Nachruf

25. August 2022

Josef Meier-Künzli

Josef Meier-Künzli
Grosswangen

Josef Meier wurde im Chlibuechli, in der Willisauer Rohrmatt geboren. Er wuchs mit zehn Geschwistern auf, besuchte gern die Schule und hat zur Freude seiner Eltern stets gute Noten nach Hause gebracht. Nach der Schulzeit trat er seine erste Arbeitsstelle bei seinem Onkel in der Sommerhalde in Grosswangen an. Die Arbeiten auf dem Bauernhof bereiteten ihm Freude. Ein Jahr später besuchte er in Willisau die Bürgerschule. Im Jahr 1950 absolvierte er die Rekrutenschule als Füsilier bei der Gebirgsinfanterie. Die RS und die späteren WK machte er gern, und wie er oft gesagt hat, war dies für ihn wie Ferien. Josef hätte gerne Schreiner gelernt. Er hatte bereits eine Lehrstelle, doch daraus wurde nichts, denn er musste auf dem elterlichen Bauernhof mithelfen. Auch die Musik hat ihn interessiert. Er kaufte sich eine Klarinette und wollte der Rohrmattmusik beitreten, doch auch dies wurde ihm verwehrt. Im Jahr 1952 zügelte die Familie vom Chlibuechli in die Honigschwand. Dort kümmerte er sich mit seinem Bruder zusammen um den Hof. Kurze Zeit später lernte er seine spätere Ehefrau Sofie Künzli kennen. 1959 gaben sie sich im Luthern Bad das Jawort. Bald darauf kam der erste Sohn Josef zur Welt. Die Familie wurde grösser und grösser, mit Sofie und Huby waren sie dann zu fünft. Nachdem der Pachtvertrag in der Honigschwand aufgelöst wurde, haben sie ihr Glück in Grosswangen gefunden. Am 15. März 1967 haben sie die Liegenschaft «Glaube» im Hinterfeld gekauft. Es war eine strenge Zeit, es gab noch keine Maschinen und alle mussten mit anpacken. Die Familie hat weiteren Zuwachs bekommen. Pia und Hedy haben noch mehr Leben auf den Hof gebracht und mit den Zwillingen Willi und Bruno war das Familienglück dann komplett. Die grosse Schar hat ihn stets erfreut und er war stolz auf seine sieben Kinder. Vor allem, als alle zusammen im Turnverein mitmachten. Die Familie hat viel Zeit im Wald verbracht. 1965 hat er die Jagdprüfung abgelegt. Zuerst war er in Willisau Jagdleiter und Wildhüter. Jahre später hat er dann zur Jagdgesellschaft Kottwil gewechselt. Besonders die Fuchsjagd hat ihm als Hundehalter viel bedeutet. 1991 war er beim Bau der Jagdhütte Känzeli stark involviert. Er hat viel Zeit und Herzblut in dieses Projekt gesteckt. Da konnte er seine handwerklichen Fähigkeiten voll ausnützen. Von da an war das Känzeli sein schönster Rückzugsort. Oft ging er in den Wald eine Runde laufen und gönnte sich dann auf der Laube ein Kafi. Nebst der Jagd hat er auch gerne gesungen, ein paar Jahre beim Jodelklub Maiglöggli, Willisau, und zehn Jahre beim Jodelklub Grosswangen. Sein grosser Wunsch, als Schreiner zu arbeiten, konnte er sich doch noch erfüllen. Weil der Hof im Hinterfeld zu klein war, um die ganze Familie zu unterhalten, war er in einer Schreinerei tätig. Auch zu Hause hat er viel mit Holz gearbeitet, hat sich sogar eine kleine Bude eingerichtet. Dort hat er Holzharasssen, Vogelhäuschen und vieles mehr gemacht. Der Glaube war in seinem Leben wichtig. Oft hat er den Rosenkranz zur Hand genommen und gebetet. Die Familie bekam weiteren Zuwachs, 18 Grosskinder haben sein Leben bereichert. Sie haben in liebevoll Ätti genannt, weil er sich das so gewünscht hat. Seine grösste Freude war, wenn alle zusammen ins Känzeli zum Picknick kamen. Ein Jass, ein gutes Kafi und einen Stumpen durfte da nicht fehlen. Bis ins hohe Alter war er im Hinterfeld zu Hause. Als er zunehmend Pflege und Betreuung brauchte, kam er im Januar 2021 ins Betagtenzentrum Linde in Grosswangen. Bei Besuchen genoss er ein Glas Wein und die vertrauten Gesichter. In der Nacht zum 28. Februar 2022 durfte er dann friedlich einschlafen.

Ätti, wir danken dir für alles.