Nachruf

04. April 2019

Doris Stöckli-Pletscher

Luthern

Doris wurde am 21. November 1937 in Rothrist geboren. Ihre Eltern waren Walter und Dorothea Pletscher-Bürsner. Sie wuchs mit ihrem älteren Bruder René auf. Die Schulen besuchte sie in Rothrist. 

Danach arbeitete sie in der bekannten Strickerei Zimmerli in Aarburg. Mit der Familie ihres Bruders René hatte sie ein herzliches, gutes Verhältnis. Doris war sehr stolz, als sie angefragt wurde, Patin von Markus, ihrem Neffen, zu werden. Sehr gerne hat sie diese erfüllende Aufgabe übernommen. 

Ein kleines Pudeli war ihr Ein und Alles und begleitete sie überall hin. An freien Samstagen war sie öfters auch mit ihren Kolleginnen zum «Lädälä» in Olten unterwegs. Gern unternahm sie mit ihren Eltern und manchmal auch mit dem kleinen Markus verschiedene Ausflüge in die Umgebung. Sie verbrachte viel Zeit auch mit Stricken und Sticken. Sie hatte grosse Ausdauer, war geschickt und brachte richtige Kunstwerke zustande.

Auf recht amüsante Weise hat sie dann Toni Stöckli zum ersten Date getroffen. Toni hatte zu dieser Zeit Ende der Siebzigerjahre ja nur den Transporter als einziges Fortbewegungsmittel, mit dem er auch privat herumreiste. Weil es sich nicht so gut gemacht hätte, bei seiner zukünftigen Frau mit diesem Objekt vorzufahren, liess er sich von seiner Schwägerin nach Rothrist chauffieren und abends wieder abholen. All zu spät durfte es dann aber nicht werden, da früh am Morgen wieder ein Viehtransport zu erledigen war. Schlussendlich hatte sich diese Taktik gelohnt und einer jahrelangen, liebevollen Beziehung stand nichts im Weg.

Am 20. Oktober 1981 war ein grosser Moment im Leben von Doris. Sie durfte zusammen mit Toni zum Traualtar schreiten. Die kirchliche Trauung fand in der Wallfahrtskapelle im Luthern Bad statt und anschliessend wurde im Kurhaus Ohmstal mit einem gediegenen Fest der besondere Tag gefeiert.

Immer wieder gönnte sich Doris zusammen mit ihrem Toni auch ein paar Ferientage. Ob in Saas-Fee, Adelboden, Grindelwald oder im Tessin, die Schweiz hatte viele schöne Plätzchen zu bieten. Selbstverständlich durfte auch das kleine Hündchen immer mit in die Ferien reisen.

Für eine Jassrunde war Doris bis ins hohe Alter immer zu begeistern. Gern ging sie mit Toni auch bei Kollegen zu einem Jass vorbei oder die Gäste kamen zum Jassen in die heimelige Stube. Manchmal packte man im Sommer auch einfach ein Körbli mit Kuchen, Kaffee und Schnaps und traf sich mit Freunden zu einem Schieber in einer Wald- oder Jägerhütte.

Später, als Toni nicht mehr auswärts arbeitete, haben sich die beiden eine Tradition zugelegt: Einmal pro Woche ging es zum Einkaufen nach Huttwil, und jedes Mal gehörte ein gemütliches «Käffeli» ganz selbstverständlich dazu.

Mit zunehmendem Alter kamen verschiedene Krankheiten zum Vorschein. Doris konnte das Haus immer weniger verlassen. Über Besuche von Herrn Kaplan Schumacher und von den Frauen des Vereins Knospe in ihrem Daheim freute sie sich immer sehr. Auch alle anderen Besuche waren sehr willkommen und mit ihrem bezaubernden Lächeln strahlte sie jeweils viel Dankbarkeit aus.

Dank der Hilfe von den Spitexfrauen und Toni konnte sie noch einige Zeit in ihrem Haus in der Post Luthern verbringen, was sie sehr schätzte. Mit zunehmenden Beschwerden wurde ein Wechsel in ein Pflegeheim unumgänglich. So zog Doris zusammen mit Toni im Juli 2016 ins Alters- und Pflegezentrum Waldruh in Willisau. Es war eine grosse Umstellung für Doris, aber sie hat sich schon bald in der Wohngruppe Oase geborgen gefühlt. Toni besuchte Doris sehr oft. Jassen und ein «Käffeli» mit Dessert verschönerte ihren Tag. Doris war eine sehr dankbare Bewohnerin ohne grosse Ansprüche. Ihr Strahlen und ihre Dankbarkeit werden wir alle noch gerne in Erinnerung behalten.

Am Freitag, 15. Februar 2019, verstarb Doris Stöckli-Pletscher ganz still und doch etwas unerwartet.

Herzlichen Dank für alles, liebe Doris und «bhüetti Gott».