Nachruf

10. August 2020

Elsa Schmidlin-Strässler

Nebikon

Elsa Schmidlin-Strässler wurde am 1. Juni 1928 in Aesch am Hallwilersee geboren.


Ihre Eltern bewirtschafteten einen mittleren Bauernhof.


Elsa wuchs mit drei Geschwistern auf, Hans, Josef und Leo. Leo kam schon im blühenden Alter von 21 Jahren bei einem Töffunfall ums Leben.


Eine strenge aber schöne Jugendzeit verbrachte Elsa mit ihren Geschwistern. Schon in jungen Jahren mussten sie anpacken und jedes hatte seine Aufgaben zu erledigen.


Elsa war eine gute Schülerin und in der Freizeit spielte sie gerne Handorgel, Theater und sang im Kirchenchor mit. Öfters erzählte sie, dass sie schon jemand gerne mit dem Velo ein Stück des Weges mitnahm, denn der Handorgelunterricht war in Hitzkirch. Elsa hatte die Begabung, andere Leute zum Lachen zu bringen.


Mit 20 Jahren lernte sie den Mann fürs Leben kennen. Im September 1949 heiratete sie Heiri Schmidlin von der Honeriweid. Anfänglich hatten sie einen grossen Bauernbetrieb in Pacht. Da keine Möglichkeit war diesen Bauernbetrieb zu übernehmen, entschlossen sich Elsa und Heiri für einen Neustart.


1953 kauften sie das Kaufhaus in Nebikon von Eduard Leupi. Der Anfang war nicht leicht und so musste Heiri  auf Stellensuche, während Muetti mit viel Geschick und Fantasie ihr Geschäft aufbaute. Schon bald musste unser Vater seine Stelle aufgeben und im eigenen Geschäft mitwirken. Elsa und Heiri waren gegenüber allen sehr grosszügig. Mit viel Fleiss und Durchhaltevermögen konnten sie das Geschäft vergrössern.


1950 kam die erste Tochter Lisbeth, 1951 Maria-Theres, 1952 Heiri und 1956 Margrit auf die Welt. Neben dem Geschäft vier Kinder grosszuziehen, war nicht immer einfach. Später kam noch die Pflegetochter Marlis dazu, die ihre beiden Elternteile schon früh verloren hatte.


1981 wurde unser Muetti, also mit 52 Jahren, Witfrau. Im Herbst 1981 übernahmen Sohn Heiri und Irma das Geschäft und so konnte Muetti noch ein paar Jahre mitarbeiten.


Nach 10 Jahren des Alleinseins müde, lernte unser Muetti Jakob kennen, mit dem sie viele Reisen unternahm. Auch er musste allzu früh von dieser Welt Abschied nehmen.


Erholung suchte unser Muetti beim Turnen, im Samariterverein wurde ihr die Henri-Dunant-Medaille verliehen. Später machte sie im Seniorenchörli mit. Muettis Leidenschaft war das Lebkuchenbacken. Viele Nebiker konnten von dem feinen Gebäck kosten.


Vor sechs Jahren stürzte unser Muet­ti schwer. Die Verletzungen waren zu gross, dass sie nicht mehr die vielen Treppen hochsteigen konnte. Schweren Herzens gab sie ihre Selbständigkeit auf und ging ins Alterszentrum nach Reiden. Hier fühlte sich Muetti wohl und sie war schnell begeistert von dieser neuen Lebenssituation.


Sie war bei den Besuchen immer voll des Lobes und war dankbar, hier sein zu dürfen. Ihr Schalk und Witze erzählen, gehörten nun zu ihrer Lieblingsbeschäftigung.


Unserem Muetti wurden 10 Grosskinder und 16 Urgrosskinder geschenkt. Da war ihr Mutterglück vollkommen, wenn wir alle zusammenkamen.


Unser Muetti ist nicht von uns gegangen, nur vorausgegangen in ein neues Leben.


Wir danken dir für alles, was du für uns getan hast.