Nachruf

21. April 2022

Otto Achermann-Stöckli

Otto Achermann-Stöckli
Egolzwil

Otti Achermann-­Stöckli wurde am 18. April 1934 als ältestes von vier Kindern der Eltern Otto und Sophie Achermann-Bättig im Dorf Egolzwil geboren. Zusammen mit seinen drei Schwestern erlebte er trotz den Weltkriegsjahren eine schöne Jugendzeit. Nach der Primar- und Sekundarschule half er auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb tatkräftig mit. Mit 18 Jahren arbeitete er bei der Erstellung von neuen Strassen für die Güter- und Waldzusammen­legung Egolzwil. Danach absolvierte er die Rekrutenschule als Minenwerfer­kanonier in Stans. Anschliessend holte er sich an der Landwirtschaftlichen Schule in Sursee das berufliche Rüstzeug als Landwirt.

1958 lernte er seine Lebensgefährtin Emma Stöckli von der Twerenegg kennen und lieben. Am 18. Mai 1959 führte er seine Emma in dieser Kirche zum Traualtar. Diese Partnerschaft war fortan der wichtigste Bezugspunkt in seinem Leben. Aus der jungen Ehe entsprossen die drei Söhne Pius, Peter, Eugen und die Tochter Silvia. Der liebe Verstorbene war der Familie jederzeit ein fürsorglicher Vater. Für ihn stand die Familie immer im Mittelpunkt. Auch im Beruf als Landwirt war er stets mit Leib und Seele dabei. Viel Freude bereitete ihm vor allem die Schweinezucht. Im Jahre 1963 konnte dann das junge Ehepaar von Otto und Sofie Achermann-Bättig die landwirtschaftliche Liegenschaft zur Bewirtschaftung übernehmen. Otti renovierte nach und nach das Wohnhaus und die landwirtschaftlichen Gebäude. In den folgenden Jahren führte die junge Familie den Landwirtschaftsbetrieb mit viel Freude und Weitblick und legte so das Fundament zur Weiterführung durch die nächste Generation. Über zwanzig Jahre lebten die drei Generationen im gleichen Haushalt. Um etwas mehr Platz zu schaffen, baute Otti im Jahre 1985 neben dem bisherigen Wohnhaus ein Stöckli.

Auch in der dörflichen Gemeinschaft stellte Otti seine Dienste gerne zur Verfügung, sei es als langjähriger Kirchmeier sowie in manchen OKs, so beim Dorfbazar 1975 und bei diversen Vereinsjubiläen. Für die Feuerwehr war er über 20 Jahre lang mit seinem Bührer-Traktor und angehängter Motorspritze im Einsatz. Als Viehinspektor setzte er sich für die Anliegen der Landwirtschaft ein.

Die Heirat seiner Kinder und das Wachsen der Familien haben Otti und Emma mit viel Freude miterlebt. Anfangs der Neunzigerjahre kam für die beiden Bauersleute die Zeit, etwas kürzerzutreten und das Lebenswerk an ihren Sohn Peter und dessen Gattin Monika weiterzugeben. An der Seite seiner Gattin konnte sich Otti auf einen schönen und geruhsamen Lebensabend vorbereiten. Nach der Übergabe war seine Mithilfe auf dem Hof immer noch sehr gefragt und geschätzt. Otti und Emma fanden nach dem Generationenwechsel im Stöckli ein neues Zuhause. Besondere Freudentage waren für sie die Geburten ihrer 11 Grosskinder und diverse Familienfeste. Auch die Besuche der zahlreichen Verwandten und Bekannten bereiteten ihnen immer viel Freude. Ebenfalls erfreute sich Otti an den Hobbys der Kinder und Grosskinder. So besuchte er des Öfteren Musikkonzerte oder war an einem Fussball­match anzutreffen. Zusammen genossen die beiden Pensionierten alljährlich mit den «Stöcklibuuren» ein paar Ferientage im In- und Ausland.

Mit viel Freude musizierte er über 30 Jahre in der Musikgesellschaft Egolzwil, bei welcher er auch im Vorstand tätig war. In dieser Zeit erlebte er an unzähligen Musikfesten und Konzerten viele schöne kameradschaftliche Momente. Seit seiner Jugendzeit war Otti auch ein treues Mitglied der Feldschützengesellschaft und später beim fusionierten Schützenverein Santenberg. Im Jahr 1956 leitete er den Neubau des Schützenhauses Egolzwil und amtete für einige Jahre auch als deren Präsident. Die unzähligen Schützenfeste und die gute Kameradschaft im Verein schätzte er sehr. Seine Treff­sicherheit konnte Otti zuletzt am letztjährigen Eidgenössischen Schützenfest in Luzern mit dem Kranzgewinn immer noch unter Beweis stellen.

Der christliche Glaube und der sonntägliche Gottesdienstbesuch haben im Leben der Eltern immer eine wichtige Rolle gespielt. Dort schöpften sie für den Alltag wieder viel Kraft.

Das Leben hat leider auch seine Schattenseiten. Harte Momente musste Otti mit dem Tod seiner Eltern und in späteren Jahren mit dem Tod von Geschwistern erleben. Vor allem aber auch die heimtückische Krebserkrankung seiner lieben Ehefrau Emma vor sechs Jahren war für Otti eine grosse Herausforderung. In dieser schweren Zeit lernte er das Kochen, Waschen und das Führen des ganzen Haushaltes. Otti umsorgte und pflegte seine Ehefrau unter Mithilfe der Spitex liebevoll zu Hause. Nach dem Tod seiner lieben Emma vor fünf Jahren führte er weiterhin selbständig und mit viel Freude den Haushalt. Wir haben immer wieder gestaunt, wie er das Leben liebte und dieses selbständig meisterte. Bis zu-letzt genoss er die zahlreichen Ausflüge und Wanderungen mit seinen Liebsten. Auch das sehr freundschaftliche Verhältnis zu seinen Mietern im Obergeschoss und zur Nachbarschaft brachte ihm viel Abwechslung in den Alltag. Die Begegnungen mit ihm waren bis ins hohe Alter überaus unterhaltsam und interessant.  

Am 27. August 2021 wurdest du durch einen tragischen Verkehrsunfall jäh aus dem Leben gerissen. Lieber Baba, leider war es uns nicht mehr vergönnt, uns von dir zu verabschieden. Wir sind traurig und vermissen dich. Durch viele schöne Erinnerungen werden wir aber mit dir für immer verbunden bleiben. Wir danken dir für alles, was du für uns getan hast. In unseren Herzen bleibst du immer bei uns. Für deine grosszügige Liebe und Güte danken wir dir von ganzem Herzen.

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