Nachruf

29. August 2019

Irene Lütolf-Kronenberg

Moos, Egolzwil

Irene wurde als ältestes Kind im Hause Kronenberg in Dagmersellen am 10. Dezember 1939 geboren. Die Kleine war der Sonnenschein und Liebling aller, war sie doch bereits als Kleinkind sehr charmant und verstand es sehr gut, die Leute um den Finger zu wickeln. Man erzählte sich immer, dass sie erstaunlich früh und gut sprechen konnte. Im Verlaufe der Jahre gesellten sich weitere drei Schwestern und ein Bruder dazu. Die Kinderschar erlebte im Hause Kronenberg eine glückliche, sorglose Kinder- und Jugendzeit. Dank des grossen Hauses und Umschwungs war unser Elternhaus ein offener, sehr begehrter Spiel- und Treffpunkt für das halbe Dorf. Dieses soziale Umfeld hat uns wohl für das ganze Leben geprägt.

Die Schule meisterte Irene mühelos mit Fleiss und Bravour. Sie war bei den Lehrpersonen, wie auch bei den Mitschülern äusserst beliebt, was bis heute an den Klassentreffen immer noch spürbar war. Anschliessend an die obligatorische Schulzeit verbrachte Irene ein Institutsjahr in Orsonnens, wo sie bei den Ursulinerinnen nebst der französischen Sprache wertvolle Imputs fürs weitere Leben mitbekam. Danach wurde ihre Hilfe daheim gebraucht, bevor sie im Hammergut in Cham ihre erste Stelle antrat.

Ein weiterer sehr prägender Lebensabschnitt war die Mithilfe im gastfreundlichen Vitznauer-­Pfarr­hof, wo sie nebst der gepflegten Koch- und Backkunst allerhand amüsante Episoden erlebte, von denen sie bis heute immer noch begeistert und mit viel Humor erzählte. Dieser Aufenthalt in Vitznau war für Irene eine äusserst glückliche Zeit und das Schicksal wollte es, dass sie die letzten zwei Wochen ihres Lebens in dieser Gegend verbringen konnte, wo ihr Herz einen festen Platz hatte.

Irene war auch eine begabte Klavierspielerin und es wurde in unserem Elternhaus viel gesungen und musiziert. Ein weiteres Hobby war das Reiten. Sie liebte Pferde sehr. Diese Leidenschaft führte sie mit Kobi Lütolf aus Egolzwil zusammen, mit dem sie 1962 vor den Traualtar trat. Das glückliche junge Paar bewohnte zusammen mit Kobis Eltern den schönen Hof im Moos in Egolzwil.

Die Geburten ihrer beiden Kinder Marie-Therese 1963 und Kobi jun. im Jahre 1967 vervollständigten das Familienglück und waren ihr grosser Stolz. Ihr Mann Kobi, ein sehr lieber, toleranter und stark engagierter Mann, gewährte Irene viele Freiheiten, was sie sehr schätzte und genoss. Sie gestaltete ihren Alltag abwechslungsreich und nebst der Arbeit in Haus, Hof und Garten war sie viele Jahre Mitglied der Trachtengruppe, wo sie das Amt der Kassierin innehatte. Auch das Mitwirken im Nostalgiechörli Romantica bereitete ihr grosse Genugtuung und Freude. Im Weiteren engagierte sie sich als Fahrerin bei der Spitex und pflegte zahlreiche Freundschaften. Immer nahm sie sich Zeit für einen Schwatz und den Austausch von Neuigkeiten am gemütlichen runden Küchentisch im Moos bei Kaffee und etwas Süssem. Irenes Gastfreundschaft war vorbildlich.

Sie war mit Recht stolz auf ihre Kinder und das Gedeihen ihrer geliebten Grosskinder lag ihr sehr am Herzen. Der tägliche Kontakt und das gute Einvernehmen machten sie glücklich. Auch das gute Verhältnis zu ihren Schwiegerkindern war für sie ein Geschenk. An dieser Stelle richten wir einen speziellen Dank an ihre Schwiegertochter Carmen, welche besonders in den letzten Wochen stets mit Rat und Tat zur Stelle war.

Über mehrere Jahre bewohnten, gemeinsam mit der Familie Lütolf, etliche landwirtschaftliche Mitarbeiter das gastliche Haus. Irene begegnete diesen Hilfen mit grossem Respekt, Verständnis und Wertschätzung. Sie wurden verwöhnt mit abwechslungsreicher, guter Kost und einem warmen «Nest». Sie fanden hier ein umsorgtes Daheim. Diese Verbindungen dauern teils bis heute an.

Die schlimme Krankheit und der Tod ihres geliebten Kobi vor fünf Wochen haben Irene sehr mitgenommen, umso mehr sich auch bei ihr verschiedene Leiden bemerkbar machten. Nach längeren Spitalaufenthalten fand sie liebevolle Aufnahme im Kurhaus Seehof in Weggis, wo sie sich zunehmend erholen konnte und sehr glücklich fühlte. Sie genoss die familiäre Atmosphäre, das vorzügliche Essen, die wunderschöne Lage des Hauses sowie die nette Gesellschaft. Sie freute sich auf das nahende Heimkehren. Kurz davor ereilte sie dort der unerwartete Tod und wir alle bleiben geschockt und traurig zurück. Ein Trost ist uns aber, dass sich Irene die letzten Tage in der Gegend ihres geliebten Vierwaldstättersees glücklich fühlen konnte. Auch tröstlich ist es zu wissen, dass sie nun erlöst ist von allen Sorgen, Ängsten und Schmerzen, und vereint mit ihrem geliebten Kobi. Diese Gewissheit gibt uns Kraft und Zuversicht.

Wir werden Irene als liebes, besorgtes Muetti, Grosi, Schwester und Freundin in bester Erinnerung behalten. Wir sind dankbar für die schöne, gemeinsame Zeit.

Deine Schwester, Gritli Schürmann-Kronenberg, Dagmersellen und Trauerfamilie