate seines reich erfüllten Lebens im Heim St. Johann in Hergiswil verbracht. Hier fühlte er sich wohl und gut umsorgt. 

Das Leben wurde durch seine Erkrankungen immer schwieriger und mühsamer. Am 24. April ist er für immer eingeschlafen. Sein Lebenskreis hat sich geschlossen.

Wir nehmen Abschied von einem guten und wertvollen Menschen, der seinen Mitmenschen und dem Leben zugetan war. Er wird uns fehlen. Oft werden wir an ihn denken und sagen: «Weisch no …?» 

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