Nachruf

07. Mai 2020

Berta Küng-Fischer

Menznau

Berta Küng erblickte als einziges Kind von Berta und Alois Fischer-Hodel am 8. August 1931 das Licht der Welt. Als Einzelkind ist sie zusammen mit den Eltern auf dem Bauernhof Allmend in Menznau, aufgewachsen. 

Sie besuchte hier in Menznau die Schule und konnte eine schöne Jugendzeit verbringen. Nach der Schulzeit arbeitete sie auf dem elterlichen Betrieb mit und unterstützte bei den Arbeiten auf dem Hof sowie im Garten und Haushalt. 

Später lernte sie Josef Küng vom Farnbüehl, in Schachen kennen. Sie gaben sich daraufhin am 28. April 1959 in der Pfarrkirche Sachseln das Ja-Wort. Zusammen mit ihrem Ehemann übernahm sie dann den elterlichen Bauernhof Allmend. 

Berta und Josef wurden sechs Kinder geschenkt. 1960 erblickte Berta das Licht der Welt. Gefolgt von Sepp, Toni, Lisbeth, Margrit und Walter. Ihre Familie war ihr grosser Stolz. Als später nach und nach die Kinder das Elternhaus verliessen und ihre eigenen Familien gründeten, durfte sie sich über 16 Grosskinder freuen. 

Ihr Leben war geprägt von vielen schönen Momenten und jedoch auch von verschiedenen Schicksalsschlägen in der Familie. Im Juli 1973 verstarb ihr Vater und im Juli 1986 ihre Mutter. Im Jahr 1998 verlor sie nach einer Krankheit auch ihre Schwiegertochter. Berta verstand es, trotz allem immer wieder nach vorne zu schauen und das Schicksal hinter sich zu lassen.

Im Jahr 1990 übergaben sie den Bauernhof an ihren Sohn Sepp. Auch nach der Übergabe interessierte sie sich nach wie vor für die Landwirtschaft und liess sich laufend auf den neusten Stand bringen. 

Bertas Naturverbundenheit war gross. Die Arbeiten im Haushalt, auf dem Bauernhof sowie im Garten waren ihr täglicher Antrieb. Mit viel Freude, Stolz und Können führte sie diese Arbeiten pflichtbewusst bis ins hohe Alter aus. Ihr Haushalt wurde mit viel Perfektionismus geführt. Ihre hausgemachten Vorräte lassen es erahnen. Alles war jeweils detailliert beschriftet und ordentlich gelagert. Selbst das Apfelmus wurde mit der Baumsorte beschriftet.

Am Sonntagvormittag besuchte sie jeweils den Gottesdienst. Am Nachmittag freute sie sich sehr über Ausflüge. So kam sie in den Genuss, dass sie zahlreiche Ausfahrten mit ihren Liebsten geniessen konnte und somit noch stolz im hohen Alter einen Ausflug auf das Brienzer Rothorn geniessen durfte. Bei Zeit und Gelegenheit unternahm sie auch eine Tages-Carreise und erfreute sich so an der schönen Natur. 

Über die vielen Besuche ihrer Familie, Grosskinder und Urgrosskinder freute sie sich immer wieder. Noch mehr, wenn es daraus eine gemütliche Jassrunde gab. Denn das Jassen war eines ihrer grossen Hobbys. Ihre Person war auch von Gastfreundschaft geprägt, so war es stets Pflicht, dass man als Gast bei Berta immer ein hausgemachtes Dessert geniessen durfte. Kamen wir Grosskinder spontan vorbei, fragte sie stets «wetsch es Gutzäli ond es Sirüpli?» Ein besonderer Tag für Berta war auch die Goldene Hochzeit im Jahr 2009, welche sie mit ihrem Ehemann in der Kathedrale St. Urs und Victor in Solothurn, in einem festlichen Gottesdienst feiern durfte. Dieser besondere Tag wurde mit der Familie würdig gefeiert.  

Am 27. Juli 2013 verstarb ihr Ehemann Josef etwas unerwartet. Berta schickte sich in diese neue Lebenssituation und führte trotz vielen Herausforderungen den Haushalt so gut als möglich selbständig weiter. Dies war jedoch nur möglich dank der grosszügigen Unterstützung von Tochter Margrith und Sohn Walter. Bertas Vorfreude auf Urgrosskinder war sehr gross. Am 29. August 2017 erblickte das lang ersehnte erste Urgrosskind Nora das Licht der Welt. Daraufhin folgten die Zwillinge Dario und Fabio, anschliessend Jan, Janik, Elias und Lenn. Und so wurde Berta innert kurzer Zeit stolzes 7-faches Urgrosi. 

Im August 2019 wurde Berta von einem Schicksalsschlag völlig unerwartet heimgesucht. Ihr Augenlicht erlosch, aus noch heute unerklärlichen Gründen, innert kurzer Zeit. Daraufhin wurde der Umzug ins Heim Weiermatte, im September 2019, unumgänglich. Plötzlich ohne Augenlicht leben zu müssen, war für Berta und die ganze Familie ein grosser Schicksalsschlag, welcher nur schwer zu akzeptieren war.  

Dank der liebevollen Betreuung und Fürsorge des gesamten Personals konnte sie das Schicksal besser annehmen und lernte bestmöglichst damit umzugehen. 

Berta durfte am 21. Februar 2020 im Beisein ihrer Familie im Heim Weiermatte friedlich einschlafen. 

Liebs Muetti, liebs Grosi ond Urgrosi. Mer wärdid d Erinnerig a dech emmer im Härze bhalte. Ruhe in Frieden. 

Dini Famelie