Nachruf

14. Januar 2019

Emilie Mosimann-Kaufmann

Willsau

Emilie Bertha Mosimann- Kaufmann wurde am 19. Januar 1931 in Knutwil geboren. Dort wuchs sie mit fünf Geschwistern auf dem Bauernhof ihrer Eltern auf. Man lebte in einfachen Verhältnissen und die Zeiten waren streng.

Nach der Schule ging sie mit dem Velo nach Sursee in die Fabrik der Calida arbeiten.

Anfang der Fünfzigerjahre lernte sie Fritz Mosimann kennen, der als Chauffeur im Holztransport arbeitete. Sie gewannen einander lieb und heirateten am 9. April 1953. Sie lebten zuerst in Oensingen. Hier kam auch das erste Kind Priska zur Welt. Der Tod der Mutter von Fritz rief sie beide zurück in die Rohrmatt. Tagsüber arbeitete Fritz in einer Fabrik, daneben besorgte er zusammen mit seinem Vater die Landwirtschaft auf dem elterlichen Betrieb. 

Emilie half auch in der Landwirtschaft und hatte in Haus und Garten viel zu tun. Sie war auch geschickt im Nähen, Lismen und Kunststricken. Ihre Kochkünste verwöhnten die ganze Familie.

Im Küferhüsli kamen schliesslich Ueli und Hans auf die Welt. Für die Kinder war der Bauernhof im Küferhüsli ein kleines Paradies. Oft spielten sie zusammen am Bach und im Wald und erlebten manches Abenteuer.

1963 übernahmen Emilie und ihr Mann eine landwirtschaftliche Pacht in der Bisangmatte in Willisau. Weil die Kinder schon grösser waren, teilte ihnen Emilie jeweils ihre Ämtli zu: beim Grasen wurden zum Beispiel Fahren, Aufladen und Rechen aufgeteilt.

In der Fabrik in Nebikon, wo Emilies Mann arbeitete, erlitt er einen schweren Unfall, von dem er sich nur langsam erholte. Das war für die Familie eine schwere Zeit.

Nach und nach wurden die Kinder grösser, machten eine Berufslehre und flogen aus.

Anfang der Achtzigerjahre traf sie völlig unerwartet ein schwerer Schicksalschlag: Tochter Priska schied in Dietikon bei Zürich freiwillig aus dem Leben. Leider verstarb zwei Jahre später auch Emilies Mann an einem Herzinfarkt. Es dauerte lange, bis sie dies alles einigermassen verkraftet hatte. Glücklicherweise konnte sie auf die Hilfe ihrer Familie und von guten Freunden zählen.

Mittlerweile war Emilie mit ihrem jüngsten Sohn Hans in das umgebaute Heim im Küferhüsli gezogen. Nach ihrer Pensionierung arbeitete Emilie im Service im Restaurant Kreuz in Willis­au und war Ferienaushilfe in der Post Rohrmatt. Zu ihrer grossen Freude kamen zwei Enkelkinder auf die Welt, auf die sie sehr stolz war. Oft reiste sie nach Basel, und Mario und Andrin genossen es, wenn sie von ihrem Grossmueti gehütet wurden.

Jetzt unternahm sie auch die eine oder andere Reise mit ihrer Schwester Martha in die weite Welt. Aber am wohlsten war es ihr in der Heimat im Küferhüsli.

Ihre letzten vier Jahre verbrachte sie im Alters- und Pflegeheim St. Johann in Hergiswil. In den letzten zwei Wochen wurde sie schwach und war oft müde. Am 4. Dezember 2018 konnte sie ruhig und zufrieden für immer einschlafen.