Nachruf

25. März 2019

Heidi Künzli-Heller

Willisau

Am 17. Dezember 1943 wurde Heidi Künzli als Kind von Josef und Agatha Heller-Riedweg mit ihrer Zwillingsschwester Gritli auf dem Hof Schür in Willisau geboren. Zusammen mit ihren sechs Geschwistern erlebte sie eine schöne Kindheit. 

Als sie sieben Jahre alt war, verstarb ihr Vater Josef. Der Bauernbetrieb wurde von ihrem Bruder Sepp übernommen. Alle Geschwister mussten auf dem Hof mit anpacken.

Nach der Schulzeit in Willisau hätte Heidi gerne eine Lehre als Schneiderin absolviert, doch ihre Arbeitskraft wurde zu Hause auf dem elterlichen Hof benötigt. Anschlies­send arbeitete Heidi in mehreren Haushalten in der Umgebung. 

Als junge Frau begegnete sie ihrem zukünftigen Mann, Willi Künzli. Sie lernten sich näher kennen und lieben. Bald darauf, im Jahre 1968, heirateten die beiden. Mit der Geburt ihrer Kinder Pia, Priska, Willi und Peter war ihr Glück perfekt. Nach sechs Jahren im Ostergau zügelte die junge Familie im Jahr 1974 in die Aegeten. Dank dem guten Kontakt zu ihren Nachbarn fühlten sie sich sehr wohl in ihrem neuen Zuhause. 

Heidi schenkte den vier Kindern viel Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit. Sie spielte oft mit ihnen, lehrte sie jassen oder stimmte ein Lied beim gemeinsamen Abwaschen an. 

Heidi und Willi unternahmen mit ihren Kindern zusammen unzählige Sonntagsausflüge. An vielen schönen Waldrändern wurde grilliert. Neben dem Familienhaushalt arbeitete Heidi als Reinigungskraft. So verdiente sie sich ihr eigenes Geld.  

Eine grosse Leidenschaft von Heidi war ihr grosser Blumen- und Gemüsegarten. Täglich traf man sie dort bei der Arbeit an. Sie war jeweils mächtig stolz, wenn sie für die schönen Blumen und das prächtige Gemüse ein Kompliment bekam. Auch Stricken und Nähen zählten zu ihren Hobbys.

Die Geselligkeit kam auch bei der vielen Arbeit nicht zu kurz. Grosse Freude hatte sie beim Turnen, bei einem Jass mit ihren Jass-Frauen oder beim Schülenchränzli. 

Am Samstagnachmittag war der Austausch beim Kaffee ein fixer Punkt in der Woche. Der Besuch eines Feldmusikkonzertes sowie das Zusammensein mit ihren Schwägerinnen und Kolleginnen zauberten ihr ein Lächeln ins Gesicht. 

Eine riesige Freude bereiteten Heidi die zehn Grosskinder. Sie liebte es ihre Enkel zu hüten, mit ihnen Ausflüge zu unternehmen oder ihnen ein Ferienbett bereitzustellen. 

Die Familie war ihr enorm wichtig. So freute sie sich jeweils an einem spontanen Besuch, am Betrieb an Familienfesten oder an den Feiern ihrer Kinder und Enkel an Geburtstagen.

Die Schattenseiten des Lebens musste sie früh kennenlernen. Der Tod ihrer Mutter Agatha und ihrer Geschwister Käthi, Sepp, Hans und Theres machte sie oft traurig und nachdenklich. Gesundheitlich war Heidi jahrelang angeschlagen. Rheuma und andere Gebrechen schränkten sie immer mehr und mehr ein. Mit eisernem Willen, Training, verschiedenen Therapien und der Unterstützung ihres Ehemannes Willi vermochte sie jedoch bis zuletzt in ihrer geliebten Aegeten zu bleiben und den Haushalt selbständig zu führen. 

In der Nacht vom 22. Januar musste Heidi notfallmässig ins Kantonsspital Luzern eingeliefert werden. Trotz zwei grossen Operationen verschlechterte sich ihr Zustand zunehmend. Auch in ihren letzten Stunden behielt sie ihre herzliche und dankbare Art. «Jo gärn» – «besch ou es Liebs» – «ech bruche dech» waren einige ihrer letzten Worte.

Im Kreise ihres lieben Ehemannes Willi und ihrer vier Kinder ist sie am 3. Februar 2018 für immer friedlich eingeschlafen. Wir alle verbleiben in tiefer Dankbarkeit für die gemeinsam erlebte Zeit mit Heidi. 

 

«Wenn ihr mich sucht,
sucht mich in eurem Herzen.
Habe ich dort Bleibe gefunden,
lebe ich in euch weiter.»