Nachruf

06. Juli 2020

Franz Huber-Schärli

Hergiswil

Franz wurde am 23. November 1933 als Kind von Louisa und Julius Huber-Heller geboren. Mit seinen neun Geschwistern wuchs er auf dem elterlichen Bauernhof in der Egg in Hergiswil auf. In seinen jungen Jahren trat er jeden Tag den langen, aber mit seinen Freunden kurzweiligen Schulweg an. Streiche und immer neue, ausgefallene Ideen gehörten zum Alltag. Die Oberstufe schloss er in der Sekundarschule in Hergiswil ab. Im Jünglingen- und Turnverein verbrachte er einen Teil seiner knappen Freizeit.


Mit viel Eifer erlernte er das Cornett­spielen und durfte bereits mit 15 Jahren in der Musikgesellschaft Hergiswil mitwirken. «Fern im Süd das schöne Spanien», «Wie die Blümlein draussen zittern» und «Alte Kameraden» gehörten zu seinen Lieblingsstücken, die er in seiner 18-jährigen Zeit als Aktivmitglied in der Musikgesellschaft gerne spielte.


Die Rekrutenschule absolvierte er in Zug als Luftschutzsoldat, noch während der RS, 1954, brannte das Elternhaus und die Scheune ab. Schwere Schicksalsschläge musste er auch weiterhin verarbeiten, verstarben doch bereits ein Jahr nach dem Bezug des neuen Hauses kurz hintereinander seine Eltern. Durch dieses tragische Ereignis musste er danach mit seinen Geschwistern die Pflichten auf dem Hof aufteilen. Später übernahmen Franz und Julius gemeinsam den elterlichen Betrieb. Erst einige Jahre später übernahm er den Betrieb mit seiner Frau. Die Egg blieb immer Treffpunkt der ganzen Familie. Auch seine Schwiegermutter und Julius wohnten und arbeiteten weiterhin dort.
Das Hochzeitsfest 1960, als er mit Martha Schärli den Bund fürs Leben schloss, erwähnte er auch in späteren Jahren immer wieder gerne. Die Feierlichkeiten in Hergiswald oder die Heimfahrt mit dem Reisecar bei dem sogar Ende April die Zufahrt zur Egg nicht mehr möglich war, weil es schneite, gab er immer wieder gerne zum Besten.


Als gläubiger Mensch verbrachte er seine Hochzeitsreise mit seiner Frau in Lourdes. Während der Hochzeitsreise ergriff er die Gelegenheit eines Ausfluges an das Mittelmeer. Auch später erfreuten ihn Ausflüge in die Umgebung immer wieder.


Viel Freude schenkten ihm seine Kinder, die Geburten seiner Töchter Martha und Anita erfühlten ihn mit Stolz. 1977 erfüllte sich sein langersehnter Wunsch, als sein Sohn Franz geboren wurde. Ein schwerer Schicksalsschlag war dann der Tod seines 23-jährigen Sohnes, der durch einen tragischen Unfall im Wald ums Leben kam. Viel Trost über diesen Schicksalsschlag spendeten ihm seine Enkelkinder, für die er sich gerne Zeit nahm und ihnen alle Arbeiten auf dem Hof zeigte.


Mit viel Stolz erfüllten ihn die Anfragen­ als Götti. Diese Aufgabe übernahm er mehrmals mit viel Freude und Verantwortung.


Die Pferde wurden viel für die Arbeit auf dem Hof genutzt, so kam auch seine Leidenschaft für die Pferde und die Pferdezucht. Insgesamt zog er 30 Fohlen auf. An Pferdeschauen trat er immer mit Stolz auf und freute sich über die vielen Auszeichnungen. Jeden Tag trat er den Weg in die Käserei mit Pferd und Wagen an. Franz investierte etliche Winter in die Bewirtschaftung des Waldes, für den Transport des Holzes nutzte er die Pferde.


Auf der Egg wurden Kartoffeln, Korn und Hafer intensiv angebaut. Er erwähnte viel, dass diese zwei Betriebszweige in frühen Jahren viel zur guten Entwicklung des Hofes beitrugen.
Auch als ein Teil des Landes verpachtet wurde, pflegte er einen guten, kameradschaftlichen Kontakt mit seinem Pächter.


Er war eine genügsame Person, welche schon an Kaffee, Schokolade und seinen geliebten Fruchtwähen Freude hatte.


Franz war mit Leib und Seele Bauer. Er kümmerte sich verantwortungsbewusst und fürsorglich um seine Kühe, seine Hühner, die Katzen und die Pferde. Bis seine Kräfte am 27. Juni nicht mehr reichten. Nach kurzem Spitalauf­enthalt durfte er am 19. Juli 2019 friedlich einschlafen.


Wir werden Franz in liebevoller Erinnerung behalten. Deine Liebe, deine Fürsorge und deine Lebensweisheit werden wir vermissen. «Of Wederluege».